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„Wurde mir zum Verhängnis“KiKa schmeißt Moderator raus – um den Grund entbrennt heftige Debatte

Matondo Castlo, Kika Moderator und Sänger.

Moderator Matondo Castlo (hier zu sehen am 19. September 2021 vor dem Brandenburger Tor) hat seinen Job beim Kindersender Kika verloren. 

Vor einigen Monaten beurlaubte KiKa Matondo Castlo. Nun hat der Moderator seinen Job bei dem Kindersender endgültig verloren – der Grund für seinen Rausschmiss sorgt für Diskussionen. 

Ende August unternahm der KiKa-Moderator Matondo Castlo (29) eine Reise in das seit 1967 von Israel besetzte Gebiet Westjordanland. Ein großer Konfliktherd: Große Teile der Region stehen bis heute unter israelischer Militärverwaltung, immer wieder kommt es hier zur Vertreibung palästinensischer Landwirte. Im Dorf Farkha nahm Matondo Castlo an einem palästinensischen Jugendfestival teil. 

Das sorgte für Aufsehen: Die „Bild“ bewertete das Festival nämlich als „klar israelfeindlich“. Matondo Castlo habe dort zudem an der Seite „radikaler Steinewerfer“ demonstriert. Außerdem habe er sich dort mit dem Blogger Kerem Schamberger gezeigt, einem Sympathisant der BDS-Bewegung („Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen“) – die Bewegung möchte den Staat Israel kulturell, wirtschaftlich und politisch isolieren und wird unter anderem vom Deutschen Bundestag als antisemitisch eingestuft. 

KiKa: Ex-Moderator Matondo Castlo sorgte mit Festival-Besuch für Kritik

Sofort gab es weitere Kritik an Matondo Castlo – so sagte unter anderem der CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor (30): „Wer anscheinend keinen Anstoß daran nimmt, dass Kinder für Israelhass instrumentalisiert werden, erscheint mir nicht geeignet, in Deutschland den gebührenfinanzierten Bildungsauftrag zu erfüllen.“

Der Blogger Kerem Schamberger verteidigte Castlo und das Festival wiederum. So sagte er in einem Interview mit der „Berliner Zeitung“: „Der Protest wird von der Dorfbevölkerung getragen. Wir sind mit etwa 150 Leuten hingegangen, Ältere und Jüngere und haben friedlich demonstriert. Nach kurzer Zeit wurden wir mit Tränengas und Gummigeschossen (von israelischen Soldaten) beschossen. Ein paar Jugendliche haben dann auch Steine geworfen.“ Das Festival sei weder antisemitisch noch islamistisch motiviert.  Es handle sich um eine Zusammenkunft „progressiver Linker in Palästina“. Der „Bild“ warf Schamberger in ihrer Berichterstattung unter anderem Stimmungsmache gegen die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und vor.

Der Kindersender KiKa hatte Matondo Castlo nach Bekanntwerden der Vorwürfe beurlaubt. Und nun steht fest: Der Moderator der Show Bauhaus wird auch nicht mehr zu seinem alten Arbeitgeber zurückkehren. 

Auf Instagram veröffentlichte Matondo Castlo am Montag (5. Dezember) ein längeres Statement. Dort heißt es: „Heute, mehr als drei Monate später, hat mir der KiKA mitgeteilt, die Zusammenarbeit ‚nicht mehr zu aktivieren‘. Ich bin also raus!“

KiKa-Moderator Matondo Castlo wollte sich nie „gegen Israel“ positionieren

Die ganze Geschichte erzählt er noch einmal aus seiner Sicht: „Im Sommer besuchte ich ein Dorf in Israel, wo palästinensische Menschen leben und half dort bei der Renovierung einer Schule. Die schwierige Lage von Kindern und Jugendlichen in Konfliktgebieten beschäftigt mich sehr und hat mich auch dort stark emotionalisiert, sodass ich spontan der Einladung gefolgt bin, an einer friedlichen Demonstration teilzunehmen“.

Dennoch stellt Matondo Castlo klar: „Die politische Brisanz habe ich unterschätzt. Die Teilnahme war aus heutiger Sicht falsch und wurde mir – was ich nicht für möglich gehalten hätte – zum Verhängnis.“

Er habe mit der Teilnahme kein politisches Statement abgeben und sich erst Recht nicht „gegen Israel “positionieren wollen. „Das habe ich sofort öffentlich erklärt und gegenüber dem KiKa mehrfach ausführlich dargelegt.“ 

KiKa-Aus von Matondo Castlo – Fans und Promis sind enttäuscht

In den Kommentaren unter dem Beitrag zeigten sich viele Menschen fassungslos über das KiKa-Aus von Matondo Castlo. So schrieb beispielsweise der Journalist Malcolm Ohanwe: „Deine Teilnahme und dein Einsatz für palästinensische Kinder ist nicht falsch. Sich gegen illegale Besatzung zu wehren, das ist nicht falsch. (...) Man darf und muss auch eine politische Haltung haben dürfen, die auf dem Aufrechterhalten von Menschenrechten und Völkerrecht basiert.“

Und die Schauspielerin Thelma Buabeng (41) meinte: „Das klingt für mich nicht so, als ob du etwas falsch gemacht hast. Unfassbar, dass dir deswegen gekündigt wird. Alle Teilnehmer der letzten Instanz müssten ihren Job verlieren, aber da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich Themen ernst genommen werden oder überhaupt Bedeutung haben.“ (tab)