Nach harter Abrechnung mit SöderMaxi Schafroth nicht mehr „Fastenprediger“ auf dem Nockherberg

Maxi Schafroth war von 2019 bis 2025 Fastenprediger auf dem Nockherberg. (Bild: BR/Stefan Matzke)

Maxi Schafroth war von 2019 bis 2025 Fastenprediger auf dem Nockherberg. (Bild: BR/Stefan Matzke)

Maxi Schafroths letzte Rede als Fastenprediger auf dem Nockherberg kam unter anderem bei CSU-Chef Markus Söder nicht gut an. 2026 wird der Kabarettist durch Stephan Zinner ersetzt.

Die traditionsreiche und stets quotenstarke TV-Übertragung „Auf dem Nockherberg“ bekommt ein neues Gesicht: Stephan Zinner (51) wird 2026 in die Rolle des Fastenpredigers schlüpfen, die seit 2019 der Kabarettist Maxi Schafroth innehatte. Das machte am Dienstag die Paulaner Brauerei bekannt. Mit Zinner, bekannt unter anderem als Schauspieler aus dem Münchner „Polizeiruf 110“, übernimmt ein bekanntes Gesicht der Veranstaltung den Posten: Er stellte in dem satirischen Format bereits den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder dar.

Überraschend wäre es, sollte der im vergangenen Jahr scharf angegangene CSU-Chef den Abgang Schafroths bedauern. Schon während der satirischen Predigt verzog Markus Söder kaum eine Miene. Dessen Politik umschrieb Schafroth wenig schmeichelnd unter anderem als „Politik ohne Umweg übers Hirn direkt ins Bauchgefühl“. - „Passt scho', war okay“, es habe allerdings „schon stärkere Reden“ gegeben, gab Söder in der TV-Übertragung des Bayerischen Rundfunks hinterher schmallippig zu Protokoll.

CSU-Politikerin wünschte sich „mehr Verantwortung“

Deutlicher wurde Familienministerin Ulrike Scharf: „Ich bin etwas enttäuscht, dass in so schwierigen Zeiten wir konfrontiert werden vom Fastenprediger mit 'Lüge' und 'Unwahrheit' und 'Unfähigkeit'“, ärgerte sich die CSU-Politikerin über die Fastenpredigt. Sie habe sich „mehr Verantwortung“ gewünscht.

Maximilian Schafroth hielt erstmals 2019 als bis dato jüngster Redner beim traditionellen Politiker-Derblecken auf dem Nockherberg die Fastenpredigt. 2020 musste die Veranstaltung Corona-bedingt ausfallen, 2022 wegen des Beginns des Ukraine-Kriegs. 2021 sprach Maxi Schafroth in Pandemie-Zeiten nur digital vor leerem, und in den letzten drei Jahren wieder vor einem randvoll gefülltem Saal.

Über die Gründe für die Abberufung des 40-jährigen Allgäuers wurde zunächst nichts bekannt. Schafroth selbst hatte über eine etwaige Amtsmüdigkeit bis zuletzt nichts verlauten lassen. Nach dem lautstarken Unmut über seinen diesjährigen Auftritt in Kreisen der bayerischen Regierungspartei darf man auf die Begründung gespannt sein. (tsch)