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ESC 2023„Lord of the Lost“-Sänger fast getötet: „Ich hatte 30 Granatsplitter im Rücken“

Chris Harms, Sänger von Lord Of The Lost, steht bei den Proben zu "Eurovision Song Contest 2023 - Unser Lied für Liverpool" auf der Bühne.

Sänger Chris Harms, hier auf einem Foto von März 2023, wäre fast gestorben, erklärt er. Das Horror-Erlebnis habe ihn zu der düsteren Musik gebracht.

„Lord of the Lost“-Sänger Chris Harms wird für Deutschland beim ESC 2023 antreten. Durch ein Horrorerlebnis mit einer Handgranate fand der Sänger zu dem düsteren Genre, wie er nun verrät.

Knallbunte Kostüme, rasante Bewegungen, jede Menge Spektakel und vor allem: Musik: Der Eurovision Song Contest (kurz: ESC) lockt jedes Jahr mehr als hundert Millionen Interessierte vor den Fernseher.

Auch Deutschland tritt wieder an und versucht in diesem Jahr die Pechsträhne der vergangenen Jahre zu beenden. Seit 2015 ist Deutschland – abgesehen vom vierten Platz von Michael Schulte vor fünf Jahren – immer unter den drei schlechtesten Platzierungen gelandet.

In diesem Jahr wird die Rockband „Lord of the Lost“ aus Hamburg mit ihrem Song „Blood & Gitter“ für Deutschland antreten. Durch eine Horrorerfahrung kam der ESC-Teilnehmer erst zu dem düsteren Genre, verrät er nun.

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„Lord of the Lost“-Sänger Chris Harms fast von Handgranate getötet

Den Abend des 29. April 2000 wird Chris Harms (43) wohl nie vergessen: Während einer Party von Michael Ammer wurde der Sänger der Band „Lord of the Lost“ Opfer eines Anschlags.

In der Hamburger Diskothek „J's“ wurde ausgiebig Party gemacht – bis es zur Explosion einer Handgranate kam. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich noch rund 1500 Gäste dort, darunter auch Chris Harms.

Nehmen Sie hier an der ESC-Umfrage von EXPRESS.de teil:

Der Sänger schildert gegenüber „Bild“, wie er die Katastrophe selbst durchlebt hat: „Es war ca. drei Uhr morgens, als es plötzlich im VIP-Bereich einen hellen Blitz und einen lauten Knall gab. Ich merkte, dass mich irgendwelche Teile trafen, im Rücken und in den Beinen. Das waren Querschläger der Granatkugeln, die von allen Seiten kamen. Ich dachte, irgendein Scheinwerfer sei explodiert, und versuchte herauszurennen. Dabei merkte ich, dass ich kaum gehen konnte und immer wieder zusammenbrach. Beim Blick zurück merkte ich, dass ich eine Blutspur hinter mir herzog. Dann bin ich ohnmächtig geworden.“

Chris Harms: „Ich hatte 30 Granatsplitter im Rücken“

Bei dem Anschlag in St. Pauli wurden damals neun Menschen zum Teil schwer verletzt, zwei davon lebensgefährlich. Zu den Gästen zählten an diesem Abend auch der Schauspieler Heiner Lauterbach und dessen damalige Freundin Jenny Elvers. Das Landgericht Hamburg verurteilte den Attentäter später zu zwölf Jahren und neun Monaten Haft.

Auch Chris Harms wurde damals schlimm verletzt, doch der 43-Jährige überlebte:: „Ich hatte 30 Granatsplitter im Rücken und in den Beinen. Im Krankenhaus wurden mir dann die schlimmsten Kugeln entfernt. Ich habe bis heute ca. 20 dieser kleinen Kugeln im Körper, die sich verkapselt haben.“

Die Musik des Künstlers habe ihm bei der Verarbeitung dieser dramatischen Erfahrung sehr geholfen, so Harms weiter. Er berichtet weiter, dass „das Attentat war der Startschuss für mich, depressive Musik zu machen. Ich war für lange Zeit psychisch so angeschlagen, dass ich ein Ventil benötigte, um mich meinen Ängsten stellen zu können und diese zu verarbeiten.“

Übrigens: In diesem Jahr findet der ESC wegen des Krieges in Liverpool und nicht in der Ukraine statt. Es werden insgesamt 37 Nationen am Eurovision Song Contest 2023 mitmachen. Dabei gehören Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien zu den sogenannten „Big Five“-Ländern, die direkt für das ESC-Finale vorqualifiziert sind. Dieses findet am 13. Mai statt. (au)