Ballermann-Star Ikke Hüftgold ist kein großer Fan des „ZDF-Fernsehgartens“. In einem Interview bezeichnete er die Sendung als „Schmierentheater“. Nun hat das ZDF auf die Vorwürfe reagiert.
„Schmierentheater“-Vorwürfe gegen den „Fernsehgarten“ZDF kontert Tirade von Ikke Hüftgold

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Ikke Hüftgold hält den „ZDF-Fernsehgarten“ für ein „Schmierentheater“. (Bild: 2023 Getty Images/Joshua Sammer)
Nach der harschen Kritik am „ZDF-Fernsehgarten“ hat der Sender die Vorwürfe von Ikke Hüftgold zurückgewiesen. Der Ballermann-Sänger hatte in einem Interview mit „t-online“ geklagt, das Mallorca-Special der von Andrea Kiewel moderierten Sendung habe „gar nichts mit der Realität zu tun“. Den Künstlern würden „die Mikrofone stumm geschaltet“, während die Musik „vom Band“ komme. Und das „Allerschlimmste“ sei, so der 48-Jährige, die „Zensur“ der Texte.
Auf Anfrage der Nachrichten-Agentur dpa hat das ZDF auf die Vorwürfe reagiert. „Im 'Fernsehgarten' gibt es durchaus Auftritte mit Halbplayback oder komplett live“, heißt es in der Stellungnahme. „Da diese aber mit einem höheren Zeit- und Probenaufwand sowie technischen Anforderungen verbunden sind, wird in der Regel auf Vollplayback zurückgegriffen. Dies entspricht mehrheitlich auch den Wünschen der Künstlerinnen und Künstler, Managements und Plattenfirmen.“
Auch die Zensur-Vorwürfe des Sängers und Musikproduzenten ließ der Sender nicht unkommentiert. „Textänderungen für angebotene Titel werden vom ZDF grundsätzlich nicht eingefordert. In der Vergangenheit entschied sich die 'Fernsehgarten'-Redaktion, in Fällen, in denen es verschiedene Textvarianten von Titeln gab, für die Variante, die besser zum Format passte.“
„Eine absolute Farce“

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Moderatorin Andrea Kiewel nahm Ikke Hüftgold ausdrücklich aus seiner Kritik aus, sie sei „das Beste, was der 'Fernsehgarten' zu bieten hat“. (Bild: 2024 Getty Images/Thomas Lohnes)
Ikke Hüftgold, der 2022 das letzte Mal beim „Fernsehgarten“ aufgetreten war und das nach eigenen Angaben nie wieder tun will, hatte in dem Gespräch auch die unzureichende Gage für die Künstler angeprangert. Dabei stellte er ein Gefälle zwischen den einzelnen Acts fest - zum Nachteil der Musikerinnen und Musiker aus seiner Zunft: „Wo andere Gäste aus anderen Genres mehrere Tausend Euro bekommen, erhält ein Partyschlager-Act eine Aufwandsentschädigung von 750 Euro.“ Das hält er insofern für eine „Frechheit“, als dass die Gäste dem ZDF „die höchste Einschaltquote des Jahres“ bescherten.
„Das ganze Prozedere rund um die Mallorca-Sendung ist für mich als erfolgreichster Künstler und Produzent unseres Genres eine absolute Farce“, sagte Hüftgold weiter und beklagte die „Doppelmoral“ des ZDF. „Man will an unserem Erfolg partizipieren und weiß auch, dass das die erfolgreichste 'Fernsehgarten'-Sendung im Jahr ist, behandelt uns und das Publikum aber wie Vollidioten.“
Fernsehgarten-Special fiel Unwetter zum Opfer
Ikke Hüftgold, der bürgerlich Matthias Distel heißt, hatte schon vor zwei Jahren den „ZDF-Fernsehgarten“ kritisiert. „Ich ärgere mich einfach über die Vorgehensweise der Redaktion“, sagte er damals im Gespräch mit Ippen.Media. „Da wird suggeriert, dass das der Party-Schlager ist, der auf Mallorca läuft. Aber da wird ganz viel altes, weichgespültes Zeug wieder hochgeholt, alles, was keinem wehtut.“ Seither habe sich „überhaupt nichts geändert“, erklärte er nun. Mehr noch: In seiner Wahrnehmung sei es „noch schlimmer geworden“. Und auch das „ganze Prozedere rund um die Mallorca-Sendung“ sei eine „absolute Farce“.
In der Mallorca-Ausgabe des „Fernsehgartens“ waren unter anderem Mickie Krause, Lorenz Büffel, Oli.P sowie Vincent Gross & Olaf der Flipper aufgetreten. An der Seite von Andrea Kiewel führte diesmal Rudi Cerne durch die Sendung. Die Veranstaltung wurde nach etwa zehn Minuten aufgrund einer Unwetterwarnung abgebrochen und im Studio ohne Gäste zu Ende gebracht. „Das tut mir leid für die Zuschauer. Es war ausverkauft. Alle sind hierhergekommen, 6.000 Menschen“, sagte Kiewel ins Mikrofon, während sie, Co-Moderator Rudi Cerne und ihre Gäste ins Studio gingen. (tsch)