Beinahe hätte es geklatscht und ein Reality-Duo dem Titel „Kampf der Realitystars“ (RTLZWEI) handfest (Un-)Ehre gemacht. So aber blieb es dann doch bei verbalen Entgleisungen, einem Boykott und einem dramatischen „Muttermord“.
„Ich boykottiere“TV-Star sorgt für Eklat bei „Kampf der Realitystars“

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Beim Safety-Spiel sicherte sich Giuliana (Mitte) den Verbleib im Camp. Und das, obwohl ihr desgnierter Spielpartner Stephen den „Spieldienstverweigerer“ gab. (Bild: RTLZWEI)

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„Alter, ischwör!“ Bei „Kampf der Realitystars“ (RTLZWEI) diskutierten Laura Blond, Jona Steinig, Dennis Lodi und Stephen Dürr (von links) nicht nur an der „Wand der Wahrheit“ leidenschaftlich mit Hand und Fuß. (Bild: RTLZWEI)
Schnief! Österreichs zweifache Reality-Queen Tara Tabitha ließ in einem plötzlichen Moment der Realität tief blicken: „Ich will doch einfach nur meine cuten Outfits anziehen und schön ausschauen“, greinte sie, von Zahnschmerzen und Reality-Kollegen geplagt. Aber „Kampf der Realitystars“ (RTLZWEI) ist kein Ponyhof. Stattdessen gab's - auch dank Tara! - Beleidigungen, Gekeife und Gezänk. Stinkefinger und eine Beinah-Schlägerei als Sahnehäubchen obendrauf aufs verrutschte Reality-Krönchen.

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Nicht für alle eine schöne Überaschung: Die eigentlich bereits elimnierten Anouschka Renzi und Can Kaplan erlebten ein Comeback als „Recycle-Stars“. (Bild: RTLZWEI)
Die siebte Folge des Gebalges am Albtraumstrand begann und endete mit Anouschka Renzi. Die selbstempfunde Grande Dame der Reality - „Ich bin die einzige Frau mit Klasse hier“ - wurde erst zum Comeback als „Recycle-Star“ an Land gespült. Und dann in der „Stunde der Wahrheit“ gleich wieder rausgeworfen. Da blieb ihr nur die zerknirschte Mahnung an die Kollegen: „Möge der Hinterlistigste oder falscheste gewinnen. Es sind nicht die mit dem besten Charakter, die hier gewinnen. Leider.“
Sprach's und ging und war postwendend vergessen. Wer braucht schon „Nörgel-Nuschi“. Das ist keine Häme: So bezeichnete sich Anouschka selbst. Aber es wurde ihr ja auch wirklich übel mitgespielt. Sogar von ihrem „Adoptivsohn“ Dennis Lodi, der sich für „Mama Babouschka“ als große Enttäuschung erwies.
Giuliana Farfalla betet weinend zum Reality-Gott

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„Du bist eine Wanna-be-Society-Lady auf Wish bestellt.“ Martin Angelo (links) legte sich lautstark mit Tara Tabitha (rechts) an. (Bild: RTLZWEI)

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Zahnschmerzen und Reality-Kollegen raubten Tara den letzten Nerv. Sie schüttete Jens Hilbert schluchzend ihr angeknackstes Herzchen aus. (Bild: RTLZWEI)
Martin Angelo hat eine überschaubare Allgemeinbildung und in Sachen deutsche Sprichwörter - das sollte das Strandspiel beweisen - gar keine. Aber einen guten Instinkt: „Friede, Freude, Eierkuchen in der Sala? Ich rieche, das hier was nicht stimmt“, begrüßte er den neuen Tag. Und wurde sofort bestätigt: Ein Boot kam und brachte Anouschka und Can Kaplan zurück. Die letzten drei Neuzugänge (Laura Blond, Frank Fussbroich und Bela Klentze) hatten zwei Ausgeschiedene zurückholen dürfen/müssen und sich für die Seniorin und den hübschen Körper entschieden.
Anouschka wurde wenigstens von Frank - die beiden entstammen einer Generation - und „Sohnemann“ Dennis (“Mama ist zurück!“) freudig empfangen. Angesichts Cans zogen sich einige Fußnägel empor. Vor allem bei Tara, die ihn ja von Eifersucht (wegen Laura) zerfressen, geschasst hatte. Und bei Giuliana Farfalla. Die hatte, nicht unähnlich einem Schmetterling flatternd, noch im letzten Moment gegen Can entschieden.

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Auch Giuliana Farfalla greinte. „Ich hab's mit allen verkackt, ich hab's vermasselt.“ Hat halt ein paar Mal zu viel gelogen und getrickst, die Gute. Auch Can zeigte wenig Mitgefühl. (Bild: RTLZWEI)
Aber nicht nur deshalb, sondern ob ihrer sämtlichen Intrigen, Lügen, Halbwahrheiten und egoistischen Moves hatte sie es sich ohnehin mit allen verdorben. Das merkte sie sogar selbst: „Ich hab's mit allen verkackt, ich hab alles an die Wand gefahren“, jaulte sie weinend im Interview-Zimmer und flehte den Reality-Gott an. Ohne Erfolg. Dennis: „Das Thema ist erledigt.“ Tja, blöd gelaufen. Gemäß Sprichwort: „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht ...“.
Martin Angelo beleidigt sich selbst: „Realityleute sind purer Müll“

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Naive Kunst? Nach dem Bestrafungsspiel um das Vervollständigen von Sprichwörtern sah nicht nur Stephen aus in den Malkasten gefallen. (Bild: RTLZWEI)
Apropos Sprichwörter: Darum - um die Vervollständigung derselben - ging es beim Bestrafungsspiel. Hier weissagte Can richtig: „Die alte Riege wird's gut machen, aber bei den Jüngeren wird's ein Debakel.“ Weil es pro falsch gefülltem Sprichwort eine Ladung Farbe ins Gesicht gab, sahen nachher alle aus wie in den Farbtopf gefallen.

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An der „Wand der Wahrheit“ wurde der hinterhältigste Sala-Star ermittelt. Laut Zuschauer-Meinung ist's Laura. (Bild: RTLZWEI)
Immer nur rot im Gesicht war Tara, sobald die Sprache auf Can kam. Sie erwies sich ihm gegenüber unversöhnlich. Dabei hat er nichts getan - außer ihre Balzversuche zu ignorieren und sich lieber an Laura ranzukuscheln. Can beschied sich damit, der „Red Flag“ (“Wenn sie nicht bekommt, was sie will, rastet sie aus“) aus dem Weg zu gehen. Die Offensive übernahm Martin. „Tara ist der lebende Beweis, dass Realityleute in meinen Augen purer Müll sind“, sagte er - und zwar Tara direkt ins Gesicht. Zugabe: „Du bist eine Wannabe-Society-Lady auf Wish bestellt.“
Publikums-Vote: Laura Blond ist der hinterhältigste Star in der Sala

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Im Showgeschäft nominiertehn die Spieler (Foto: Laura) vier Kandidaten für die „Abschussliste“. Es traf Giuliana, Can, Anouschka und Dennis. (Bild: RTLZWEI)
Regelrecht langweilig geriet dagegen die „Wand der Wahrheit“. Da sollte erraten werden, wer als „hinterhältigster Sala-Star“ gerankt worden war. Zwar vermuteten die Salaisten nur eine Position richtig (Bela Klentze auf Platz 11), aber auch sonst gab's keine Randale. Tja, Anita Latifi, die schwanger ausgestiegene Krawallnudel, fehlt halt an allen Ecken und Enden.

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Nach dem Spiel gab's eine Diskussion - und zwischen Laura und Giuliana beinahe eine Schlägerei. (Bild: RTLZWEI)
Die Salisten vermuteten Martin auf Platz eins, die Zuschauer sahen Laura an der Pole Position. Das betrübte sie doch ein bisschen. „Als wär ich die Hinterlistigste! Nur manchmal. Das fuckt mit todes up“, denglishte sie auf Newdeutsch. Das Ranking hatte Auswirkungen. Denn die Spieler wurden nacheinander ins „Showgeschäft“ gebeten und durften dort je vier Personen auf die „Abschussliste“ setzen. Kleiner Haken: Es zählte das letzte Wort. Also: Nummer 2 (Jona Steinig) machte mit seiner Nominierung die von Nummer 1 Laura sofort wieder obsolet. Für alle Realitystars: obsolet bedeutet „veraltet“ oder „überflüssig“.

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„Alles so niveaulos hier.“ Anouschka hatte keine Bock mehr und wollte eigentlich nur noch raus. „Ich bin die einzige Frau mit Klasse hier.“ (Bild: RTLZWEI)
Deshalb waren also die am wenigsten für hinterlistig gehaltenen Salaisten plötzlich in der besten Position für die optimale Intrige. Also Stephen Dürr als Nummer 12 und Frank Fussbroich als Letzter.
Ungünstiger Moment: Stephen Dürr ereilt ein Anflug von Selbstachtung

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Dass Anouschka bei der Rauswahl auch von ihrem „Söhnchen“ Dennis (vorne) eine Münze bekam, entsetzte auch Frank Fussbroich. Dabei hatte es Dennis nur gut gemeint. (Bild: RTLZWEI)
Frank verzichtete trotz böser Vorahnung auf eine eigene Nominierung. Dadurch wurde Stephen zum entscheidenden Nominator - und Giuliana, Anouschka, Dennis und Can landeten auf der Abschussliste. Warum die? „Alle, die mich nominiert haben, sind jetzt nominiert“, grinste er zufrieden. „Wer mich angreift, der kriegt's zurück.“

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Anouschka musste gehen. Ihre letzten Worte: „Möge der Hinterlistigste oder Falscheste gewinnen. Es sind nicht die mit dem besten Charakter, die hier gewinnen. Leider.“ (Bild: RTLZWEI)
Beim Safety-Spiel, der letzten Hoffnung der Abschuss-Kandidaten, trafs dann auch ihn. Denn Giuliana wählte neben Tara ausgerechnet ihren Nominator als Game-Partner. Das konnte er nicht. „Ich habe Stolz und muss mir treu bleiben.“ Während Pinar Sevim, das Mäuschen, von keinem als Unterstützung auserkoren, alleine in der Sala hockte und fiepte „Keiner wählt mich. Aber ich hätt mich selbst ja auch nicht gewählt“, machte Stephen den Spieldienstverweigerer.
„Ich boykottiere, Sabotage wäre gewesen, wenn ich gespielt und es versaut hätte.“ Hätte er's mal gemacht. So wurde Fakt: Durch seine Verweigerung kam Giuliana in den Genuss, alleine (!) mit zwei (!!) Händen Bauklötze stapeln zu dürfen. Während alle anderen paarweise (!) und mit nur je einer (!!) Hand türmeln müssten - und es ordentlich versemmelten.
Beinahe klatscht's zwischen Laura Blond und Giuliana Farfalla
Giuliana war plötzlich safe und feierte mit doppeltem Stinkefinger-Einsatz „an alle meine Hater“. Davon gab's ne Menge und angeführt wurden sie von Laura, Giulianas Erzfeindin. Als die beiden aneinander gerieten (“Das ist unfair!“ - „Ach, hast du Angst, dass dein Schatz Can rausfliegt?“) war es das größte Wunder, dass nur missliebige Worte und keine manikürten Patschhändchen flogen.
Anouschka zog sich in ihre liebste Sala-Ecke zurück - den Schmollwinkel. „Ich bin froh, wenn ich rausfliege, das mein' ich todernst. Ich finde das so niveaulos. Alle so link und hinterfotzig, jeder redet über die anderen schlecht. Diese Ansammlung von uninteressanten, hohlen, oberflächlichen, ungebildeten Menschen.“ Man mag ihr ungern widersprechen, aber sie ordnete das schon richtig ein: „Aber ich gehe nicht freiwillig - sonst hab ich eine Woche weniger Gage.“
„Muttermord“ am Albtraumbeach: Anouschka Renzi muss gehen
Blöd für sie: Ihre Frust-Litanei hat sie wohl einmal zu oft auch ihrem in Liebe verbundenen „Sohn“ Dennis zugemault. Der dachte dann in der „Stunde der Wahrheit“ tatsächlich, er täte seiner „Mama Babouschka“ einen Gefallen, als er ihr seine Münze als „Erlösungs-Coin“ verabreichte. Der meinte es wirklich nur gut - und hatte plötzlich wieder alles falsch gemacht. Nicht nur, dass ihn Frank des Muttermords zieh (“Erst auf Mutti machen und dann - zack - das Messer gedreht und rauf bis zum Hals!“), nein, auch die Madame Mama war plötzlich „wirklich verletzt“ und „sehr traurig, dass du das gemacht hast“.
Gut, es war Martin, der Frau Renzi endgültig in KDRS-Rente schickte, aber Mama Babouschka war auf Dennis sauer: „Ich bin so enttäuscht. Er ist so cool und so dumm und hat nichts in der Birne.“ Außer Mitgefühl vielleicht. Aber das hat im Reality-Business ja auch nichts verloren. (tsch)