Slash, The Cranberries und Katy Perry, die sich mit „Bandaids“ in Situationen begibt, in denen Pflaster auch nicht mehr helfen: Erfahren Sie hier, was neu, wichtig und hörenswert ist in der Welt der Musik.
Katy Perry im „Final Destination“-ModusDas sind die Musik-Highlights der Woche

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Katy Perry schlägt mit „Bandaids“ ein „neues Kapitel“ in ihrer Karriere auf. (Bild: Cynthia Parkhurst)
Katy Perry machte zuletzt Schlagzeilen mit Weltraumtourismus und einer Turtelei mit dem früheren kanadischen Premierminister Justin Trudeau. Jetzt gibt's mal wieder einen guten Grund, über Katy Perry als Künstlerin zu sprechen. „Bandaids“ heißt der Song, mit dem jetzt das nächste Kapitel in ihrer Karriere aufgeschlagen wird. Neues und Hörenswertes gibt es außerdem von Slash und The Cranberries.
Katy Perry - Bandaids

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Slash wurde berühmt mit Hardrock, seine große Leidenschaft ist aber der Blues. Das zeigt er auch wieder mit dem Konzert-Mitschnitt „Live At The S.E.R.P.E.N.T. Festival“. (Bild: EarMusic)
Katy Perry hob im April 2025 als Teil einer aufsehenerregenden Blue-Origin-Mission kurzzeitig ins All ab, privat soll sie seit Kurzem mit Kanadas Ex-Premier Justin Trudeau auf Wolke sieben schweben. Karrieremäßig hingegen glaubten in den letzten Jahren viele Beobachter, bei der amerikanischen Pop-Sängerin einen einsetzenden Sinkflug zu beobachten. Das letzte Album „143“ (2024) kam in den US-Charts nicht über Platz sechs hinaus (Platz 16 in Deutschland), die Kritiken fielen schlecht aus. Es kann also eigentlich nur besser werden, wenn sie jetzt mit „Bandaids“ ein „neues Kapitel“ ihrer Karriere aufschlägt. Wobei im Clip zu dem Song doch irgendwie alles schiefgeht, was schiefgehen kann ...
Den Humor, der sie seit jeher auszeichnet, hat sie sich in jedem Fall bewahrt, das zeigt Katy Perry mit der Single „Bandaids“ überdeutlich. Das Lied selbst, eine zeitgemäße Dancepop-Nummer, erzählt von einer zerrütteten Beziehung, in der Blumen auch nicht mehr helfen. Mit einem Pflaster heilt man ja auch kein gebrochenes Herz, so die Botschaft. Wo Pflaster auch nichts mehr bringen: Im Video zu „Bandaids“ begibt Katy Perry sich in viele kuriose Unfallszenarien, in denen es ihr ein ums andere Mal schlecht ergeht. Mit Hand im Abfluss-Schredder, mit offenem Schnürsenkel auf der Rolltreppe, im Auto hinter einem LKW mit schlecht gesicherter Baumstamm-Ladung - alles ein wenig wie im Horrorfilm „Final Destination“. Sehr makaber, aber unterhaltsam.
Slash - Live At The S.E.R.P.E.N.T. Festival

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The Cranberries mit Frontfrau Dolores O'Riordan feierten Mitte der 90-er mit „Zombie“ und dem Album „No Need To Argue“ ihren Durchbruch. In dieser Zeit entstand auch ein „MTV Unplugged“, das nun erstmals eigenständig auf CD und LP veröffentlicht wird. (Bild: Jess Baumung / Universal)
Mit Guns N'Roses wurde Slash zu einer Ikone des Hardrock, bis heute feiert die Band immer wieder manche große Abriss-Party. Aber wenn Gitarren-Virtuose Slash gerade nicht mit Axl Rose und Co. unterwegs ist, spürt er seit einigen Jahren immer wieder seinen eigenen musikalischen Wurzeln nach. Zuletzt etwa mit dem Album „Orgy Of The Damned“ (2024), einer schweißtreibenden, energiegeladenen „Hommage an den Blues“. In eine ähnliche Kerbe schlägt Slash jetzt auch mit dem Konzert-Mitschnitt „Live At The S.E.R.P.E.N.T. Festival“.
Beim „S.E.R.P.E.N.T.“-Format (Solidarity, Engagement, Restore, Peace, Equality, N', Tolerance) handelt es sich um ein Festival, das von Slash selbst ins Leben gerufen und kuratiert wurde, um wohltätige Zwecke zu unterstützen - eine Art Blues-Rock-Charity-Wanderzirkus mit wechselndem Line-up. Die hier vorliegende Aufnahme entstand im Juli 2024 im Mission Ballroom in Denver, Colorado, und beinhaltet 15 Songs (insgesamt 94 Minuten Spielzeit), mit denen Slash „den Legenden des Rock und Blues Tribut zollt“. So spielen er und seine Begleitband diverse Genre-Klassiker nach, zum Beispiel „Shake Your Money Maker“ (Elmore James), „Papa Was A Rollin' Stone“ (The Undisputed Truth) und „Crossroads“ (Robert Johnson). Parallel zum „S.E.R.P.E.N.T.“-Album entstand auch ein Konzertfilm, der seit Kurzem in ausgewählten Kinos zu sehen ist.
The Cranberries - MTV Unplugged
Mitte der 90er-Jahre, das war die große Zeit für The Cranberries. Alle, die damals jung waren, erinnern sich noch an die Hit-Single „Zombie“ mit dem unverwechselbaren Gesang von Dolores O'Riordan. Auch das dazugehörige Album „No Need To Argue“ (1994) wurde mit 17 Millionen verkauften Einheiten ein internationaler Megaseller. Genau zu dieser Zeit, auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, spielten The Cranberries ein „MTV Unplugged“, das nach der TV-Ausstrahlung allerdings ein wenig in Vergessenheit geriet - bis jetzt.
Im Februar 1995 wurde das „MTV Unplugged“ von den Cranberries aufgenommen, dann wanderte der Auftritt für erstaunlich lange Zeit ins Archiv, bis er kürzlich doch wieder ausgegraben wurde. Ein paar glückliche Fans der 2019 aufgelösten Indie-Rock-Band aus Irland fanden die Performance zuletzt schon auf einer limitierten LP-Sammlung zum 30-Jahre-Jubiläum von „No Need To Argue“. Jetzt ist das „MTV Unplugged“ endlich auch als eigenständige CD und LP erhältlich. Das Konzert mit klassischem 90er-“Unplugged“-Charme enthält insgesamt neun Songs, darunter natürlich auch „Zombie“ in einer Akustik-Version - eine schöne Erinnerung an die Glanzzeiten der Cranberries und an die 2018 verstorbene Dolores O'Riordan. (tsch)
