„I, Tonya“-StarAllison Janney spielt die Monster-Mutter der Eisprinzessin

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Allison Janney spielt die eiskalte Mutter von Tonya Harding in „I, Tonya“.

Los Angeles – „Die kenn ich doch", sagen sich die Zuschauer. Na klar. Aus Hunderten von Serien- und Filmrollen.

Doch wenn es zum Namen von Hollywoods wohl meistbeschäftigter Schauspielerin kommt, dann muss (fast) jeder passen. Denn Allison Janneys (58) Spezialität sind eigentlich Nebenrollen.

In denen glänzt sie zwar, wird aber von den Namen der Stars überstrahlt. Das hat sich mit „I, Tonya“ (Kinostart am 22. März) geändert.

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Zwar war Margot Robbie (27) für den Oscar (als beste Hauptdarstellerin) nominiert, doch die Trophäe ging an Allison Janney.

Für ihr Porträt von Tonya Hardings Mutter LaVonna. Eine Frau, die - um im Bilde zu bleiben - kälter nicht hätte sein können.

Ein echtes Scheusal. Wieso wollten Sie eine solche schlimme Person überhaupt spielen?

Janney: Der Drehbuchautor ist ein Freund von mir und hat mir die Rolle der Monster-Mama auf den Leib geschrieben. Nett, nicht? (lacht) Es war eine unglaubliche Herausforderung, sich in den Kopf von LaVonna hinein zu versetzen. Zumal sie auch keine Lust hatte, mit mir zu sprechen. lch habe einfach nach ihren guten Seiten gesucht und diese als Basis genommen.

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Sie sind als LaVonna lieblos, misshandeln Tonya psychisch und körperlich. Wo haben Sie bloß gute Seiten entdeckt?

Janney: In LaVonnas Kopf hat sie geglaubt, das Beste für ihre Tochter zu tun. Sie wollte ein besseres Leben für Tonya, als sie es selbst gehabt hat. Und die schrecklichen Mittel haben für sie den Zweck geheiligt. Ich meine, was sie mit ihrer Tochter gemacht hat, ist unentschuldbar. Auf der anderen Seite glaube ich, dass Frauen, die die besten Freundinnen ihrer Töchter sind, nicht immer die besten Mütter abgeben. Kinder brauchen jemanden, der sie erzieht und auch mal bestraft.

Wie war Ihre Beziehung zur Mutter?

Janney: Genauso wie zwischen LaVonna und Tonya (lacht). Meine Mutter ist das komplette Gegenteil. Sie hat von Anfang an viel Wert auf gute Manieren gelegt und dass man zu anderen Menschen höflich und respektvoll ist.

Wieviel haben Sie von der EInstellung Ihrer Mutter fuers Leben uebernommen?

Janney: Unheimlich viel und ich liebe sie über alles dafür. Für mich ist es unglaublich wichtig, freundlich und großzügig zu jedem Menschen zu sein, mit dem ich zusammenarbeite. Ich respektiere jeden, der so wie ich seine Arbeit macht.

Können Sie auf Schlittschuhen laufen?

Janney: Ja. Ich bin als Mädchen leidenschaftliche Eisläuferin gewesen. Es war mein Traum, an den olympischen Spielen teilzunehmen. Meine Eltern haben mich morgens um 5 Uhr zur Eishalle gefahren. Ich hab zwei Stunden trainiert und bin dann zur Schule. Ich war wirklich gut, bis ich mit 17 mir selbst meine Träume zerstört habe.

Was ist passiert?

Janney: Ich bin durch ein Glasfenster geflogen. Ich war danach zwei Monate im Krankenhaus. Es war wohl das Universum, was mir auf ziemlich brutale Art und Weise klar gemacht hat, dass ich das Eislaufen aufgeben soll. Bei den Dreharbeiten war ich dann das erste Mal seit damals auf dem Eis und ich habe mich wieder in die Sportart verliebt.

Sie müssen im Film fast durchgehend rauchen…

Janney: ...was ebenfalls für mich eine Rückkehr in meine Vergangenheit war. Ich habe früher geraucht und es dann aber aufgeben können. Seither finde ich Zigaretten richtig eklig. Daher ist es mir nicht leicht gefallen, sie auch nur zu paffen.

In diesem Fall ist die alte Liebe also nicht zurückgekehrt?

Janney: Auf keinen Fall! Ich bin kuriert und glücklich, wenn ich nie wieder einen Glimmstängel in die Hand nehmen muss.

Sie waren noch nie verheiratet. Ist es bei ihrer Größe (1,83 Meter) schwieriger, Dates zu bekommen als für kleinere Frauen?

Janney: Da ist eine interessante Frage. Also ich hatte in meinem Leben so einige Langzeitbeziehungen. Und keiner der Männer war jemals größer als ich. Besonders nicht in hohen Pumps. Ich stehe also auf kleinere Männer und habe sie auch bekommen.

Sie tragen einen Ring am Verlobungsfinger. Gibt es Neuigkeiten?

Janney: Nein, nein! Den hat mir mein Stylist gegeben. Und ich trage ihn an der Verlobungshand, weil der Finger an der anderen mal gebrochen war und zu dick für den Ring ist. Also schreiben Sie nichts Falsches!! (lacht).

Das Leben der Tonya Harding

In „I, Tonya“ geht es um die amerikanische Eiskunstläuferin Tonya Harding (47). Sie wurde weltbekannt durch ihre Verbindung zu einem Attentat auf ihre Konkurrentin Nancy Kerrigan (48) im Januar 1994.

Ihr Ehemann engagierte einen Attentäter, der Kerrigan mit einer Eisenstange am Knie verletzte, woraufhin sie nicht bei den US-amerikanischen Meisterschaften teilnehmen konnte.

Harding gewann die Meisterschaft. Der Titel wurde ihr jedoch aberkannt, nachdem ihre Verbindung zu dem Attentat ans Licht kam. Sie wird seitdem in der Öffentlichkeit als Eishexe bezeichnet.