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Herausforderung LebenDas sind die Kino-Highlights der Woche

Tom Lunies (Lars Eidinger) beschäftigt sich gerade mit einem neuen Stück, das auf den Namen „Sterben“ hört. (Bild: Port au Prince/Senator Film/Schwarzweiss Film/Wild Bunch/Peter Hartwig)

Tom Lunies (Lars Eidinger) beschäftigt sich gerade mit einem neuen Stück, das auf den Namen „Sterben“ hört. (Bild: Port au Prince/Senator Film/Schwarzweiss Film/Wild Bunch/Peter Hartwig)

„Arthur der Große“, „Challengers - Rivalen“ und „Sterben“, Matthias Glasners schonungsloser Blick auf eine dysfunktionale Familie: Das sind die Kino-Neustarts am 25. April.

Schwere Kost scheut Matthias Glasner nicht. Mit „Der freie Wille“ legte er 2006 einen Film über einen verurteilten Vergewaltiger vor, der sich nach der Haft in eine junge Frau mit Missbrauchserfahrungen verliebt. Auch das Psychodrama „Gnade“ (2012), das die Themen Schuld und Vergebung umkreist, macht es dem Publikum nicht gerade leicht. Ähnlich verhält es sich mit Glasners neuer Regiearbeit „Sterben“, die 2024 im Wettbewerb der Berlinale ihre Weltpremiere feierte. Krankheit, Tod, emotionale Verwahrlosung und familiäre Verwerfungen - all das wird hier verhandelt, teilweise aber auf überraschend schwarzhumorige Weise.

Lissy Lunies (Corinna Harfouch, vorne) schleppt sich nur noch durch ihr Leben. (Bild: Port au Prince/Schwarzweiss/Senator/Wild Bunch/Jakub Bejnarowicz)

Lissy Lunies (Corinna Harfouch, vorne) schleppt sich nur noch durch ihr Leben. (Bild: Port au Prince/Schwarzweiss/Senator/Wild Bunch/Jakub Bejnarowicz)

Außerdem neu im Kino: „Arthur der Große“, eine klassische Mensch-Tier-Freundschaftsgeschichte nach wahren Begebenheiten, und Luca Guadagninos im Tennismilieu angesiedelte Dreiecksromanze „Challengers - Rivalen“.

Sterben

Michael Light (Mark Wahlberg) hat in Streuner Arthur einen neuen Freund gefunden. (Bild: Lionsgate/Carlos Rodriguez)

Michael Light (Mark Wahlberg) hat in Streuner Arthur einen neuen Freund gefunden. (Bild: Lionsgate/Carlos Rodriguez)

Zwölf Jahre nach dem Film „Gnade“, der ebenfalls bei der Berlinale seine Uraufführung hatte, kehrt Matthias Glasner mit „Sterben“ auf die große Leinwand zurück. Dazwischen drehte der 1965 geborene Filmemacher für das Fernsehen, war etwa an einigen Folgen der Sky-Serie „Das Boot“ beteiligt. Herausfordernd ist sein neues Werk schon aufgrund seiner Laufzeit. Rund drei Stunden dauert das mit vielen deutschen Kinostars besetzte Drama „Sterben“, in dem der Regisseur die komplexe Beziehung zu seiner eigenen Familie verarbeitet hat.

Eingeteilt ist „Sterben“ in mehrere Kapitel, die mitunter einzelnen Figuren zugeordnet sind. Am Anfang steht die Perspektive der Mittsiebzigerin Lissy Lunies (Corinna Harfouch), die unter diversen Krankheiten leidet. Da sie selbst mit der Bewältigung ihres Alltags zu kämpfen hat, ist sie erleichtert, als ihr dementer Ehemann Gerd (Hans-Uwe Bauer) in ein Pflegeheim kommt. Die Erschöpfung wird allerdings auch bei Lissy immer stärker. Auf eine mögliche Therapie hat sie keine große Lust mehr.

„Arthur der Große“, eine Geschichte über einen Extremsportler und einen ihm zugelaufenen Hund, basiert auf wahren Begebenheiten. (Bild: Lionsgate/Carlos Rodriguez)

„Arthur der Große“, eine Geschichte über einen Extremsportler und einen ihm zugelaufenen Hund, basiert auf wahren Begebenheiten. (Bild: Lionsgate/Carlos Rodriguez)

Das zweite Kapitel rückt Lissys Sohn Tom (Lars Eidinger) in den Fokus, einen erfolgreichen Dirigenten, der mit seiner Ex-Partnerin Liv (Anna Bederke) ihr Kind aus einer anderen Beziehung großzieht. Parallel greift er seinem depressiven Freund Bernard (Robert Gwisdek) unter die Arme und arbeitet mit diesem an einer neuen Symphonie namens „Sterben“. Im dritten Teilstück geht es um Toms Schwester Ellen (Lilith Stangenberg), die Verunsicherung und Enttäuschungen mit Alkohol und Sexaffären verdrängt.

Glasner entwirft in seinem sehr persönlich gefärbten Film ein Panorama der Emotionen und stellt seine Protagonisten besonders vor eine Frage: Wie kann ein gelingendes Leben aussehen? Ein kräftiger Schuss schwarzen Humors soll verhindern, dass die ernste Themen aufgreifende Erzählung ins Pathetische abdriftet. Insgesamt wurde „Sterben“ neunmal für den Deutschen Filmpreis nominiert.

Arthur der Große

Art (Mike Faist, links), Tashi (Zendaya) und Patrick (Josh O'Connor) verbindet nicht nur der Tennissport. (Bild: 2023 Metro-Goldwyn-Mayer Pictures/Warner Bros.)

Art (Mike Faist, links), Tashi (Zendaya) und Patrick (Josh O'Connor) verbindet nicht nur der Tennissport. (Bild: 2023 Metro-Goldwyn-Mayer Pictures/Warner Bros.)

Hunde sind die besten Freunde des Menschen - und spielen deshalb in Filmen nicht selten eine zentrale Rolle. So auch im US-amerikanischen Abenteuerdrama „Arthur der Große“, das auf den Erlebnissen des schwedischen Extremsportlers Mikael Lindnord basiert. 2014 nahm er an einem Adventure-Racing-Wettbewerb in Ecuador teil und machte unterwegs die Bekanntschaft eines Vierbeiners, der ihm fortan nicht mehr von der Seite wich.

Für „Challengers“ konnte man vielversprechende Hollywood-Nachwuchsstars gewinnen. Im Bild: Zendaya und Josh O'Connor. (Bild: 2023 Metro-Goldwyn-Mayer Pictures/Warner Bros.)

Für „Challengers“ konnte man vielversprechende Hollywood-Nachwuchsstars gewinnen. Im Bild: Zendaya und Josh O'Connor. (Bild: 2023 Metro-Goldwyn-Mayer Pictures/Warner Bros.)

In der Adaption dieser erbaulichen Geschichte aus dem wahren Leben heißt der ehrgeizige Athlet Michael Light (der auch als Produzent involvierte Mark Wahlberg). Von einer herben Schlappe bei seinem letzten Abenteuerrennen (ein multidisziplinärer Mannschaftssport durch wildes Gelände) gezeichnet, will er es im Jahr 2018 noch einmal wissen und geht bei der Adventure-Racing-WM in der Dominikanischen Republik an den Start. In seinem Team sind die Kletterexpertin Olivia (Nathalie Emmanuel), der mit Knieproblemen ringende Haudegen Chik (Ali Suliman) und der Michael vom Sponsor aufs Auge gedrückte Social-Media-Star Leo (Simu Liu). Während der Tour treffen die Vier auf einen streunenden Hund, den sie Arthur taufen und in ihr Herz schließen.

„Arthur der Große“ kombiniert aufregende Sportszenen, etwa das Erklimmen eines Berges mit Fahrrädern auf dem Rücken, und emotionale Momente zwischen Mensch und Tier. Allzu viel Originalität sollte man von Simon Cellan Jones' Film nicht erwarten. In aufgewühlten Zeiten wie diesen tut es aber auch einfach einmal gut, wenn Wärme und Zuneigung direkt und unverstellt in den Kinosaal schwappen. Und eine sympathische Botschaft gibt's noch dazu: dass Gewinnen längst nicht alles ist im Leben.

Challengers - Rivalen

Seit seinem bittersüßen Coming-of-Age-Drama „Call Me by Your Name“ (2017) zählt der Italiener Luca Guadagnino in Hollywood zu den begehrtesten ausländischen Filmemachern und dreht mit den angesagtesten Schauspielern. Zuletzt inszenierte er Shooting-Star Timothée Chalamet im melancholischen Kannibalen-Roadmovie „Bones and All“ (2022). Für sein jüngstes Werk „Challengers - Rivalen“ konnte er Zendaya gewinnen, die erst vor Kurzem in der Science-Fiction-Mammutverfilmung „Dune: Part Two“ zu sehen war.

Bei Guadagnino verkörpert die 1996 geborene Kalifornierin eine Tennistrainerin namens Tashi, deren verheißungsvolle Karriere nach einer Verletzung zum Erliegen kam. Ihr Schützling und Ehemann Art (Mike Faist) steckt in einem Formtief, das sie mit der Teilnahme an einem unterklassigen Turnier verscheuchen will. Eben dort trifft das Duo auf den abgebrannten Patrick (Josh O'Connor), Arts ehemals besten Freund und Tashis früheren Lover.

Das von Hollywood-Newcomer Justin Kuritzkes verfasste Drehbuch spannt einen Bogen über dreizehn Jahre, taucht regelmäßig in die gemeinsame Vergangenheit der drei Hauptfiguren ein und verspricht, einiges an Gefühlschaos und Wettstreit loszutreten. Was schon der Trailer andeutete: Vor allem die Tennisszenen zeichnen sich durch ungewöhnliche, dynamische Bilder und Kameratricks aus. Die Vorab-Kritiken zu „Challengers - Rivalen“ fielen überwiegend positiv aus. (tsch)