Oskar Schindlers (†66) SekretärinMimi Reinhardt ist tot – ihre Taten retteten zahlreiche Leben

Mimi Reinhardt sitzt auf einem Stuhl, während sie ein Foto von Oskar Schindler in den Händen hält.

Mimi Reinhardt, hier im November 2019, starb im Alter von 107 Jahren in Israel.

Traurige Nachrichten aus Israel. Oskar Schindlers Sekretärin, Mimi Reinhardt, ist im Alter von 107 Jahren gestorben.

Ihre lebensrettenden Taten bleiben unvergessen! Mimi Reinhardt verfasste im Zweiten Weltkrieg gemeinsam mit dem Industriellen Oskar Schindler (†66) eine Liste, mit der zahlreiche Menschen vor dem Tod bewahrt werden konnten. Nun ist sie im Alter von 107 Jahren gestorben.

Die Sekretärin des als Retter hunderter Jüdinnen und Juden vor dem Holocaust bekannt gewordenen Schindler starb in Israel, wie ihre Enkelin Nina am Freitag (8. April 2022) in einer von der Nachrichtenagentur AFP eingesehenen Nachricht mitteilte.

Oskar Schindlers Sekretärin Mimi Reinhardt ist tot

„Meine liebe und einzigartige Großmutter ist im Alter von 107 Jahren gestorben. Ruhe in Frieden“, schrieb Reinhardts Enkelin. Reinhardt hatte ihre letzten Lebensjahre in einem Seniorenheim in der Küstenstadt Herzlia bei Tel Aviv verbracht.

Reinhardt, die österreichisch-jüdischer Herkunft war, hatte bis 1945 als Sekretärin des deutschen Fabrikbesitzers Schindler in Krakau gearbeitet und als solche die Liste von „Schindlerjuden“ zusammengestellt.

Schindlers Rettungsaktion, mit der er mehr als tausend Jüdinnen und Juden vor dem Tod in der Gaskammer bewahrte, wurde Jahrzehnte später durch den Hollywood-Film „Schindlers Liste“ von Steven Spielberg (75)  weltberühmt.

Mimi Reinhardt wanderte mit 92 nach Israel aus

Reinhardt lebte nach dem Krieg zunächst in New York. 2007, im Alter von 92 Jahren, wanderte sie nach Israel aus. „Ich fühle mich wie zu Hause“, sagte sie damals bei ihrer Ankunft in Tel Aviv vor Journalisten.

Den Film „Schindlers Liste“ habe sie sich erst Jahre nach seiner Premiere ansehen können, sagte Reinhardt einmal. Zwar habe Spielberg sie zur New Yorker Premiere des Films eingeladen. „Aber ich musste vor der Vorführung gehen, es war zu schwer für mich“, sagte sie. (afp)