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„Rock am Ring“Veranstalter erklärt Technik-Pannen – drei Einsätze für Rettungshubschrauber

Fred Durst, Frontmann der US-Band „Limp Bizkit“ sitzt auf der Bühne.

Frustriert setzte sich Fred Durst, Frontmann von Limp Bizkit, am Freitag (2. Juni 2023) auf die Bühnenkante, als kein Ton mehr aus den Lautsprechern kam.

Die Veranstalter von Rock am Ring sind mit der Zwischenbilanz zufrieden: bestes Wetter, relativ wenige Rettungseinsätze. Dafür gibt es technische Probleme bei einigen Auftritten. Die Macher verteidigen sich.

von Marcel Schwamborn (msw)

Gut gelaunte Menschen, das beste Wetter seit 30 Jahren und ehrlicher Rock. Mehr als 70.000 Fans feierten auch am Samstag (3. Juni 2023) das größte deutsche Musik-Festival „Rock am Ring“ in der Eifel. An der Abwicklung dieses Mammut-Events sind mehr als 13.000 Menschen beteiligt.

Leider setzten sich auch am zweiten Festivaltag die technischen Pannen fort. Nachdem schon am Freitag bei Limp Bizkit, der Rap-Kombi Mehnersmoos und der Rapperin Juju die Anlagen teilweise streikten, lief es tags darauf beim Indie-Pop-Trio Blond nicht.

„Rock am Ring“: 13.000 Personen kümmern sich um 70.000 Fans

Die beiden Sängerinnen Nina und Lotta Kummer – übrigens die Schwestern der Kraftklub-Mitglieder Felix und Till – nahmen die Situation mit Humor. „Ich habe hier eine der Männerbands gesehen, vielleicht haben die das Kabel durchgeschnitten. Die haben Angst, dass wir ihnen die Auftritt-Slots wegnehmen“, sagten sie.

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Doch was Blond noch witzig kommentierte, war dann doch sehr ärgerlich für die „Rock am Ring“-Macher. Produktionsleiter Sebastian Walz warb am Samstag um Verständnis. „Wir sind das erste Festival im Jahr. Das merken wir an vielen Orten, man ist noch nicht warm. Auch unsere Dienstleister müssen alle erst mal wieder in Form kommen und spüren, wie es richtig geht.“

Viele Bands würden ihre technischen Anforderungen beispielsweise erst sehr kurzfristig einreichen, dann wieder über den Haufen werfen. „Das Ordnungsamt hat auch immer seine Freude, wenn erst in den Tagen vor dem Auftritt Anträge für Pyrotechnik, Laser etc. gestellt werden. Da muss sich vieles erst noch einspielen, dass die Zahnräder ineinandergreifen. Das ist eine der größten Herausforderungen und alles sehr speziell“, sagte Walz.

Limp Bizkit hätten beispielsweise Probleme mit ihrem amerikanischen Equipment mit 110 statt 230 Volt gehabt. „Da steckte eine andere Band auf ihrem Transformer, dann ist schlicht die Sicherung rausgeflogen“, lautete die Begründung. Bei Jinjer sei zudem die Monitor-Konsole ausgestiegen, Fever 333 hatten einen Wackelkontakt in ihrem Antennensystem. „Wir haben alles geprüft und können glücklicherweise sagen, dass nicht wir verantwortlich waren“, sagte der Produktionschef.

Dass bei den kräftig gestiegenen Eintrittspreisen gleich mehrfach etwas nicht funktionierte, hatte für viel Kritik gesorgt. Walz verteidigte sich: „Es geht nicht um Schuldzuweisungen. Für viele Bands sind das auch die ersten Festival-Auftritte. Die Abläufe sind für viele neu. In der Live-Situation können mal gewisse Dinge passieren. Deshalb sollte man nachsichtig sein.“

Dafür gab es an anderen Fronten positive Nachrichten. „Wir haben weniger Einsätze als im Vorjahr. Das Publikum ist sehr besonnen“, sagte Armin Link, Leiter des DRK am Nürburgring. Bis Samstagabend wurden 1800 medizinische Versorgungen an den 13 Sanitätsstellen und 280 Einsätze im Rettungsdienst gezählt.

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Zudem musste dreimal der Rettungshubschrauber starten. „Das aber nicht, weil es um eine lebensbedrohliche Lage ging. Bei schweren Verbrennungen braucht der Rettungswagen bis zum Krankenhaus in Köln anderthalb Stunden, der Hubschrauber elf Minuten“, erklärte Link.

„Rock am Ring“: Dreimal startete bisher der Rettungshubschrauber

Das größte Problem am Wochenende waren bisher aufgrund des Wetters Kreislaufkollapse oder Hitzeerschöpfungen. „Vor 20 Jahren hatten wir sehr viel mit Drogen und Alkohol zu tun. Das ist noch nicht verschwunden, wird aber stetig immer weniger.“

Ähnlich zufrieden ist bisher die Polizei. „Es läuft positiv, die Fans sind sehr gute Fans“, sagte Kriminaldirektor Thorsten Runkel. „Bei den Straftaten liegen wir im niedrigen zweistelligen Bereich. Natürlich ist jedes Opfer eins zu viel, aber ‚Rock am Ring‘ ist ein sicheres Festival“.