„Mädchen Mädchen“, „Frisch“ und „Jurassic World: Die Wiedergeburt“, ein neuer Blockbuster mit vielen Dinos, die zu gefährlich waren für den originalen „Jurassic Park“: Das sind die Kino-Neustarts am 2. und 3. Juli.
Neue Dino-Monster, jetzt noch gefährlicherDas sind die Kino-Highlights der Woche

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Was lauert da im Halbdunkel? In „Jurassic World: Die Wiedergeburt“ bekommen die Menschen es mit missratenen Experimenten aus dem Dino-Labor zu tun. (Bild: Universal Studios)
Ein wenig Dino-DNA aus 100 Millionen Jahre altem Bernstein wird im Labor mit Fröschen und anderem Kleingetier gekreuzt, wenig später schlüpfen dann vollwertige Tyrannosaurier, Brachiosaurier und andere Urzeitriesen aus ihren Eiern: So erklärte John Hammond einst die Wiederauferstehung der Dinosaurier in „Jurassic Park“. Was er damals allerdings verschwieg, waren die vielen Rückschläge auf dem Weg. Die Fehlbildungen, die Missgeburten, die wahren Monster, die das Besucherpublikum der Parks nie zu Gesicht bekommen sollte. 32 Jahre nach dem ersten Film startet mit „Jurassic World: Die Wiedergeburt“ nun eine „neue Ära“, und darin kommen eben diese bislang versteckten Dino-Misfits zu ihrem großen Auftritt.

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Zora Bennett (Scarlett Johansson) und der Paläontologe Dr. Henry Loomis (Jonathan Bailey) sollen die DNA von ein paar überaus gefährlichen Dinosauriern beschaffen. (Bild: Universal Studios)
Außerdem neu im Kino: Mit „Mädchen Mädchen“ wird der gleichnamige Teeniefilm-Klassiker von 2001 neu aufgelegt, und „Frisch“ erzählt mit „Dark“-Star Louis Hofmann in einer Hauptrolle von einem Duisburger Fleischer zwischen Feigheit und Heldentum.
Jurassic World: Die Wiedergeburt

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Julia Novohradsky (links, Vicky), Kya-Celina Barucki (Mitte, Inken) und Nhung Hong (Lena) sind die neuen „Mädchen Mädchen“. (Bild: Constantin Film Verleih / Monika Plura)
Die Handlung des siebten „Jurassic“-Films setzt etwa fünf Jahre nach den Ereignissen von „Jurassic World: Ein neues Zeitalter“ (2022) ein. Ein paar Wissenschaftler vermuten, in der DNA einiger verbliebener Neuzeit-Dinos könnte der Schlüssel zur Heilung vieler schlimmer Krankheiten liegen. Man wittert einen „medizinischen Durchbruch, der zahllose Leben retten könnte“. Aber dafür müssen in „Jurassic World: Die Wiedergeburt“ (ab Mittwoch, 2. Juli, im Kino) erst einmal einige Leben aufs Spiel gesetzt werden.
Zora Bennett (führt den neuen Cast an: Scarlett Johansson) stellt mit dem Paläontologen Dr. Henry Loomis (Jonathan Bailey) und dem Survival-Experten Duncan Kincaid (Mahershala Ali) ein Expeditionsteam zusammen, um DNA von drei ausgesuchten, besonders todbringenden Dino-Gattungen zu beschaffen. Ihr Ziel ist ein „isolierter Ort“ unweit der allerersten Jurassic-Park-Forschungseinrichtung, eine Art Aussätzigeninsel für Dinosaurier, die zu hässlich oder zu mörderisch für den alten Urzeit-Zoo waren. „Die Gefährlichsten der Gefährlichen wurden hier zurückgelassen“, heißt es. Unter ihnen befindet sich auch ein T-Rex-Fehlversuch, der schon Monate vor dem Kinostart von „Jurassic World: Die Wiedergeburt“ das Gesprächsthema Nummer eins unter den Fans war (Stichwort „Distortus Rex“) ...

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Eine Fahrradfahrt ist nicht immer nur eine Fahrradfahrt, wie Inken (Kya-Celina Barucki) in „Mädchen Mädchen“ lernt, sondern kann auch eine sehr sinnliche Erfahrung sein. (Bild: Constantin Film Verleih / Petro Domenigg)
Die Mission von Bennett und Co. nimmt, wie sich das für einen „Jurassic“-Film gehört, natürlich einen desaströsen Verlauf, und so darf sich das Publikum auch diesmal wieder auf jede Menge spektakulären Dino-Horror freuen. Das Drehbuch zu dem 180-Millionen-Dollar-Blockbuster verfasste David Koepp, der schon 1993 bei Steven Spielbergs „Jurassic Park“ mitwirkte. Regie führte Gareth Edwards, einer der derzeit gefragtesten Experten für großformatige, überwältigende Kino-Action (“Godzilla“, „Rogue One: A Star Wars Story“).
Mädchen Mädchen

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Fleischer Kai (Louis Hofmann) muss sich in „Frisch“ entscheiden: Will er ein Feigling oder ein Held sein? (Bild: Leonhard Kairat / Port au Prince Pictures / Weydemann Bros)
Drei Mädels, zahlreiche süße Jungs und viel pubertäres Komödien-Tamtam rund ums Thema Lust: Das war „Mädchen, Mädchen“. Ginge es nach den meisten Kritikerinnen und Kritikern von damals, hätte man die relativ seichte Teenie-Komödie von 2001 heute längst vergessen. Hat man aber nicht. Mit knapp zwei Millionen Besucherinnen und Besuchern wurde der Film zu einem großen Überraschungserfolg an den Kinokassen. So groß, dass ein paar Produzenten dachten: Vielleicht lässt sich das ja wiederholen? Deshalb findet nun ein Remake des Jugendfilm-Klassikers den Weg auf die große Leinwand.
Auf das Komma im Filmtitel wird bei der Neuauflage verzichtet, an der Geschichte selbst hat sich in „Mädchen Mädchen“ aber nicht viel verändert. Bis hin zu den Namen der Protagonistinnen: Die drei besten Freundinnen Inken, Vicky und Lena sind noch recht unerfahren in Liebesdingen, wollen es als Teenager jetzt aber alles ganz genau wissen. So sammeln die „Mädchen Mädchen“ also ihre abenteuerlichen ersten Erfahrungen. Oder anders: viele „Höhepunkte“ zwischen Vaginalpilz und Friendzone.

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Mirko (Franz Pätzold, links) wurde gerade nach langer Haft aus dem Knast entlassen. Die Freude seines jüngeren Bruders Kai (Louis Hofmann) hält sich in Grenzen. (Bild: Leonhard Kairat / Port au Prince Pictures / Weydemann Bros)
Der Originalfilm von 2001 markierte für die damaligen Nachwuchsdarstellerinnen Diana Amft, Karoline Herfurth und Felicitas Woll den Durchbruch im Filmgeschäft (in einer Nebenrolle wirkte Henning Baum mit, der auch jetzt wieder dabei ist). Insofern dürfen auch die neuen „Mädchen Mädchen“ einen ordentlichen Karriereschub erwarten. Kya-Celina Barucki verkörpert Inken, Julia Novohradsky spielt Vicky und Nhung Hong komplettiert das Trio als Lena. Inszeniert wurde die Neuauflage von Martina Plura (Drehbuch: Katharina Kiesl), die erst kürzlich einen großen Erfolg mit der Netflix-Serie „Achtsam Morden“ feierte.
Frisch
„Ein Feichling stirbt tausend Tode, aber ein Held stirbt nur det eine Mal“, wird im Trailer zu „Frisch“ mit kernigem Ruhrpottdialekt sinniert. Man sollte in dem Fall hinzufügen: Der Held ist dann allerdings auch wirklich tot. Was also will Kai sein, ein Feigling oder ein Held? Das weiß der junge Mann lange Zeit selbst nicht so genau. Und egal, wie viele Schweinehälften er zersägt und wie viel Bier er in seiner Verzweiflung hinunterkippt: Am Ende muss er sich doch entscheiden ...
„Eine Geschichte von brüderlicher Liebe (und Hass)“, so war 2008 das Romandebüt „Fresh“ des schottischen Autors Mark McNay überschrieben: eine im Prekariat angesiedelte Milieustudie über zwei ganz unterschiedliche Brüder, mit einigen düsteren Momenten, aber auch mit viel grimmigem Witz. Vor allem die britische Fachpresse fand seinerzeit viel Lob für diese Geschichte. Der Autor und Regisseur Damian John Harper hat sie nun für ein deutsches Publikum adaptiert: Statt Hühnern in Glasgow werden bei ihm Schweine in Duisburg verarbeitet, statt Sean und Archie heißen die beiden zentralen Figuren in „Frisch“ Kai und Mirko.
Kai (“Dark“-Star Louis Hofmann) führt ein recht glanzloses Leben voller Entbehrungen, aber der Fleischerei-Angestellte versucht, möglichst „sauber“ zu bleiben und sich als junger Familienvater nicht auf irgendwelche Dummheiten einzulassen. Die Dinge laufen zunächst ganz okay vor sich hin. Dann aber kommt Kais älterer Bruder aus dem Knast, ein unberechenbarer Typ mit sehr kurzer Zündschnur, und es dauert nicht lange, bis er mit großen Erwartungen vor Kai steht. Mirko (Franz Pätzold) hat Kai vor vielen Jahren eine Menge Geld anvertraut. Aber davon ist inzwischen nichts mehr übrig. Was jetzt? Vielleicht könnte Kai ja wieder als Drogenkurier arbeiten, schlägt Mirko vor. Kai will nicht. Aber mit einem einfachen „Nein“ wird sich diese Sache nicht beilegen lassen. (tsch)