Das iranische Model Mahlagha Jaberi hat mit ihrem Outfit bei den 76. Filmfestspielen in Cannes ein Zeichen gesetzt.
Sehen Sie es?Model zeigt auf Rotem Teppich Hammer-Dekolleté – dahinter verbirgt sich mutige Botschaft

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Model Mahlagha Jaberi setzte mit ihrem Outfit bei den Filmfestspielen in Cannes am 26. Mai 2023 ein Zeichen des Protests.
Sie nutzt die große Bühne für eine starke und mutige Botschaft!
Am Freitagabend (26. Mai 2023) schritt Model Mahlagha Jaberi mit einem Hammer-Dekoleté über den Roten Teppich zur Premiere von „The Old Oak“ bei den 76. Filmfestspielen in Cannes. Dahinter aber verbarg sich ein klarer Protest.
Filmfestspiele in Cannes: Model zeigt mit Hammer-Dekolleté mutige Botschaft
Denn der runde Ausschnitt ihres Kleides war mit einem Seil vernäht, das sich kurz unter ihrem Hals wie ein Strick zusammenknotete und einmal um ihren Hals führte.
Damit setzte sie ein Zeichen gegen die iranische Regierung – und für die Rechte von Frauen in ihrem Heimatland.
Dort gibt es seit dem vergangenen Herbst heftige Proteste – vor allem gegen die Unterdrückung von Frauen.
Auslöser war der Tod der jungen iranischen Kurdin Mahsa Amini im Polizeigewahrsam. Sittenwächter hatten die 22-Jährige damals wegen angeblicher Verstöße gegen den Kopftuchzwang festgenommen.
Die darauf folgenden Proteste richteten sich zunächst gegen die Kleidungsvorschriften – viele Frauen ignorierten demonstrativ die Kopftuchpflicht – und brachten dann einen landesweiten Aufstand gegen die Staatsführung ins Rollen. Seitdem steht die politische Führung unter Druck, wie seit Jahrzehnten nicht. Auch international gab es viel Solidarität.
Außenministerin Annalena Barbock über Menschenrechtslage im Iran
Die deutsche Außenministerin Annalena Barbock (Grüne) kritisierte die Menschenrechtslage im Iran zuletzt erneut scharf. „Die brutale Unterdrückung in Iran geht leider weiter“, sagte sie am vergangenen Montag (22. Mai 2023) vor einem Treffen der EU-Außenministerinnen und -minister in Brüssel.
Mit der Kopftuchpflicht, die so angeordnet werde, dass es eine Totalüberwachung gebe, werde unterstrichen, dass die Frauenrechte im Iran „weiter mit Füßen getreten werden“, so die Grünen-Politikerin.
Die iranischen Behörden hatten angekündigt, die seit Jahrzehnten bestehende Kopftuchpflicht wieder strenger durchzusetzen. Die Polizei setzt dazu nun auch Videoüberwachung ein. (sku/dpa)