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Unbequeme WahrheitJanine Kunze spricht offen über ihr Sexleben

Janine Kunze

Janine Kunze: Die hübsche Blondine nimmt selten ein Blatt vor den Mund.

Köln – Ein Abstecher aus der Schauspielerei mit Riesen-Erfolg: Janine Kunze (45) hat in ihrem Bestseller „Liebling, ich habe die Kinder verschenkt“ einen Einblick ins eigene Familien- und Eheleben gewährt.

Gleichzeitig gibt’s Gründe für ein großes Gespräch aus ihrem Leben als Schauspielerin: Vor 20 Jahren startete sie mit „Hausmeister Krause“, im Sommer wird die 100. Folge von „Heldt“ gedreht.

Was glauben Sie – warum ist Ihr neues Buch so erfolgreich? Janine Kunze: Ich denke, weil ich ehrlich bin. Für mich ist Familie das Allergrößte, ohne sie wäre ich nichts. Aber Familie ist nicht nur heile Welt, es gibt auch Probleme und Diskussionen. Darüber schreibe ich. Zum Beispiel habe ich eine Pubertierende zu Hause. Da werden nicht jedes Mal Blumen gestreut, wenn wir reinkommen. Sie wird manchmal grün im Gesicht, wenn sie uns sieht, obwohl wir bis dahin noch nichts gesagt haben. Das ist normaler Familien-Alltag (lacht).

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Diskussionen haben Ihre Gedanken zum Sex-Leben provoziert – vor allem die Erklärung, dass Frauen nicht immer wollen, wenn ihr Mann will… Das ist komischerweise immer noch ein Tabu. Kaum einer traut sich zu sagen, dass er nicht immer Lust auf Sex hat. Doch eine berufstätige Mutter, die den Haushalt schmeißt und sich um die Kinder kümmert, ist nicht ständig bereit. Ich gebe zu, dass meine Priorität nicht auf ehelichem Beischlaf liegt. Wenn ich nach einem 14-Stunden-Tag heimkomme, habe ich andere Sachen im Kopf. Da muss der Familien-Alltag erledigt werden, dann bin ich oft kaputt. Wir haben auch Sex – aber nicht ständig. Dafür nehmen wir uns Auszeiten.

Nicht jeder Mann wäre da begeistert… Ich glaube, dass Sex für einen Mann oft viel mehr Entspannung ist als für die meisten Frauen. Die denken dann manchmal: „Oh Gott, nicht das jetzt auch noch!“

Sie haben zwei Töchter und einen Sohn. Was ist für Sie als Mutter wichtig? Ich bin sehr ordnungsliebend, möchte, dass meine Kinder gut in der Schule mitkommen. Ich bin sehr strukturiert, sehr aufgeräumt. Das müssen meine Kinder mitleben.

Sind Sie „Helikopter-Mama“? Es gibt Leute, die ordnen mich da ein, damit kann ich leben. Ich weiß immer, wo meine Kinder sind, sie wissen genau, dass sie für mich immer erreichbar sein müssen, so wie ich es für sie bin. Ich lasse sie nicht einfach laufen. Die einen nennen das „Helikopter“ – ich bin selber so groß geworden und nenne das „gut und liebevoll beaufsichtige“.

Glauben Sie, dass Kinder heute eine gute Zeit haben? Ich möchte mit ihnen nicht tauschen. Wir waren als Kinder viel unbesorgter und freier. Die Kinder heute sind meist im offenen Ganztag, müssen wahnsinnig viel lernen, haben ein vollkommen straffes Programm, einen Wahnsinnsdruck, nur wenig Freizeit. Wenn ich das Abi von heute mit dem von damals vergleiche – die sind heute mit 16 so weit, da hätte ich ihnen nicht das Wasser reichen können.

Was ist für Sie der wichtigste Gedanke des Buches? Wenn wir vollkommen gestresst sind und es uns mal nicht gut geht, sollten wir nicht direkt alles infrage stellen, sondern uns lieber fragen, ob nicht das Unperfekte das Perfekte ist. Wir sollten nicht so verkopfen, mal locker lassen.

Wie reagieren Ihre Leser auf diese Geständnisse? Viele sagen: „Super! Endlich erzählt mal ein Promi, dass in der Familie nicht nur Sonnenschein ist.“

Ihre Gedanken treffen aber nicht nur auf Zustimmung. Können Sie mit Kritik umgehen? Aber ja. Wer wie ich seit 17 Jahren verheiratet und Mutter von drei Kindern ist, ist es gewohnt, immer und überall und für alles kritisiert zu werden (lacht). Und wenn Kritik konstruktiv ist, kann ich damit sehr gut leben. Aber es gibt da Ausnahmen…

Welche? Ich bin nicht für die Kritiken, wie sie immer öfter in den sozialen Netzwerken zu lesen sind – da beleidigen Menschen, die unerkannt bleiben wollen, andere bis aufs Blut, denunzieren sie oder machen sie klein. Das ist für mich ein Zeichen, dass wir immer mehr verrohen, dass Menschlichkeit, Nächstenliebe und Aufeinander-Achten auf der Strecke bleiben.

Vor 20 Jahren sind Sie mit „Hausmeister Krause“ durchgestartet. War die Rolle der Tochter „Carmen“ Fluch oder Segen? Für mich war es mehr Segen. Viele Leute begrüßen mich noch heute mit „Car...Car...Car...Carmen“, und gerade hat mir der Taxi-Fahrer gesagt: „Als ich vor 20 Jahren in Deutschland angekommen bin, haben Sie mir die Ankunft versüßt, weil ich jede Folge vier- bis fünf Mal geguckt habe.“ Wir sind zu Kultfiguren avanciert.

Damals wurden Comedy-Schauspieler in Deutschland noch schief angesehen. Das hat sich heute geändert. Neidisch? Stimmt. Wer heute Sachen spielt – wie z. B. „Fuck ju Göhte“ – ist im Schauspielolymp und bekommt ernste Rollen. Ich habe lange nur das blonde supersexy Doofchen spielen können, weil die Besetzer für andere Filme dachten, dass ich auch in Wirklichkeit eine Asi-Tante sei. Es hat lange gedauert, sich aber glücklicherweise mit der Rolle in „Heldt“ geändert.

Sind Sie in der Krimiserie glücklich als sexy Staatsanwältin Bannenberg? In der heutigen Zeit, in der so viele Formate floppen, ist eine solche Serie ein großes Geschenk. Mitte August wird die siebte Staffel ausgestrahlt, wir drehen dann parallel bereits die achte, inklusive der 100. Folge. 100 Folgen! Wahnsinn! So etwas schaffen nicht viele Serien. 

Janine Kunze: Kinder, Mann und Buch

Janine Kunze (geboren am 20. März 1974 in Köln) wuchs in einer Pflegefamilie auf. Im Alter von 18 Jahren ließ sich Kunze dann von der Pflegefamilie adoptieren. 1995 bis 1998 besuchte sie die Arturo-Schauspielschule. 1997 spielte sie in „Knockin’ On Heaven’s Door“ mit, von 1999 bis 2008 in der TV-Serie „Hausmeister Krause – Ordnung muss sein“.

2004 folgte die Comedy-Serie „Frech wie Janine“ (Sat.1), dazu viele TV-Filme und TV-Auftritte. Seit Januar 2013 ist sie als Staatsanwältin Ellen Bannenberg in „Heldt“ (ZDF) unterwegs. 2013 schrieb sie schon den Bestseller „Geschenkte Wurzeln: Warum ich mit meiner wahren Familie nicht verwandt bin“.

Seit 2002 ist sie mit Anwalt und Clubbetreiber Dirk Budach  verheiratet und hat drei Kinder.