Köln – Kaum ein Netflix-Film spaltet so sehr die Gemüter wie „Oh, Ramona!“ Die Teenie-Komödie erinnert ein bisschen an „Eis am Stiel“ oder „American Pie”, nur auf Rumänisch.

Und sie handelt von Sexismus, notgeilen Teenies, grenzwertigem Humor. Eine Mischung, die viele Streaming-Gucker abschreckt. Andere wiederum genial finden.

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Die Handlung der Coming-of-Age-Komödie ist schnell erzählt: Der Schul-Nerd Andrei (Bogdan Iancu) ist in das heißeste Mädchen der Schule verliebt – und zwar in Ramona (Aggy Adams). Und die wiederum ist, wie das heißeste Mädchen der Schule eben sein sollte – zumindest in 08/15-Teenie-Klischee-Streifen: immer Bock auf Sex, mit riesiger Lust auf männliche Jungfrauen.

„Oh, Ramona!“: Typische Teenie-Komödie

Andrei möchte aber etwas Ernstes und lässt den Sex erstmal Sex sein. Hat Ramona keine Lust drauf, also lässt sie Andrei links liegen und trifft sich mit seinem besten Freund. Und als Andrei dann eine Neue am Strand kennenlernt, will Ramona ihn doch.

So weit, so unspektakulär.

Dazu gibt es Dialoge wie „Tu' so, als würde dich der Bullshit interessieren und dann f*** du sie“. Auch dass die Kamera an den Brüsten und Lippen der jungen Frauen hängt, macht viele Netflix-Zuschauer sauer. Für Kritiker werden die Frauen übersexualisiert, zu reinen Objekten. Auch von Homophobie ist die Rede. Als Andrei von seinen Klassenkameraden beschuldigt wird, schwul zu sein, reagiert er gewalttätig – als wäre es das Schlimmste homosexuell zu sein.

Vernichtende Kritik für „Oh, Ramona!“ auf Filmplattform IMDb

„Der gesamte Film ist ein schlechter Scherz“, schreibt ein Nutzer auf der Filmplattform „Internet Movie Database” IMDb. „Wir finden darin: frauenfeindliche Witze, billigen Humor und zig Stereotypen.“

Ein anderer Netflix-Gucker geht in seiner Bewertung noch weiter: „Es ist der schlechteste Film, den ich in letzter Zeit gesehen habe und ich kann kaum Film sagen. Meine Erwartungen waren nicht hoch, aber es ist wirklich schrecklich. Ich glaube immer noch, dass ich zwei Stunden meines Lebens verloren habe, als ich ihn sah.“ Er habe ihm eine Wertung 1/10 Punkten gegeben. „Aber nur, weil ich keine 0 auswählen kann.“

Autsch.

Einigen Zuschauern hat Netflix-Film „Oh, Ramona!” gefallen

Der „Eis am Stiel“-Humor der 1970er hat offenbar ausgedient, oder? Neben all den schrecklich miserablen Einschätzungen („Oh Gott! Meine Augen, meine Ohren!“), gibt es tatsächlich Zuschauer, denen der Film gefallen hat. „War es ein guter Film? Nein, war es nicht. Hat er mir gefallen? Ja, das hat er. Ich denke, man kann ihn sehen, wenn man sich langweilt oder einfach Zeit vertreiben möchte. Es ist kein großartiger Film, aber ich habe wirklich gelacht und Spaß gehabt!“

Auffällig: Bei den Bewertungen auf IMDb gibt es eine so weite Spanne wie bei kaum einem anderen Film. Etwa ein Viertel der Zuschauer findet den Film großartig und ordnet ihn bei 10 Punkten ein, ebensoviel geben ihm die schlechteste Wertung.

„Oh, Ramona!“: Vor allen Dingen Jugendliche unter 18 bewerten positiv

Vor allen Dingen Jugendliche unter 18 Jahren geben dem Film mindestens 7,5 Punkte/10. Je älter die Zuschauer werden, desto unzufriedener sind sie mit dem Film.

Klar ist aber auch: Die Teenie-Rom-Com scheint zumindest bei dem Publikum, das sie erreichen will, gut anzukommen.

(mg)