Florian Martens spielt seit über 30 Jahren den Kriminalhauptkommissar Otto Garber in der ZDF-Reihe „Ein starkes Team“. Zum Jubiläum der 100. Folge erzählt er in einem Interview, warum ihm die Rolle so nah ist und weshalb er am Set konsequent auf die Maske verzichtet.
Florian Martens über seine Rolle„Im Otto steckt extrem viel von mir drin“

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100 Fälle: Florian Martens feiert mit der ZDF-Reihe „Ein starkes Team“ Jubiläum. Sein Otto Garber ist längst Kult. (Bild: ZDF / Katrin Knoke)

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„Im Otto steckt extrem viel von mir drin“, sagt Florian Martens im Interview zur 100. Folge „Ein starkes Team“: „Das ist die einzige Rolle, in der ich mir das gestatte. Inklusive Berliner Dialekt.“ (Bild: 2009 Getty Images/Sean Gallup)
Als Kriminalhauptkommissar Otto Garber steht Florian Martens seit über drei Jahrzehnten in der ZDF-Erfolgskrimireihe „Ein starkes Team“ vor der Kamera. Im Interview mit der Nachrichtenagentur teleschau anlässlich der 100. Folge „Für immer jung“ (Samstag, 25. Oktober, 20.15 Uhr) verrät der Schauspieler, warum seine Paraderolle ihm näher ist, als viele denken - und weshalb er am Set nie in die Maske geht.

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Das muss gefeiert werden: Linett Wachow (Stefanie Stappenbeck) stößt mit Otto Garber (Florian Martens) auf dessen 30-jähriges Dienstjubiläum an. (Bild: ZDF / Katrin Knoke)
„Im Otto steckt extrem viel von mir drin“, gesteht Martens offen. So sei Otto „die einzige Rolle“, in der er sich seinen unverwechselbaren Berliner Dialekt „gestattet“. Und das will was heißen, schließlich hat der gebürtige Ost-Berliner in seiner Karriere schon so ziemlich alles gespielt: „Ich habe in meiner Karriere sicher 200 Filme gemacht, Massenmörder, Komödien, Chefärzte, Kranke, Banker - und abgesehen von Otto und drei, vier anderen Rollen spreche ich in allen Hochdeutsch.“ Das Theater habe ihn geprägt: „Da hat man ja auch nicht berlinert“, erinnert er sich.
„Ich gehe für den Otto nie in die Maske“

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100 Folgen „Ein starkes Team“: Die Hauptdarsteller Lucas Reiber (links), Stefanie Stappenbeck und Florian Martens begehen das Jubiläum angemessen. (Bild: ZDF / Katrin Knoke)

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Seit 2016 ermitteln Florian Martens als Otto Garber und Stefanie Stappenbeck als Linett Wachow gemeinsam. (Bild: ZDF / Katrin Knoke)
Am Set von „Ein starkes Team“ laufe deshalb alles ganz entspannt. „Ich gehe für den Otto nie in die Maske oder ins Kostüm“, verrät der 66-Jährige: „Dann würde ich ja wie ein Schauspieler aussehen, das will ich vermeiden. Ich komme früh an, werde ans Set gefahren, steige aus dem Auto und kann sofort drehen.“ Gut vorbereitet sei er dennoch immer: „Wenn man so gut bezahlt wird wie ich, ist das mehr als eine Selbstverständlichkeit. Ich hoffe, dass das im Alter nicht nachlässt ...“

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Auf die nächsten Jahrzehnte: Ottos Dienstjubiläum beim LKA wird auf der Rennbahn gefeiert - von links: Nils (Lucas Reiber), Otto (Florian Martens), Linett (Stefanie Stappenbeck), Dr. Gabriele Simkeit (Eva Sixt), Reddemann (Arnfried Lerche) und Sputnik (Jaecki Schwarz). (Bild: ZDF / Katrin Knoke)
Aufgewachsen in Pankow und „teilweise in Prenzlauer Berg“, hat Martens die Hauptstadt schon seit seiner Kindheit im Blut. Nostalgisch erinnert sich der Sohn der Schauspieler Ingrid Rentsch und Wolfgang Kieling auch an die Zeiten nach der Wende, als er nach er in den Hackeschen Höfen wohnte. Im Gespräch mit der Agentur teleschau erzählt er: „Damals konnte ich meinen Müllbeutel in Turnhose runterbringen.“ Heute? Undenkbar! „Bei den ganzen Galerien und Touristen müsste ich mich in Schale schmeißen“, meint er.
„Ich bin bekannt wie ein bunter Hund“
Trotz aller Bodenständigkeit bleibt der Schauspieler längst kein Unbekannter mehr - im Gegenteil. Mittlerweile kann der Schauspieler „nirgendwo mehr unerkannt herumlaufen“, verrät er. Nur mit „Basecap und Brille“ kann er sich hin und wieder vor ungewollten Selfies schützen. Doch das gehört für ihn dazu: „Das wusste man ja vorher“, meint er. Und er weiß, dass er längst Kultstatus erreicht hat: „Ich bin bekannt wie ein bunter Hund, durch meine Filme, aber natürlich auch durch die markante Hauptfigur. Otto ist für viele eine Identifikationsfigur.“
Das schönste Kompliment für ihn aber kommt direkt von den Fans: „Vor allem merke ich aber an den Reaktionen, dass die Leute mich mögen. Das Gefühl, nicht nur bekannt, sondern auch beliebt zu sein, ist natürlich angenehm.“ (tsch)