Das kennen wir doch?!„Kanu des Manitu“ und Co.: Darum gehen Remakes durch die Decke

Alles, was mal viel Geld eingespielt hat, kommt gerade wieder. Ab dem 14. August läuft z. B. „Das Kanu des Manitu“ an. Wir erklären den Boom der Remakes.

von Andrea Kahlmeier  (ak)

Was Michael „Bully“ Herbig anpackt, wird bekanntlich zu Gold. Meistens zumindest. „Der Schuh des Manitu“ zum Beispiel gehört mit 11,7 Millionen Zuschauern und 65 Millionen Euro Umsatz zu den zehn erfolgreichsten deutschen Filmen aller Zeiten. Was also tun, wenn andere Projekte wie „Ballon“ am Kinohimmel verpuffen? „Bully“ knüpft an alte Erfolge an. Diese Woche startet „Das Kanu des Manitu“. Wie so viele Remakes und Sequels. Aber was heißt das eigentlich? Und warum sind die so beliebt?

Es scheint, als würden den Filmemachern immer häufiger die (neuen) Ideen ausgehen. 2025 laufen nämlich so viele lediglich neu inszenierte oder weitererzählte Klassiker an wie selten zuvor. Oft sogar (wenn zwischenzeitlich niemand das Zeitliche gesegnet hat) nochmal in Original-Besetzung wie bei „Freakier Friday“ mit Jamie Lee Curtis und Lindsay Lohan.

Remakes gehen gut – aber nicht immer

Ach, es hat ja schon was, wenn man sich im plüschigen Kinosessel zurück in die Jugend beamen lässt, die Helden der Kindheit, „gut abgehangen“ wie man selbst, noch mal in Aktion sieht und jedes Kult-Zitat mitsprechen kann. Das wohlige Retrogefühl ist in diesen harten Zeiten gewollt, jetzt aber werden die alten Stoffe mit modernster Technik in Szene gesetzt. Kritiker beklagen die neue Einfallslosigkeit, aber: Neuverfilmungen gab's schon immer. In mehr als einem Dutzend Verfilmungen musste Robinson Crusoe mittlerweile seinen „Freitag“ vor Kannibalen retten, Kleopatra sich aus einem Teppich rollen lassen oder Ben Hur den Streitwagen lenken.

Heute geht es vor allem um eines: Geld. In Zeiten, in denen in Blockbuster bis zu 300 Millionen Dollar Kosten investiert werden, wollen die Verantwortlichen das Risiko minimieren, einen Flop zu landen. „Die Hollywood-Studios wiederholen ihre Erfolgsmuster und vermarkten ihre eigenen Marken aus ihrem Rechtebestand aufs Neue“, erklärt David Kleingfers vom Verein DFF – Deutsches Filminstitut und Filmmuseum.

Wenn man alte Geschichten aus einem spannenden Perspektivwechsel erzähle – und nicht bloß eins zu eins reproduziere – könne man so ein breites Publikum erreichen. Kann, muss aber nicht. Branchenberichten zufolge dürfte zum Beispiel die Neuauflage von „Schneewittchen“ einer der größten Flops aller Zeiten für Disney geworden sein – und einen Verlust von 115 Millionen Dollar eingebracht haben (bei Produktionskosten von rund 270 Millionen Dollar).

Zwei Männer posieren vor Marterpfählen, an die zwei weitere Männer gefesselt sind

Sky du Mont begeisterte 2001 als Schurke in „Der Schuh des Manitu“. In der neuen Komödie hat der 78-Jährige einen Kurzauftritt. Sein „letzter Film“, wie er kürzlich selbst in einem Interview erwähnte. Hier posiert er als Schurke Santa Maria mit Hombre (Hilmi Sözer; li.), Abahachi (Bully Herbig) und Ranger (Christian Tramitz).

Kein Wunder also, dass die Realverfilmung von „Rapunzel“ erst mal ausgesetzt wurde – und sie ihr Haar weiter im Burgverlies bürsten muss. Der absolute Trend („Star Wars“-Fans längst bekannt) ist ein komplettes Erzähl-Universum. Heißt: Geschichten können sich zeitlich in alle Richtungen bewegen. Und für all diese Filme gibt es natürlich Fach-Termini, die EXPRESS.de gern mal näher erläutert:

  1. Prequel: Fortsetzungsfilm, dessen Handlung nicht nach, sondern vor den Ereignissen des älteren Films liegt.
  2. Sequel: Nimmt die bekannten Charaktere und Ereignisse des Originalfilms und entwickelt sie weiter.
  3. Reboot: Neuentwicklung einer bereits bestehenden Filmreihe mit neuen Interpretationen der Charaktere, Handlungen und Hintergründe.
  4. Remake: Erzählt die Geschichte eines Klassikers im Wesentlichen erneut, oft mit ähnlichen Elementen.

Welche Remakes es bereits gibt – und welche noch in Planung sind, siehst du in unserer Bildergalerie oben.