Wir waren alle in sie verliebtMeg Ryan wird 60 – wer sie heute sieht, dem fehlen die Worte

Meg Ryan in „Schlaflos in Seattle“ als Annie: Kein Mann, der in den 90ern nicht in Meg Ryan verliebt war.

Meg Ryan in „Schlaflos in Seattle“ als Annie: Kein Mann, der in den 90ern nicht in Meg Ryan verliebt war.

Sie war der Star der goldenen 90er Jahre, ließ in zahlreichen romantischen Komödien unsere Herzen schmelzen: US-Schauspielerin Meg Ryan. Zu ihrem 60. Geburtstag blicken wir zurück auf ihre Karriere – auch mit ein wenig Bedauern. Denn wer sie heutzutage sieht, wird schnell traurig.

Los Angeles. Wenn es draußen wieder kalt und ungemütlich wird, dann ist nichts besser, als sich mit einem guten Film auf der Couch zusammenzurollen und sich warme Gedanken zu machen. Und was wäre da geeigneter als eine romantische Schnulze mit Meg Ryan – dem Star der 90er. Kein Mann, der nicht heimlich in sie verliebt war.

Unvergessen die Orgasmus-Szene aus „Harry und Sally“ (1989), bei der Meg Ryan im Restaurant den Höhepunkt simuliert. Ein denkwürdiger Kino-Augenblick, oft zitiert, bis heute unvergessen. So wie die Schauspielerin selbst. „Ich will genau das, was sie hatte.“

Oder „E-Mail für Dich“: Wollte nicht jeder insgeheim mit Meg Ryan ein wenig herumflirten? Die Liste von Filmen, in denen Meg Ryan mitspielt, liest sich wie das Best-of der Liebesfilme: „Schlaflos in Seattle“, „French Kiss“, „Stadt der Engel“, „When a Man Loves a Woman“, „In Sachen Liebe“. Meg Ryan zählte bis in die späten 1990er Jahre zu den erfolgreichsten Darstellerinnen Hollywoods, mit Gagen von bis zu 15 Millionen Dollar war sie auch eine der bestbezahlten Frauen auf der Leinwand.

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Für uns Zuschauer war sie das Mädchen von nebenan. Der Archetyp einer liebenswerten, manchmal frechen jungen und sprudelnd lebensfrohen Frau. 

Meg Ryan: Der Inbegriff der „Romcom“

Niemand prägte den Begriff „Romantic Comedy“, kurz „Romcom“, so wie sie. Sogar ein Haarschnitt wird nach ihr benannt: der „Meg“ von der berühmten Promi-Hairstylistin Sally Hershberger. „Frauen wie Sie sind selten. Sie erhellen den Raum, in dem Sie ihn verlassen“, sagt Leopold (Hugh Jackman) in „Kate & Leopold“. Wie recht er hat.

US actor Meg Ryan arrives for the 11th annual amfAR Gala Los Angeles at the Pacific Design Center in West Hollywood, California, November 4, 2021. (Photo by Robyn Beck / AFP)

Sie hat sich verändert: Meg Ryan bei der amfAR Gala in Los Angeles am 4. November. 

Am 19. November feiert Meg Ryan ihren 60. Geburtstag, die Leinwand hat sie längst verlassen. Ab und zu ist sie zwar noch auf einem roten Teppich zu sehen. Doch es herrscht Funkstille. Und wer sie dann sieht, der reibt sich die Augen: Das ist Meg Ryan? Mit Beginn des neuen Millenniums hat sich das Aussehen der einstigen Hollywood-Schönheit drastisch verändert. Viele Medien sprechen von missglückten Schönheits-OPs, von zu viel Botox ist die Rede. Klar ist: Sie ist kaum wiederzuerkennen.

2003 übernahm sie nochmal eine Rolle in dem Erotikthriller „In the Cut“, in dem sie in längeren Nacktszenen zu sehen war. Doch der Erfolg blieb völlig aus. Zuletzt war sie 2015 in „Ithaca zu sehen.“ Gleichzeitig ihr Regie-Debüt.

Meg Ryan: Affäre mit Russel Crowe verziehen Fans ihr nicht

Doch dann wurde es still. Warum, erklärte Meg Ryan einmal dem „New York Times Magazine.“ Sie sei ausgebrannt gewesen, habe das Gefühl gehabt, nichts mehr über sich selbst oder die Welt zu wissen. Die Medien stürzten sich auf ihre Affäre mit Russel Crowe. Da war sie bereits seit rund zehn Jahren mit Dennis Quaid verheiratet, mit dem sie einen gemeinsamen Sohn hat. Von „Betrug“ war die Rede, die Presse zerriss das blitzsaubere Image. Auch die Fans verziehen ihr nicht. 

Meg Ryan erklärte, großen Respekt vor Frauen zu haben, die sich in ihrem Alter für Rollen entscheiden, aber sie selbst hatte das Gefühl, alles getan zu haben. Sie hatte wohl das Gefühl, auf einer Schnellstraße zu leben – und brauchte Auszeit.

Doch für uns wird Meg Ryan weiterhin die Ikone der 90er bleiben, gerade jetzt in der kalten Jahreszeit lohnt es sich, einen alten Film mit ihr auszupacken. Happy Birthday, Meg! (mg)