Im ARD-Film „Nächte vor Hochzeiten“ erlebt Saskia (Hanna Plaß) den Albtraum: Ihr Verlobter verliebt sich beim Junggesellenabschied neu. Die Schauspielerin erzählt im Interview von ihrem Karrierestart und ihrem Weg zur Leinwand.
„Schauspielerin wollte ich tatsächlich schon immer werden“Wie es Hanna Plaß auf die Leinwand schaffte

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Hanna Plaß spricht im Interview offen über privaten Druck und ihren Weg zur Schauspielerei. (Bild: IMAGO / Future Image)

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Eigentlich sollte es der schönste Tag im Leben von Saskia (Hanna Plaß) und Paul (Anton Spieker) werden. Jedoch kommt alles anders, als gedacht. „Nächte vor Hochzeiten“ erzählt davon, was passiert, wenn das Herz plötzlich eine andere Richtung einschlägt. (Bild: ARD Degeto Film/Michel Vertongen)
Der Verlobte verliebt sich auf dem Junggesellenabschied in eine andere: Was nach einem echten Horrorfilm klingt, ist tatsächlich der Ausgangspunkt des ARD-Films „Nächte vor Hochzeiten“, der am Samstagabend zur Primetime zu sehen war. In einer der Hauptrollen glänzt Schauspielerin Hanna Plaß, die in einem Interview mit der Agentur teleschau offen über privaten Druck und ihren Weg zur Schauspielerei spricht.
In dem Liebesdrama (auch in der ARDmediathek) spielt die sympathische 36-Jährige Saskia, die Verlobte von Paul (Anton Spieker). Saskia ist Langzeitstudentin, steckt im Leben fest und wirkt antriebslos. Auf ihren Schultern lastet vor allem der große Erwartungsdruck des Vaters. Er will, dass seine Tochter in seine Arztpraxis einsteigt. Als sie dann erfährt, dass ihre Hochzeit platzen wird, bricht für sie eine Welt zusammen.

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Hanna Plaß spielt in „Nächte vor Hochzeiten“ die Rolle der etwas orientierungslosen Saskia. Als Langzeitstudentin steht sie vor der Herausforderung, endlich ihren Weg zu finden. Geplant ist, dass sie nach dem Studium die Praxis ihres Vaters (Jan-Gregor Kremp) übernimmt. Doch bevor sie sich dieser Verantwortung stellt, hat Saskia einen großen Wunsch: Sie möchte den Mann ihres Lebens heiraten. (Bild: ARD Degeto Film/Michel Vertongen)
Privat kennt Hanna Plaß diesen Druck nicht. Aufgewachsen ist die junge Schauspielerin in einer Kleinstadt im Fichtelgebirge. „Ich habe das große Glück, keinen Erwartungsdruck von außen zu spüren“, erklärte sie jetzt im Interview mit der Agentur teleschau. Den größten Druck, so verrät sie, mache sie sich selbst. Ihr Geheimrezept, um damit umzugehen: Sich immer wieder zu sagen: „Es ist gut so, wie du bist.“ Wenn sich dennoch das Gefühl einschleicht, nicht genug zu sein, helfen ihr Familie und enge Freunde. „Ich habe großartige Schwestern, ohne sie wäre das alles nicht so einfach. Auch zwei Jahre Therapie haben mir geholfen“, gesteht die Schauspielerin.
Von den Naturbühnen-Festspielen auf die große Leinwand

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In ihrem neuen Film „Nächte vor Hochzeiten“ (Samstag, 9. August, 20.15 Uhr, ARD) übernimmt Hanna Plaß die Rolle einer jungen Frau mit Hochzeitsplänen - bis ihr Verlobter sich ausgerechnet auf seinem eigenen Junggesellenabschied neu verliebt. (Bild: IMAGO / Marja)
Doch wie schafft man es von einer Kleinstadt mit nur 9.000 Einwohnern wie Wunsiedel auf die große Leinwand? Hanna Plaß erinnert sich im teleschau-Interview: „Schauspielerin wollte ich tatsächlich schon immer werden.“ Glücklicherweise gab es in ihrer Heimat die bekannten „Naturbühnen-Festspiele“, bei denen jeden Sommer Schauspieler aus Berlin und München auftreten. Für die kleine Hanna war damals schon klar, „dass man Schauspiel studieren sollte, um das Handwerk zu erlernen“.

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Saskias (Hanna Plaß) Vater Gernot (Jan-Gregor Kremp, rechts) plant, seine Tochter und ihren Verlobten Paul (Anton Spieker) zu einem gemeinsamen Aufenthalt nach Rom einzuladen. Doch dem zukünftigen Ehepaar steht der Sinn ganz und gar nicht nach Urlaub. (Bild: ARD Degeto Film/Michel Vertongen)
Gesagt, getan: Sie sammelte schon als Schülerin und bei den Luisenburg-Festspielen jede Gelegenheit, um auf der Bühne zu stehen. Heute erfüllt sich ihr Kindheitstraum. Im Fernsehen sorgt sie nun sogar dafür, dass sich ein Junggesellenabschied zum ganz großen Drama auswächst.
„Ich war immer Teil von vielen Bands“
Neben ihrer Arbeit als Schauspielerin widmet sich Hanna Plaß auch der Musik. Schon mit 14 Jahren schrieb sie ihre ersten eigenen Songs. „Ich war immer Teil von vielen Bands“, lässt sie im Interview mit der Agentur teleschau wissen. Musik ist für sie „eine wunderbare Möglichkeit“, ein Stück von sich selbst zu zeigen. Sie beschreibt sie als einen „besonderen Kanal, um den Emotionen freien Lauf zu lassen“. Damals wie heute ist es der Sängerin wichtig, „eine ganz eigene Magie zu erschaffen“.
Momentan steht Hanna Plaß für den neuen Krimi „Blutsbande - Mord im Teutoburger Wald“ vor der Kamera. „Ich spiele eine Kommissarin, gemeinsam mit meinem Kollegen Jakob Benkhofer.“ Nicht nur vor der Kamera ist Hanna Plaß erfolgreich. Sie führt auch selbst Regie. Im Herbst läuft ihr Kurzfilm „Wale vs. Wildnis“. Worum es geht, erklärt sie im Interview: „Es ist ein Western! Es geht um meine Oma und ihren sehr entschlossenen Kampf gegen einen Maulwurf. Der Film wird in mehreren Kinos in Nordfriesland laufen.“ (tsch)