Gehen Sie weiter, es gibt hier nichts zu sehen. Zumindest nichts mit nennenswertem Yellow-Press-Appeal. Justin Bieber, das war zuletzt ja wieder eine ziemliche Sorgenkind-Geschichte. Der Kanadier zeigte sich auf verschiedenen Kanälen wiederholt von seiner schlechten Seite und rückte so einmal mehr verstärkt in den Fokus der Klatschblätter. Jetzt aber macht er einfach nur das, was in erster Linie sein Job ist: Musik. Vier Jahre nach einem krankheitsbedingten Rückzug von der Bühne und quasi ohne jede Vorwarnung hat Bieber ein Album mit 21 Songs veröffentlicht. Neues und Hörenswertes gibt es außerdem von Sarah Engels und Amy Macdonald.

Justin Bieber - Swag

Große Neuigkeiten rund um Justin Bieber. „Was ist denn jetzt wieder?“, werden manche sich vielleicht fragen. Denn zuletzt lieferte der kanadische Popstar wieder einmal Negativschlagzeilen am laufenden Band. Paparazzi-Fotos zeigten den Musiker in einem besorgniserregenden Zustand, es gab irritierende Hilferufe in den sozialen Medien und Berichte über ein angebliches Ende seiner Ehe. Wie sehr es kriselt, wie gut oder schlecht es Bieber aktuell wirklich geht - man kann weiterhin nur spekulieren. Aber dafür, zwischendurch ins Tonstudio zu gehen, geht es ihm offenbar gut genug.

Völlig aus dem Nichts hat der 31-Jährige ein neues Album veröffentlicht. Was für sich genommen schon bemerkenswert ist. Die letzten neuen Songs von Justin Bieber stammen immerhin aus dem Jahr 2021 (“Freedom“), danach lag seine Karriere aufgrund gesundheitlicher Probleme lange auf Eis (inklusive Abbruch einer Welttournee).

Nach der langen Pause hat Justin Bieber zuletzt aber wohl wieder der künstlerische Eifer gepackt. Ganze 21 Titel finden sich auf der neuen Platte „Swag“ - sein bislang „persönlichstes“ Album, wie es von Labelseite heißt. Die Musik sei inspiriert von Biebers „Hingabe als Ehemann und Vater“. Und es steckt zweifellos viel drin in diesen neuen Songs: Neben augenzwinkernden Auseinandersetzungen mit der Presse und Glaubensbekenntnissen macht Bieber unter anderem auch psychische Probleme zum Thema.

Sarah Engels - Gimme Gimme Gimme!

Sängerinnen und Sänger, die von der englischen zur deutschen Sprache wechseln - das gab es hierzulande in jüngerer Vergangenheit quer durch die Genres immer wieder. Sarah Connor hat es getan, Gentleman und die Donots folgten dem Trend ebenfalls. Und Sarah Engels. Zu Beginn ihrer Karriere fokussierte die DSDS-Teilnehmerin von 2011 sich noch voll auf englische Titel, nach einigen Jahren wechselte sie dann zum Deutschen. Das verhalf ihr zu einigen großen Hits. Aber tief drinnen schlummerte in den letzten Jahren immer der Wunsch, auch mal wieder auf Englisch zu singen. So beschreibt sie es jedenfalls selbst. Jetzt liefert Engels, diesem künstlerischen Verlangen entsprechend, einen echten Klassiker in neuer Aufmachung.

„Gimme Gimme Gimme!“, so heißt die neue Single von Sarah Engels. ABBA, natürlich. Im Original schon eine recht schwungvolle Disco-Party-Nummer, haben Sarah Engels und Produzent Crsystal Rock noch einmal zusätzlich an der BPM-Schraube gedreht. Dazu ein ordentlich stampfender Beat und ein paar elektronische Effekte - fertig ist die flirrende Neuinterpretation im modernen Club-Banger-Format.

Nach „Keep You Safe“ ist das „Gimme Gimme Gimme!“-Cover die nächste Single-Auskopplung aus Sarah Engels' bevorstehender neuer Liedersammlung „Strong Girls Club“, die am 22. August auf den Markt kommen soll. Ein Doppelalbum, das die Erfahrungen der 32-Jährigen „als Musikerin, Mutter und Frau“ vereinen soll. Und eines, auf dem sich neben zehn deutschen Titeln eben auch zehn englische finden. „Ich habe in den letzten Jahren viel über mich gelernt - musikalisch und persönlich“, erklärt Engels. Deshalb auch die Rückbesinnung auf englische Titel: „Mit den englischen Songs kann ich noch mehr von mir zeigen.“

Amy Macdonald - Is This What You've Been Waiting For?

„Ist es das, worauf du gewartet hast?“, fragt Amy Macdonald im Titeltrack ihres neuen Albums „Is This What You've Been Waiting For?“. Wer sich einmal durch die zehn Songs gehört hat, antwortet getrost „Aye!“ (schottisch: Ja!). Denn die 37-Jährige hat es in ihrer vierjährigen Schaffenspause nicht verlernt, ihre Fans mit der gewohnten Uptempo-Mischung aus Pop, Folk und Country zu begeistern.

Mehr als eine Million Mal wurde ihr Debüt-Album „This Is The Life“ 2007 verkauft. Die vier nachfolgenden Langspieler waren nicht minder erfolgreich. Auf ihrem sechsten Album nimmt sich Amy Macdonald, die im Glasgower Vorort Bishopbriggs geboren wurde, Zeit, zurückzublicken: „Ich war so jung, 17“, singt sie in „It's All So Long Ago“. „Wir fuhren durch das Land und spielten in jeder Spelunke.“

In den nächsten Wochen und Monaten tourt Amy Macdonald durch ganz Europa - keine Selbstverständlichkeit für die bodenständige Schottin, die überrascht ist über ihren Erfolg bei der Generation TikTok. Für diese jungen Fans hat Macdonald „Can You Hear Me?“ geschrieben. Ein Song, der Mut macht, so zu sein, wie man will. Ansonsten singt die Singer/Songwriterin viel vom Überleben in schwierigen Zeiten (“We Survive“), Eheproblemen (“Trapped“) und natürlich von der Liebe.

Dabei liefert sie zuverlässig Mitsing-Parts für ihre bevorstehende Mini-Deutschland-Tour, die am 24. Juli in Rottweil beginnt und sie bis Anfang August zum Beispiel nach Bremen (29. Juli) und Saarbrücken (2. August) führt. 2026 tritt Amy Macdonald dann unter anderem in München (8. Februar), Berlin (11. Februar) und Hamburg (12. Februar) auf. Fußball-Fans bekommen ihre Musik derzeit täglich zu hören: „Is This What You've Been Waiting For?“ ist der offizielle ARD-Song zur laufenden Frauen-EM. Für Amy Macdonald, die mit dem schottischen Ex-Fußballprofi Richard Foster verheiratet ist, eine besondere Ehre. (tsch)