„Harry Potter“Was wurde aus den Nebenrollen? Gefängnis, Image-Wechsel und Mega-Karriere

Evanna Lynch und Bonnie Wright freuen sich.

Evanna Lynch (l.) und Bonnie Wright, hier am 31. März 2012, sind aus der „Harry Potter“-Reihe als Luna Lovegood und Ginny Weasley bekannt.

„Harry Potter“ ist auch heute noch eine der beliebtesten Filmreihen aller Zeiten. Doch was wurde eigentlich aus den Nebendarstellern und Nebendarstellerinnen nach dem Ende der Fantasy-Saga?

von Gianluca Reucher (gr)

Sie wurden als Kinder zu Weltstars, wurden mit „Hogwarts“ erwachsen – die Hauptdarsteller der „Harry Potter“-Filme sind noch immer gut im Geschäft. Daniel Radcliffe und Rupert Grint arbeiten weiterhin als Schauspieler, Emma Watson ist längst Hollywood-Filmstar, Stil-Ikone und eine bedeutende Figur im Kampf für Frauenrechte.

Aber was wurde aus den anderen Darstellern und Darstellerinnen der Zauberfilme? Hunderte Kinder spielten über Jahre hinweg bei „Harry Potter“ mit. EXPRESS.de hat nachfolgend zusammengefasst, wie es den beliebtesten Nebendarstellern und Nebendarstellerinnen nach „Harry Potter“ ergangen ist.

„Harry Potter“: Dieser Schauspieler musste ins Gefängnis

Jamie Waylett spielte jahrelang den Fiesling Vincent Crabbe, doch er kam mit dem Ruhm nicht klar. 2009 wurde er beim Cannabis-Anbau verurteilt, seine Rolle daraufhin aus dem letzten „Harry Potter“-Film gestrichen.

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Jamie Waylett im Jahr 2009 in London.

Jamie Waylett im Jahr 2009 in London.

2011 beteiligte sich Jamie Waylett an den Sommer-Ausschreitungen in London, er wurde in der Nähe eines geplünderten Supermarktes mit einer Brandbombe in der Hand gefilmt, gab später zu, Champagner geklaut zu haben. Im März 2012 wurde er zu zwei Jahren Haft verurteilt, die später wegen des Besitzes und Handels mit Diebesgut noch um ein weiteres Jahr verlängert wurde.

Seine Anwältin sagte damals, er habe unter seiner Berühmtheit gelitten und deshalb Cannabis geraucht. Inzwischen ist Jamie Waylett raus aus dem Gefängnis, hat ein Gesichtstattoo und versucht, mit seiner Berühmtheit Geld zu machen: So können Menschen auf einer Internetseite Videobotschaften von ihm erwerben.

„Harry Potter“-Fiesling heute nicht mehr wiederzuerkennen

Harry Melling hatte keine schöne Rolle: In den ersten fünf Filmen spielte er Harrys unerträglichen Cousin Dudley Dursley – seitdem ist er kaum wiederzuerkennen: Der robuste Darsteller speckte nach Dreh-Schluss ordentlich ab, ging zur Schauspielschule und setzte sich auf Theaterbühnen in Großbritannien in Szene.

Mittlerweile hat er sich durch diverse Filmrollen einen Namen gemacht. Er spielte in „Trautmann“ mit, stand für „The Queen's Gambit“ vor der Kamera und verkörperte sogar den weltbekannten Schriftsteller Edgar Allan Poe in „The Pale Blue Eyes“.

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„Mein Image habe ich möglicherweise unbewusst gewechselt, aber ich wusste, ich wollte nicht für immer Dudley sein“, sagte Harry Melling vor einiger Zeit dem „Independent“. „Es ist schön, dass Leute mich jetzt nicht wiedererkennen. Vor allem, nachdem ich so eine vulgäre, fette, gehasste Person gespielt habe.“

Harry Potters erste Liebe flimmert in etlichen Serien über die Bildschirme

Katie Leung war mit 16 Jahren vergleichsweise alt, als sie bei „Harry Potter“ einstieg. Als Cho Chang spielte sie Harrys erste Freundin, auch sie ist nach dem Ende der Erfolgsproduktion weiterhin als Schauspielerin aktiv.

Neben einigen Theater-Rollen ist Katie Leung vor allem in TV-Serien zu sehen. So spielte sie beispielsweise in „Annika“ und „Peripherie“ mit.

Neville Longbottom aus „Harry Potter“: Krasse Veränderung, aber wenig Erfolg

Der britische Schauspieler Matthew Lewis (Neville Longbottom) posiert am 01.10.2014 im Abenteuermuseum Odysseum in Köln (Nordrhein-Westfalen).

Der britische Schauspieler Matthew Lewis (Neville Longbottom) posiert 2014 im Abenteuermuseum Odysseum in Köln.

Matthew Lewis spielte in allen acht „Harry Potter“-Filmen mit, mimte den schusseligen, aber gutmütigen Mitschüler Neville Longbottom. Auch er arbeitete weiterhin als Schauspieler, hat sich äußerlich ordentlich gewandelt, kam aber nicht über vereinzelte kleine Rollen hinaus.

Dafür hat Matthew Lewis privat sein Glück gefunden und ist seit 2018 mit seiner langjährigen Freundin Angela Jones verheiratet. Außerdem ist er Vizepräsident der Leeds Rugby Foundation Charity.

„Harry Potter“: Ginny führt jetzt Regie

Bonnie Wright war acht Filme lang die süße kleine Schwester: Als Ginny Weasley wurde sie weltberühmt, seit „Harry Potter“ will sie aus dem Filmgeschäft gar nicht mehr weg. In ihrem Studium konzentrierte sie sich vor allem auf Regie und Schreiben.

Nach Studium-Abschluss führte Bonnie Wright ihren ersten Kurzfilm „Separate We Come, Separate We Go“ vor, der als eindrucksvoller Regie-Einstand gelobt wurde. Sie inszenierte weitere Kurzfilme und Musikvideos, unter anderem für Künstler und Künstlerinnen wie Sophie Lowe, Pete Yorn und Scarlett Johansson. Neben ihren Tätigkeiten hinter der Kamera ist sie hin und wieder aber auch noch als Schauspielerin aktiv, spielte unter anderem in „The Philosophers – Wer überlebt?“ mit.

Luna Lovegood geriet nach „Harry Potter“ in eine Sinnkrise

Evanna Lynch kam erst später zur „Harry Potter“-Crew: Im fünften Film übernahm sie erstmals die Rolle der sonderbaren Luna Lovegood. Sie liebte die Figur aus den Büchern, wollte keinen anderen Charakter spielen.

„Drehen hat mir immer so einen Spaß gemacht, es fühlte sich nie wie Arbeit an“, sagte sie einst dem „Independent“. Als die Filme plötzlich abgedreht waren, geriet sie in eine Sinnkrise: „Doch nach dem Ende war sie unsicher: Wollte ich weiter spielen? Was wollte ich mit meinem Leben anfangen?“ Sie entschied sich fürs Weitermachen, spielte im Theater und bei einigen weiteren Filmen mit, die allerdings keine größere Bekanntheit erlangten.

Robert Pattinson steht bei der Weltpremiere von „The Batman“ im März 2022 auf dem Roten Teppich

Robert Pattinson steht bei der Weltpremiere von „The Batman“ im März 2022 auf dem Roten Teppich.

Für ihn kam nach „Harry Potter“ die Mega-Karriere

Ja, auch Robert Pattinson spielte eine Nebenrolle in den Zauberfilmen: In „Harry Potter und der Feuerkelch“ übernahm er die Rolle des Cedric Diggory. Er war nur in einem Film zu sehen und hat trotzdem die wohl größte Karriere von allen hingelegt.

2007 wurde Robert Pattinson für die Rolle des Edward Cullen in den „Twilight“-Filmen engagiert. Die Fortsetzung dieser Geschichte dürfte bekannt sein. Er spielte in etlichen weiteren Filmen mit, war unter anderem sogar der Batman in „The Batman“.