John Landis revolutionierte die Kunstform des Musikvideos genauso sehr wie das Genre der Hollywood-Komödie, dennoch dürften ihn heutzutage wenige bei Namen kennen. Ein kurze Karriereübersicht zu Ehren des Ausnahmetalents, das am 3. August 2025 seinen 75. Geburtstag feiert.
John LandisDer Mann hinter Michael Jacksons „Thriller“-Video ist eine Comedy-Legende

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Die Filmographie von John Landis umfasst nicht nur Michael Jacksons bahnbrechendes „Thriller“-Video, sondern auch so machen US-Comedy-Klassiker. (Bild: 2024 Getty Images/Presley Ann)

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1980 gelang Landis mit „Blues Brothers“ endgültig der Durchbruch. Zuvor hatte er bereits mit der durchgedrehten Komödie „Ich glaub', mich tritt ein Pferd“ Aufmerksamkeit erregt. (Bild: Evening Standard/Hulton Archive/Getty Images)
1982 schuf John Landis das wohl einflussreichste Musikvideo aller Zeiten. Der Clip zu Michael Jacksons „Thriller“ war in seiner vollständigen, 13 Minuten langen Version mehr sowas wie ein Musik-Kurzfilm und zeigte das die Disziplin des Musikvideos sehr viel mehr sein kann als eine bloße Promo-Maßnahme. Dafür brauchte es tanzende Zombies, einen Pop-Superstar, viel Liebe zum Detail (inklusive zahlreicher Anspielungen auf Horrorklassiker) und mit Landis einen Filmemacher auf dem Zenit seines Schaffens im Regie-Stuhl.

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Zu Landis' späteren Comedy-Klassikern gehören „Die Glücksritter“ (1983) mit Eddie Murphy (links) und Dan Aykroyd ... (Bild: Paramount)
Nach der Premiere des Clips verdoppelten sich die Verkaufszahlen von Michael Jacksons ebenfalls „Thriller“ betitelten - und ebenfalls auf seinem Gebiet bahnbrechenden - Album. Das Video war so populär, dass MTV nach jeder Ausstrahlung ankündigte, wann es das nächste Mal gesendet würde. Die Einschaltquoten für den Clip beliefen sich teilweise auf das Zehnfache des Senderdurchschnitts. Selbst Hollywood-Regisseure wie Spike Jonze geben heute an, von Landis' und Jacksons Werk beeinflusst worden zu sein.
Eine Vita voller Comedy-Klassiker

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... „Drei Amigos“ (1986) mit (von links nach rechts) Chevy Chase, Steve Martin und Martin Short ... (Bild: Koch Media)
John Landis, geboren am 3. August 1950 in Chicago, war zu diesem Zeitpunkt längst kein Unbekannter mehr. 1977 führte er Regie beim „Kentucky Fried Movie“, dem ersten Film aus der Feder des legendären Comedy-Trios Jim Abrahams, David Zucker und Jerry Zucker (“Die nackte Kanone“, „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“), 1978 folgte mit „Ich glaub', mich tritt ein Pferd“ sein erster waschechter Comedy-Klassiker, 1980 mit „Blues Brothers“ ein Werk für die Ewigkeit.

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... und „Der Prinz aus Zamunda“ (1988), ebenfalls mit Eddie Murphy in der Hauptrolle. (Bild: Paramount Pictures)
Doch da sollte Landis' Strähne als Lieferant von US-Comedy-Kult nicht aufhören. Nach „Blues Brothers“ verwirklichte er mit „American Werewolf“ ein Herzensprojekt, das Vorarbeit für den „Thriller“-Clip ein Jahr später leistete. 1983 filmte er „Die Glücksritter“ mit Eddie Murphy und Dan Aykroyd in den Hauptrollen. 1986 standen für „Drei Amigos“ mit Chevy Chase, Steve Martin und Martin Short drei Giganten der amerikanischen Filmkomödie vor Landis' Kamera.
Erneuter Karrierehöhepunkt mit Eddie Murphy
1988 arbeitete er für „Der Prinz aus Zamunda“ erneut mit Eddie Murphy zusammen und landete einen weiteren Volltreffer: Die Komödie mauserte sich zum dritterfolgreichsten Film des Jahres in den USA. Auch in Großbritannien und Deutschland wurde „Prinz aus Zamunda“ zum Kassenschlager. In den 90-ern endete Landis' Erfolgssträhne. Auch Fortsetzungen zu Klassikern wie „Beverly Hills Cop“ und „Blues Brothers“ floppten an der Kinokasse.
Seitdem hat der Regisseur mit der britischen Produktion „Burke & Hare“ (2010) nur einen einzigen weiteren Film veröffentlicht. Seit dem Jahrtausendwechsel ist Landis hauptächlich im Fernsehen tätig. Er lebt mit seiner Frau, der Kostümdesignerin Deborah Nadoolman, in Beverly Hills, Los Angeles. Das Paar hat zwei Kinder. Sohn Max Landis ist ebenfalls als Regisseur und Produzent im Filmgeschäft tätig. (tsch)