1984: Vor 40 Jahren starteten wir ins „beste Popjahr aller Zeiten“. EXPRESS.de spult zurück: Redakteurinnen erinnern sich – und 'ne bockstarke Bildergalerie gibt's auch!
Wir spulen zurückPrince, Madonna, Limahl: 1984 – das beste Popjahr aller Zeiten
Copyright: imago images/ZUMA Press
Ach damals! Da war Madonna (*1958) noch erfrischend-provokant und einfach heiß. Heute ist sie leider nur noch ein traurig zusammengebotoxter Abklatsch ihres coolen 84er-Ichs.
1984: Helmut Kohl war Bundeskanzler und der VfB Stuttgart Deutscher Fußballmeister. Apple führte den Macintosh ein und die BRD die Gurtpflicht (Verstoß kostete 40 D-Mark).
1984 war aber auch das Jahr, in dem Musik drin war – für den „Rolling Stone“ schlicht „Pop's Greatest Year“: „Von Prince über Madonna und Michael Jackson bis Bruce Springsteen und Cyndi Lauper: 1984 war das Jahr, in dem der Pop seinen Höhepunkt erreichte“.
1984 – EXPRESS erinnert sich: Hasen-Tassen-Day im Partykeller
Marie Schäfers, Leitende Redakteurin Sonntag-EXPRESS: „Zarte drei Jahre alt war ich 1984, kann mich aber trotzdem an fast jedes der Lieder in den Top 100-Jahrescharts erinnern. Klar, Mama, Papa und meine Teenie-Schwester drehten natürlich fleißig die Musik auf. Die 80er, Zeit der großen Feten im Partykeller. Kurz mal zwischen den Erwachsenen tanzen, dann ab ins Bett.
Copyright: imago images/MediaPunch
Billy Idol 1984 bei einem Konzert. Auf den punkigen Blondschopf standen damals viele Damen.
Die Lieder hab ich mitgesungen, natürlich klangen die Texte bei mir anders. Aus Billy Idols ‚Eyes without a face‘ (immer noch cool), wurde bei mir ‚Hasen-Tassen-Day‘ (was immer das sein sollte). Vor Howard Carpendale mit ‚Hello Again‘ hatte ich Angst (warum auch immer) und ‚Jenseits von Eden‘ fand ich sogar mit drei zu schwülstig. Zu viel Gel in den Haaren, der Nino. Und ich hatte Angst um seine hellblaue, knallenge Jeans, sowas reißt doch so schnell am Knie auf, wenn man immer mit dem Bein so stark wippt beim Singen.
Und warum man die Songzeile ‚Wenn man für Liebe bezahlen muss, nur um einmal zärtlich zu sein. Dann haben wir umsonst gelebt‘ singen darf, obwohl sie sich gar nicht reimt, ist mir bis heute schleierhaft. Sei es drum. Die guten Sachen aus 1984 laufen bei mir bis heute in der Heavy Rotation. Und auf jeder Kellerparty. Da muss ich ja zum Glück nicht mehr früh ins Bett.“
1984: Tolle Blusen auf der „Terra Titanic“
Stefanie Monien, EXPRESS-Redakteurin: „1984 – Kinder, ist das lange her! Es war das Jahr, in dessen Mitte ich neun Jahre alt wurde. Das Jahr der epischen Duelle zwischen den Zehnkampf-Giganten Jürgen Hingsen und Daley Thompson oder das der Tennis-Asse Ivan Lendl und John McEnroe. Pirmin Zurbriggen verwies die Ski-Legende Ingemar Stenmark im Weltcup auf Platz 2 und meine Mutter schaute ‚Das aktuelle Sportstudio‘ nicht nur, aber auch wegen Doris Papperitz' toller Blusen.
Copyright: imago images
Was für ein netter junger Mann! Peter Schilling 1984 bei einem Konzert – in diesem Jahr kam sein Hit „Terra Titanic“ raus, der allerdings nie so groß wurde wie der völlig losgelöste „Major Tom“.
In meiner Familie war eher Sport als Musik drin, wohl deswegen hörte ich im Kinderzimmer in Endlosschleife ‚Reach out‘ von Giorgio Moroder, den Song der Olympischen Sommerspiele 84 in Los Angeles. Ein Song, heute für mich Ohren-Aua und so grauenvoll wie ein beckerfaustballender Aushilfs-Macho mit Vokuhila.
In der ZDF-Hitparade, die 1984 letztmals mit dem Dieter, dem Thomas, dem Heck stattfand, himmelte ich den netten Peter Schilling auf der ‚Terra Titanic‘ an und war sauer, als ‚Jenseits von Eden‘ der pausbäckige Pummel-Popper Nino de Angelo wieder abräumte.
Warum mein Kumpel Oli damals ‚Such a Shame‘ toll fand, verstand ich nicht. Aber ich war ja für wahre '84er Perlen wie ‚The Power of Love‘ von Frankie goes to Hollywood oder ‚People are People‘ von Depeche Mode zu jung. Diese Bands lernte ich erst Jahre später zu schätzen und tue das heute noch. Nicht nur, wenn ich ‚Sunglasses at Night‘ trage.“