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Unfaires Spiel in Vox-Show?„Höhle der Löwen“: Unattraktive Menschen werden häufiger abgesägt

V.l.: Janna Ensthaler, Tillman Schulz, 
Judith Williams, Ralf Dümmel, Dagmar Wöhrl, Nils Glagau und Carsten Maschmeyer.

Die Vox-Show „Die Höhle der Löwen“ wurde in einer Studie der Uni Paderborn und der FH Aachen analysiert: Zählt Aussehen mehr als die Geschäftsidee?

In der Fernsehshow „Die Höhle der Löwen“ pitchen verschiedene Teilnehmende ihre Geschäftskonzepte. Doch offenbar wird hierbei nicht jeder oder jede gleich behandelt, wie eine Studie nun zum Vorschein brachte.

von Ann-Kathrin Ullrich (au)

Ein kurzer Reminder: In „Die Höhle der Löwen“ (DHDL) präsentieren seit 2014 Erfinder und Erfinderinnen jeglicher Altersklasse ihre kreativen Geschäftskonzepte und Unternehmensideen. Die in der Sendung gezeigten Projekte zielen meist auf den Endverbraucher und -verbraucherin ab und sind (nach erfolgreichem Pitch) in Online-Shops und in zahlreichen Supermärkten ab dem Ausstrahlungsdatum erhältlich.

Doch zuallererst müssen sich die kreativen Köpfe gegenüber den Investorinnen und Investoren beweisen, um ihre Geschäftsideen finanziell und mit fundiertem Wissen unterstützt zu bekommen.

„Die Höhle der Löwen“: Zählt Aussehen mehr als die Idee?

Neben einer kreativen Idee, Überzeugungskraft und einem guten Pitch soll laut einer unveröffentlichten Studie der Uni Paderborn und der FH Aachen, über die unter anderem die „Zeit“ berichtete, auch Attraktivität entscheidend bei dieser Frage sein. 

Alles zum Thema Die Höhle der Löwen

Nach der Analyse von 216 Programmstunden mit 636 vorgestellten Unternehmenskonzepten wurde nämlich deutlich, dass diejenigen, die als attraktiv empfunden werden, mit größerer Wahrscheinlichkeit einen Deal in der Vox-Sendung erhalten.

Wie lässt sich aber nun auf wissenschaftliche Weise ermitteln, wer attraktiv ist? Die an der Studie beteiligte Psychologin Livia Boerner erklärt, dass dies mithilfe der Likert-Skala möglich ist. Diese beschreibt eine Erhebungsmethode zur Erfassung personenbezogener Meinungen.

Die Studie berücksichtigt neben diesem Verfahren auch das Geschlecht der Personen, das Alter und die Herkunft. Gleichzeitig hielten die Forscherinnen und Forscher aber auch fest, wie viel die Teilnehmenden erhielten und wie viele Unternehmensanteile sie im Vergleich zu den anderen Interessenten abtreten mussten.

Auffällig dabei sind vor allem die Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Gründungsinteressenten.

Die Löwen bewerten die Ideen weiblicher Gründungsteams laut der Studie im Durchschnitt um 30 Prozent niedriger als die von männlichen Teams.„Frauen müssen mehr Anteile abgeben oder mit weniger Kapital auskommen“, zitiert die „Zeit“ Livia Boerner. „Frauen wird im Vergleich weniger Vertrauen entgegengebracht.“ 

Im Fakt bedeutet das: Männliche Start-up-Teams erhalten für nahezu identische Anteile an ihren Projekten mehr Geld als weibliche oder auch gemischte Gruppen.

Doch nicht nur Schönheit und Geschlecht ist entscheidend, sondern auch das Alter. Ältere Gründerinnen und Gründer haben der Studie zufolge eine höhere Wahrscheinlichkeit, einen Deal zu erhalten, als jüngere. Diese erhalten dagegen im Durchschnitt mehr Geld.

Ein positiver Aspekt der Studie ist, dass beiden Geschlechtsgruppen gleich viele Angebote gemacht wurden.

„Die Höhle der Löwen“: Investorin Dagmar Wöhrl von Studien-Resultaten irritiert 

DHDL-Investorin Dagmar Wöhrl zeigte sich im „Bild“-Interview leicht verärgert: „Es überrascht mich, dass wir angeblich attraktivere Gründerinnen oder Gründer bevorzugen würden“.

Nils Glagau und Dagmar Wöhrl betrachten die Geschäftsidee der Mini-Geldbeutel.

Die „Höhle der Löwen“-Investorin Dagmar Wöhrl, hier gemeinsam mit Kollege Nils Glagau, wehrt sich gegen die Studienergebnisse.

Auch die Anschuldigung, männliche Teams würden mehr finanzielle Vorteile haben als reine Frauenteams, könne sie nicht nachvollziehen. Laut Wöhrl komme es auf das Konzept an, nicht auf das jeweilige Geschlecht.

Sie befürworte zudem gemischte Teams, da ihrer Ansicht nach die männlichen Bewerber risikofreudiger und die weiblichen eher konstant seien. In ihren Augen biete solch ein Duo eine innovative und kreative Einheit.