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Postapokalyptische Suche nach KunstDas sind die DVD-Highlights der Woche

Hat weniger Haare auf dem Kopf als Indiana Jones, kann dafür aber viel kräftiger zuschlagen: Jake (Dave Bautista) ist darauf spezialisiert, in einer postapokalyptischen Welt alte Schätze zu finden.

 (Bild: Leonine/Fourth Chance Productions LLC/Dusan Martincek)

Hat weniger Haare auf dem Kopf als Indiana Jones, kann dafür aber viel kräftiger zuschlagen: Jake (Dave Bautista) ist darauf spezialisiert, in einer postapokalyptischen Welt alte Schätze zu finden. (Bild: Leonine/Fourth Chance Productions LLC/Dusan Martincek)

„Afterburn“, „Wilma will mehr“ und „Die Gesandte des Papstes“: Das sind die DVDs und Blu-rays der Woche.

„Afterburn“ ist ein prominent besetztes Action-Spektakel. (Bild: Leonine)

„Afterburn“ ist ein prominent besetztes Action-Spektakel. (Bild: Leonine)

Wenn die Welt in Trümmern liegt und die menschliche Existenz sich nur noch auf den Kampf ums Überleben beschränkt - welchen Wert hat die Kunst da noch? Die Frage an sich ist durchaus spannend, man könnte lange darüber nachdenken und philosophieren. Ob „Afterburn“ nun als ein besonders nachdenkliches, ja gar philosophisches Werk in die Filmgeschichte eingehen wird? Das vielleicht nicht. Aber es geht um Kunst in einem Weltuntergangsszenario - Kunst und Krawall und Dave Bautista. Der Film erscheint nun ebenso wie die Tragikomödie „Wilma will mehr“ und das Biopic „Die Gesandte des Papstes“ auf DVD und Blu-ray.

„Afterburn“ (VÖ: 5. Dezember)

Wilma (Fritzi Haberlandt, rechts, mit Xenia Snagowski) hat viel Gutes erlebt und auch viel gelernt in ihrer Lausitzer Heimat, braucht in „Wilma will mehr“ aber trotzdem dringend einen Tapetenwechsel. (Bild: Neue Visionen Filmverleih )

Wilma (Fritzi Haberlandt, rechts, mit Xenia Snagowski) hat viel Gutes erlebt und auch viel gelernt in ihrer Lausitzer Heimat, braucht in „Wilma will mehr“ aber trotzdem dringend einen Tapetenwechsel. (Bild: Neue Visionen Filmverleih )

„Afterburn“ spielt in einer nahen Zukunft, etwa zehn Jahre nachdem die moderne Zivilisation von einem gewaltigen Sonnensturm zerstört wurde. Seuchen, Anarchie, Gewalt, es herrscht das pure Chaos. Einer, der sich da ziemlich gut behaupten kann, ist Jake (Dave Bautista), ein Ex-Soldat, der jetzt als Schatzsucher arbeitet und für reiche Klienten regelmäßig Meisterwerke aus der alten Welt aufstöbert. Von einem gewissen Valentine (Samuel L. Jackson) erhält Jake nun einen besonders anspruchsvollen Auftrag: Er soll die „Mona Lisa“ beschaffen. In der echten Welt müsste er dafür lediglich die Security im Louvre überwinden, in „Afterburn“ hingegen sind es gefährliche Warlords und ganze Zugladungen voller schwer bewaffneter Söldner. Ein gesetzloser postapokalyptische Raum, irgendwo zwischen „Mad Max“, „I Am Legend“ und „Indiana Jones“ - da findet man „Afterburn“, ein Action-Abenteuer, das auf einer gleichnamigen Independent-Comic-Reihe basiert und jenseits der großen Kunst vor allem auch mit großen Namen punkten will: Neben dem früheren Wrestling-Star Dave Bautista und Samuel L. Jackson sind Ex-Bond-Girl Olga Kurylenko und Kristofer Hivju (“Game of Thrones“) in weiteren Rollen zu sehen.

Preis DVD: circa 15 Euro

Fritzi Haberlandt spielt in „Wilma will mehr“ die Titelrolle: eine Lausitzerin, die es nach Wien zieht. (Bild: Neue Visionen Filmverleih )

Fritzi Haberlandt spielt in „Wilma will mehr“ die Titelrolle: eine Lausitzerin, die es nach Wien zieht. (Bild: Neue Visionen Filmverleih )

US, 2025, Regie: J. J. Perry, Laufzeit: 102 Minuten

„Wilma will mehr“ (VÖ: 11. Dezember)

Francesca Cabrini (Cristiana Dell'Anna) verfolgt eine schwierige Mission.  (Bild: 2024 Angel Studios/ ‎ WVG Medien GmbH)

Francesca Cabrini (Cristiana Dell'Anna) verfolgt eine schwierige Mission. (Bild: 2024 Angel Studios/ ‎ WVG Medien GmbH)

Sie selbst beschreibt sich als „Mischung aus Elektriker, Schlosser und Maschinist - mit Führungsqualitäten, noch aus Brigadezeiten“. Im Lebenslauf finden sich außerdem Fortbildungen wie „Tourismuskurs, Russisch, Schreibmaschinenkurs“. Einen Lehrgang zu alten Apfelsorten sowie abgeschlossene Kurse für „Standardtanz 1 bis 3“ kann sie auch vorweisen. Wilma (Fritzi Haberlandt) hat also eine Menge drauf. Aber was soll sie jetzt damit? Was will sie eigentlich? „Wilma will mehr“ heißt der Film, aber zunächst will Wilma vor allem mal weg. Weg aus der grauen Lausitz, überhaupt weg aus dem Osten und vor allem weg von ihrem Mann, den sie gerade nackt mit einer anderen Frau erwischt hat. Eine patente Macherin wie sie wird ja wohl ihren Weg finden im Leben, glaubt Wilma. Und dieser Weg führt sie nach Wien. Eine Stadt mit großem Charme, so wie man es schon in unzähligen anderen Filmen gesehen hat. Aber passt Wilma wirklich dort hin? Beim Neiße Filmfestival wurde „Wilma will mehr“ mit dem Publikumspreis ausgezeichnet, ein großer Trumpf dieser liebenswerten Culture-Clash-Geschichte ist sicher auch die Hauptdarstellerin: Fritzi Haberlandt (“Babylon Berlin“, „Deutschland 89“) gehört seit Jahren zu Deutschlands angesehensten Schauspielerinnen, auch für ihre Darbietung als Wilma erntete sie viel Kritikerlob.

Preis DVD: circa 14 Euro

„Die Gesandte des Papstes“ basiert auf einer wahren Geschichte.  (Bild: 2024 Angel Studios/ ‎ WVG Medien GmbH)

„Die Gesandte des Papstes“ basiert auf einer wahren Geschichte. (Bild: 2024 Angel Studios/ ‎ WVG Medien GmbH)

DE, 2025, Regie: Maren-Kea Freese, Laufzeit: 107 Minuten

„Die Gesandte des Papstes“ (VÖ: 12. Dezember)

„Wenn wir ein Reich der Hoffnung errichten wollen, Schwestern, müssen wir, so scheint es, zunächst New York erobern“, sagt Francesca Cabrini (Cristiana Dell'Anna). Im Jahr 1889 kommt die junge Nonne aus der Lombardei nach New York. Als Gesandte des Papstes möchte sie Hilfeinrichtungen für die Ärmsten der Armen aufbauen. Statt auf Unterstützung trifft die junge Frau auf große Widerstände, angetrieben von einem System aus Gleichgültigkeit, Vorurteilen und festgefahreren Machtstrukturen. Doch Francesca Cabrini gibt nicht auf: Ungeachtet ihrer eigenen gesundheitlichen Probleme kämpft sie weiter für die Umsetzung ihrer Pläne. „Die Gesandte des Papstes“ basiert auf dem wahren Leben der italienischen Heiligen und Ordensgründerin Francesca Cabrini, die 1917 im Alter von 67 Jahren an den Folgen einer Malariaerkrankung starb.

Preis DVD: circa 15 Euro

US, 2024, Regie: Alejandro Gómez Monteverde, Laufzeit: 136 Minuten (tsch)