Vor Risiken und Nebenwirkungen im ESC-Erfolgsfall wird gewarnt: Der Schweizer Star Nemo, der letztes Jahr den Eurovision Song Contest gewann, spricht in einem Interview von Druck und einer „Interview-Überdosis“. Für seine Nachfolgerin oder seinen Nachfolger hat Nemo einen guten Rat.
ESC-Star Nemo fühlte sich nach dem Sieg „auf dem Markt verteilt wie eine Sau“

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Nemo holte vergangenes Jahr den ESC in die Schweiz. (Bild: 2024 Getty Images/Martin Sylvest Andersen)
Von einem Sieg beim Eurovision Song Contest träumen im Vorlauf auf das Musik-Event wohl alle Kandidatinnen und Kandidaten. Was ihnen im Erfolgsfall blüht, ist aber womöglich nicht allen klar. Vergangenes Jahr triumphierte der Schweizer Act Nemo (25) im schwedischen Malmö mit dem Song „The Code“. Was vor und nach der Pokalübergabe auf in einprasselte, schilderte Nemo jetzt im Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“.
„In den Tagen vor und nach dem ESC gab ich 300 Interviews“, rekapitulierte die nichtbinäre Künstlerpersönlichkeit im Gespräch. „Ich gab so viele Interviews, dass mein größter Wunsch war, einfach kein Interview mehr geben zu müssen. Ich hatte sozusagen eine Interview-Überdosis.“
Nemo: „Es ist hart, aber die pure Wahrheit“
Druck sei von vielen Seiten spürbar gewesen, auch vom Musik-Label. „Einer sagte dann: 'Du weißt ja, wie es ist - die Person, die gewinnt, wird auf dem Markt verteilt wie eine Sau!' Ich hörte das und dachte: Genau so war's! Es ist hart, aber die pure Wahrheit“, so Nemo im Interview.
Abschließend hatte Nemo noch einen Tipp für den Act, der in diesem Jahr beim ESC-Finale in Basel (Samstag, 17. Mai, 21 Uhr, live im Ersten) den Titel holen wird: „Mache einen oder zwei Monate Promo und hole in dieser Zeit alles raus, was möglich ist - aber konzentriere dich danach wieder darauf, neue Musik zu machen.“ Das bedeute vor allem, „viel Nein zu sagen“. (tsch)