Jürgen Milski hat die deutsch-österreichische Grenze besucht, nachdem die neue Regierung in großem Stile Zurückweisungen angekündigt hat. Der Sänger zeigt sich verwundert.
„Soll man das verstehen?“Jürgen Milski sieht Situation an deutscher Grenze und ist entsetzt

Copyright: TikTok/juergenmilski63
Jürgen Milski übt in einem TikTok-Video Kritik an der deutschen Regierung.
Die Union will ihr Wahlkampfversprechen wahr machen und Asylsuchende in großem Stil zurückweisen. Noch am Tag seines Amtsantritts hat der neue Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) Zurückweisungen von Asylsuchenden an den deutschen Grenzen angekündigt. Das Ziel: Die illegale Migration soll Schritt für Schritt weiter zurückgedrängt werden. Europarechtler halten das für rechtlich unzulässig.
Die Bilanz nach einer Woche laut „Bild“: Insgesamt wies die Bundespolizei 739 Flüchtlinge an der Grenze zurück, 45 Prozent mehr als noch vor der Verschärfung.
Jürgen Milski: „Soll man das verstehen?“
Auch die Grenzkontrollen zwischen Salzburg und dem oberbayerischen Freilassing sind (wieder) aktiv. An der Saalachbrücke auf der Grenze zu Österreich wurde ein fester Kontrollpunkt eingerichtet, auf der Brücke stehen Container, knapp zehn Beamtinnen und Beamte kontrollieren rund um die Uhr.
Auch der Kölner Ballermann-Barde Jürgen Milski hat die Region besucht und seinen Fans auf TikTok die Situation an der Brücke gezeigt. Und zeigt sich dabei verwundert: „Soll man das verstehen?“, fragt er – und filmt von einer kleinen Straße, die parallel zur Brücke läuft – und ebenfalls über die deutsch-österreichische Grenze führt.
„Da drüben ist Österreich, man fährt über die Brücke und landet in Deutschland“, erklärt Milski. Gut zu sehen: der Wachposten und die Bundespolizei auf der Brücke. „Und jetzt kommt der größte Mist“, meckert Milski. „Wer einfach einwandern möchte, kann einfach hier entlanggehen. Es kontrolliert kein Mensch! Da fehlen mir die Worte.“ Mittlerweile hat Milski das TikTok-Video gelöscht.
24-Stunden-Kontrollen an der Saalachbrücke
Tatsächlich gibt es zwar 24-Stunden-Kontrollen an der Saalachbrücke, doch nicht alle Grenzübergänge zwischen Salzburg und Bayern werden kontrolliert. Die kleine Saalachstraße an einem Kraftwerk, die wenige Meter von der Brücke entfernt über den gleichnamigen Fluss führt, wird nicht überwacht. Warum?
Allein im Bereich der Bundespolizeiinspektion Freilassing gibt es 225 Kilometer Grenze mit 24 Grenzübergängen. Nur an drei davon kontrolliere man dauerhaft, sagt die Polizei laut „Augsburger Allgemeine“. An den anderen habe man die Kontrollen „erheblich intensiviert“.
So werden eben nicht nur Container aufgebaut, sondern es werde auch punktuell kontrolliert. Dobrindt selbst spricht von „smarten Grenzkontrollen“, etwa mithilfe von Drohnen.
Zurückweisungen am Grenzübergang Freilassing-Salzburg gab es auch vor Dobrindts Ansage schon – etwa bei Leuten, die ohne gültige Papiere über die Grenze wollten, jedoch kein Asylgesuch stellten. Wie viel Zurückweisungen von Asylsuchenden es nach den verschärften Kontrollen gab, ist noch unklar. Laut österreichischem Innenministerium haben die neuen Maßnahmen bisher zu keinen Rücküberstellungen von Asylwerbern nach Österreich geführt. (mg)