„In mir sprach der Teufel“Deutscher Regisseur zieht Reißleine: Nacktszene aus neuem Film gestrichen

Ab dem 27. Oktober kommt das Gangster-Drama Rheingold in die Kinos. Doch im neuen Film von Fatih Akin mussten Szenen gestrichen werden.

„Rheingold“ ist der neue Film von Fatih Akin (49). Das Gangster-Drama basiert auf dem autobiografischen Roman „Alles oder Nix“ von Xatar und stellt das Leben des in Bonn aufgewachsenen Rappers und Musikproduzenten in den Mittelpunkt. Nach Angaben des Regisseurs muss der Film ohne eine geplante Nacktszene mit Hauptdarsteller Emilio Sakraya (26) auskommen. „In mir sprach der Teufel: Der Emilio mit nacktem Oberkörper, das bringt Zuschauer, das bringt Geld“, sagte Fatih Akin der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ).

Bei der Szene habe es sich um eine Folterszene mit Stromschlägen gehandelt. „Wir haben es kurz versucht – und ich habe mich fast übergeben. Nicht, weil er gefoltert wird, sondern: Es sah aus wie ‚Rambo 2‘, nicht mal wie ‚Rambo 1‘. Ich habe Emilio sofort wieder alles anziehen lassen.“

Fatih Akin über Hauptdarsteller Emilio: „Sieht unverschämt gut aus“

Bei dem missglückten Experiment habe er sich an seinem Kollegen Bora Dagtekin orientiert. In dessen „Fack ju Göhte“-Reihe sei Hauptdarsteller Elyas M'Barek in jedem Film „mindestens einmal oben ohne“ zu sehen, sagte Fatih Akin. Den „Rheingold“-Hauptdarsteller Sakraya habe er allerdings nicht wegen seines Aussehens ausgewählt: „Ich hab Emilio besetzt, weil er der beste Schauspieler ist. Nun sieht er halt unverschämt gut aus; aber das war nicht der Grund.“

Zum Thema Nacktheit sagte der Regisseur weiter, er vermeide in seinen Filmen explizite Darstellungen mit Rücksicht auf seine Familie. „Nach den Sexszenen bei „Gegen die Wand“ haben meine Eltern mich gefragt, was das soll“, sagte Fatih Akin.

Für körperliche Aufnahmen wie eine Geburtsszene im aktuellen Film habe er ein klares Konzept: „Es sind Choreographien. Die Folterszenen, die Prügeleien natürlich und auch die Geburt. Das war alles Bild für Bild vorgezeichnet; selbst wenn man nicht viel sieht“, sagte der Regisseur. (dpa)