„Wie kann das erlaubt sein?“Vor Kindern entblößt – neues TV-Format sorgt für Zündstoff

Moderatorinnen und Moderatoren sowie Teilnehmer und Teilnehmerinnen der neuen umstrittenen britischen Sendung „Naked Education“.

„Naked Education“ heißt die aktuell sehr umstrittene britische Fernsehsendung. Doch das Format verfolgt ein bestimmtes Ziel.

Mit „Naked Education“ sorgt ein britisches TV-Format aktuell für Aufsehen. Dabei verfolgt die umstrittene Sendung eine wichtige Botshcaft. 

Erwachsene Personen in einen Bademantel gewickelt. Nebeneinander aufgestellt in einer Reihe. Auf Kommando heißt es: die Hüllen fallen lassen. Komplett entblößt und ohne jegliche Kleidung stehen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor der Fernsehkamera. Nackte Personen in TV-Shows sind erst einmal nichts Neues.

Doch die Personen stehen nicht einfach so ohne Kleidung aufgereiht nebeneinander. Ihnen gegenüber sitzen Jugendliche im Alter von 14 bis 16 Jahren. Es handelt sich um ein neues, umstrittenes TV-Konzept. Ziel der neuen britischen Sendung „Naked Education“ auf Channel 4 ist es, Jugendliche aufzuklären und ihnen ein gestärktes Verhältnis zum eigenen Körper zu verschaffen. Das Konzept der Sendung ruft jedoch zahlreiche kritische Stimmen hervor.

Neue Nackt-Sendung für Jugendliche sorgt für Kritik

Wie die „Daily Mail“ berichtete, liefen bei Ofcom, der britischen Regulierungsbehörde für Kommunikation, 920 Beschwerden zur Sendung ein. „Die zeigen Kindern unter 16 Jahren nackte Fremde. Warum? Sie müssen echt keine völlig nackten Fremden sehen, um über ihren Körper aufgeklärt zu werden“, schrieb ein Zuschauer. Ein anderer wetterte: „Wie kann es erlaubt sein, dass alte Männer nackt vor 14-, 15-Jährigen stehen können? Ist mir egal, ob das ein Experiment ist.“

Moderiert wird die Sendung auf Channel 4 von Anna Richardson, Dr. Alex George und Yinka Bokinni moderiert. Eine der Moderatorinnen versuchte das Sendungskonzept vor aufgebrachten Zuschauerinnen und Zuschauern zu verteidigen und erklärte: „Lasst uns Körper normalisieren, lasst uns darüber reden, was wir durchmachen, und lasst uns die Nation tatsächlich aufklären“, so Anna Richardson.

Schließlich solle die Sendung nicht nur zur Unterhaltung dienen, sondern verfolge als Ziel vor allem die Förderung des positiven Verhältnisses zum eigenen Körper der Jugendlichen. So drehte sich in der ersten Folge, die am 4. April ausgestrahlt wurde, alles um das Thema Vielfalt und wie verschieden menschliche Körper aussehen können.

In der zweiten Folge wurden hauptsächlich Männerkörper thematisiert und die Größe ihrer Geschlechtsteile. Den Teenagern soll dabei geholfen werden, mit möglichen Unsicherheiten besser umgehen zu können. Auch der inhaltliche Verantwortliche von Channel 4, Ian Katz, reagierte auf die Kritik zur Sendung und erklärte: „Alle Teenager, die an ‚Naked Education‘ teilgenommen haben, taten dies mit entsprechender Zustimmung. Sie und ihre Erziehungsberechtigten waren sich völlig bewusst und bereit, an dem Beitrag über Körpertabus teilzunehmen und sie hatten alle Unterstützung während der gesamten Sendung.“

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Das Konzept der Sendung ist jedoch nichts Neues. Schon einmal sorgte eine ähnliche TV-Show, in der sich Erwachsene vor Kindern entblößten, für Aufsehen. Im Jahr 2020 sorgte das dänische Fernsehen mit der Sendung „Ultra Strips Down“ damit für Aufsehen. Auch dafür hagelte es ordentlich Kritik. Letztendlich konnte sich das Format jedoch über mehrere Staffeln hinweg durchsetzen. 

Alle sechs Episoden der britischen Version stehen bereits online zum Streamen zur Verfügung. Ob die umstrittene Sendung nach den Beschwerden weiterhin im Fernsehen ausgestrahlt wird, ist noch unklar. (js)