Als Moderator Frank Plasberg (65) im November 2022 nach 22 Jahren seine letzte Sendung moderierte, stand sein Nachfolger schon fest. Schauspieler und TV-Moderator Louis Klamroth (33) sollte den Polit-Talk übernehmen. Am Montag (9. Januar) um 21 Uhr feierte er seine „Hart aber fair“-Premiere. 

Mit 32 Jahren ist Klamroth weitaus jünger als viele gestandene Talker bei den Öffentlich-Rechtlichen. Dennoch: Als Moderator ist Klamroth kein Neuling. Seit 2016 moderiert er den Polit-Talk „Klamroths Konter“ auf n-tv, wurde dafür sogar mit dem Deutschen Fernsehpreis (Förderpreis) ausgezeichnet. Dort zeigte er sich offensiv, stellte seinen Gästen teils unbequeme Fragen.

„Hart aber fair“: Louis Klamroth moderiert Sendung zum ersten Mal

Auch die „Hart aber fair“-Moderation meisterte Klamroth souverän. Zu Gast waren gleich zwei politische Schwergewichte: SPD-Bundesvorsitzender Lars Klingbeil (44) und Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn (42).

Außerdem mit dabei: Wirtschaftswissenschaftlerin Prof. Dr. Monika Schnitzer, Metallarbeiter und Familienvater Engin Kelik sowie Journalistin Melanie Amann. Sie alle wollten über ein Thema diskutieren: „Ein Land wird ärmer: Wer zahlt die Krisenrechnung 2023?“

Zuerst bekahm Kelik das Wort. Zu Weihnachten hätte der Familienvater kaum Weihnachtsgeschenke für seine Töchter kaufen können, erklärte er. Die schlechte Nachricht: „Vor uns liegen zwei weitere harte Jahre“, prognostizierte SPD-Politiker Klingbeil. Die Inflation werde zunächst bei sieben Prozent bleiben, vermutete auch Monika Schnitzer.

Bei Twitter spielten überdies andere Themen eine Rolle. Unter dem Hashtag #hartaberfair nahmen die User den Auftritt des neuen Moderators genau unter die Lupe. Während zahlreiche User ihm zu Beginn viel Erfolg wünschten, suchten andere nach Fehlern. 

Und natürlich entging ihren Augen nichts: Denn im Kopfrechnen erlaubte sich der Moderator einen kleinen Denkfehler. Als der Moderator den Inflationssatz von Lebensmitteln mit dem allgemeinen Inflationssatz verglich, ist das Doppelte von 8,6 Prozent kurzerhand 20,6 Prozent. 

Kritik via Twitter gegen neuen Moderator von „Hart aber fair“

Grob überschlagen vertat sich Klamroth gerade einmal um drei Prozentpunkte. Dennoch: Auf Twitter hagelte es einige kritische Kommentare. „20,7 ist für Herrn Louis Klamroth ‚fast doppelt so viel‘ wie 8,6“, stellte etwa ein User fest.

Doch es gab auch positives Feedback auf Twitter: „Unaufgeregt und entspannt. Gefällt mir bisher gut, wie Louis Klamroth das macht. Gute Premiere“, schreibt etwa ein User. Anderen war der Auftritt des Moderators dagegen zu ruhig. „Langweilig“ sei die Sendung mit Klamroth.

Eins ist jedoch sicher: In der ARD-Sendung weht mit Klamroth nun ein frischer Wind. Im vollen Umfang wird sich das wohl erst in den nächsten Wochen zeigen. Seine nächste „Hart aber fair“-Sendung moderiert Klamroth am 16. Januar um 21 Uhr. (ls)