Mit dem Tanzfilm „Billy Elliot - I Will Dance“ wurde Jamie Bell schlagartig berühmt. Seither spielte er viele Rollen, viele davon extreme Charaktere in extremen Filmen.
So sieht „Billy Elliot“-Star Jamie Bell heute aus

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Billy Elliot will nicht boxen, sondern Ballett tanzen: Mit dem Tanzfilm-Klassiker wurde Jamie Bell vor 25 Jahren schlagartig weltberühmt. (Bild: Universal)

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Jamie Bell drehte zuletzt weniger Filme, weil er zu sehr als Familienvater eingespannt ist. (Bild: 2023 Getty Images/Jamie McCarthy)
14 Jahre alt war Jamie Bell gerademal, als er vor 25 Jahren mit „Billy Elliot - I will Dance“ über Nacht Weltruhm erlangte. Er spielte in dem Tanzfilm-Klassiker einen musisch begabten Jungen, der Balletttänzer werden will und sich bei der Erfüllung seines Traums über alle Widerstände hinweg schließlich in die Herzen der Zuschauer tanzt. Und mit ihm sein Hauptdarsteller Bell, der mit dem Film zum ersten Mal vor der Kamera stand. Es sollte nicht das letzte Mal gewesen sein.

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Mit der Schauspielerin Kate Mara hat Jamie Bell zwei Kinder. Die beiden sind seit 2017 verheiratet. (Bild: 2023 Getty Images/Amy Sussman)
Denn der britische Schauspieler ist wie Billy Elliot seinen Weg gegangen. Dem Briten, der selbst in einer Tanzschule war, gelang mit dem preisgekrönten Film der Durchbruch, und seither tanzt er auf der großen Bühne des Filmgeschäfts. Einen Film nach dem anderen dreht er dabei nicht, was auf eine sorgsame Karriereplanung schließen lässt. Und: Von mancher Ausnahme abgesehen - „King Kong“, „Fantastic Four“ - ist das anspruchsvolle, unabhängige Kino sein bevorzugtes Terrain.

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Im Lauf seiner Karriere spielte Jamie Bell (mit Charlotte Gainsbourg) viele extreme Charaktere, so wie den Sadisten K in Lars von Triers „Nymphomaniac“. (Bild: Concorde / Christian Gaisnaes)
„Es ging mir darum, mit guten Filmemachern zusammenzuarbeiten, auch wenn das bedeutete, kleinere Rollen anzunehmen“. sagte Bell einmal dem Magazin „Gentleman's Journal“. „Gute Filmemacher“, das sind Regisseur vom Kaliber wie Clint Eastwood, mit dem Bell 2006 den Kriegsfilm „Flags of Our Fathers“ drehte. Oder Doug Limen - mit ihm machte er den Sci-Fi-Actioner „Jumper“ (2008). Oder Cary Joji Fukunaga, der Bell für die Brontë-Verfilmung „Jane Eyre“ (2011) besetzte.
Jamie Bell: Mann für extreme Charaktere

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Auch das ein Charakter, der nicht nur bei Bell für „Unbehagen“ sorgte: der Neo-Nazi in dem Biopic „Skin“. (Bild: 24 Bilder)

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In der Apple-Serie „Shining Girl“ spielte Bell einen Psychopath, der aber auch ein charmanter Zeitgenosse ist. (Bild: Apple TV+)
Und von den „kleinen Rollen“ war so manche harter Tobak. Bell sucht gerne und findet die extremen Charaktere oder solche in Extremsituationen. Wie den Neo-Nazi in der Filmbiografie „Skin“ (2018). Oder den Elitesoldaten in dem Thriller „6 Days“ (2017), der mit seiner Einheit 1980 der Geiselnahme durch Terroristen in der Londoner iranischen Botschaft ein Ende bereiten soll. Und nicht zuletzt seine wohl gewagteste Rolle: der Sadist K in Lars von Triers Skandalfilm „Nymphomaniac“ (2013).
„Im Film wie im Leben braucht jeder Schauspieler - eigentlich jeder Mensch - die Herausforderung des Unbehagens“, sagte Bell einmal. „Sie ist es, die letztendlich das Adrenalin in Wallung bringt, damit wir uns beweisen können.“ Adrenalin und Unbehagen wird der Charakterdarsteller auch am Set der Apple-Serie „Shining Girls“ (2018) zur Genüge gespürt haben, wo er einen psychopathischen Serienkiller spielte. Als Schauspieler, so wieder Bell, „sucht man nach etwas, das sich von einem selbst unterscheidet.“
Zuletzt hat sich Bell etwas rarer gemacht, seine letzte Filmrolle spielte er in dem märchenhaften Liebesdrama „All of Us Strangers“ (2023) des britischen Regisseurs Andrew Haigh. Vielleicht ist seine Familie der Grund für die kreative Zurückhaltung. Immerhin hat er drei Kinder, das älteste mit der Schauspielerin Rachel Evan Wood, die jüngeren mit seiner aktuellen Ehefrau Kate Mara. Vater dreier Kinder, auch das eine anspruchsvolle Rolle - noch dazu eine mit einer gehörigen Portion Adrenalin. (tsch)