„Es ist eine Schande“Arnold Schwarzenegger rechnet mit US-Migrationspolitik ab

Mit deutlichen Worten hat Arnold Schwarzenegger Stellung zu den Protesten in Los Angeles bezogen. (Bild: Getty Images / Charley Gallay)

Mit deutlichen Worten hat Arnold Schwarzenegger Stellung zu den Protesten in Los Angeles bezogen. (Bild: Getty Images / Charley Gallay)

Trumps Nationalgarde gegen teils gewaltbereite Demonstranten: Die Eskalation in Los Angeles zeigt auf, was in der US-Immigrationspolitik falsch läuft. In einem US-TV-Talk beklagte Arnold Schwarzenegger nun nicht nur die Rolle der Medien. Auch mit den Verfehlungen der Politik ging er hart ins Gericht.

Mit der Entsendung der Nationalgarde nach Los Angeles schrieb Donald Trump US-Geschichte: Erstmals seit 1965 setzte ein US-Präsident auf eigenem Boden die Nationalgarde ohne Einverständnis des zuständigen Gouverneurs ein. Trump will damit die teils gewalttätigen Proteste gegen das Vorgehen der US-Einwanderungsbehörde ICE eindämmen. „Sie stellen es so dar, als ob die ganze Stadt Los Angeles ein Kriegsgebiet wäre“, warf Arnold Schwarzenegger nun Politik wie Medien vor. In der US-Talkshow „Jimmy Kimmel Live!“ stellte er klar: „Tatsache ist, dass vielleicht 0,001 % der Fläche von Los Angeles Probleme hat und es Proteste gibt.“

Nur auf die Medien zu schimpfen, sei aber zu kurz gedacht, mahnte der einstige Gouverneur Kaliforniens an: „Das würde nicht passieren, wenn die Politiker ihre Arbeit machen würden.“ Schon seit Jahrzehnten benötige die Einwanderungspolitik in den USA eine Reform, schilderte Schwarzenegger. „Aber die Parteien haben kein Interesse daran, dieses Problem zu lösen, weil sie es benutzen, um Geld zu scheffeln. Sie zeigen nur mit dem Finger auf die anderen und sind dann überrascht, wenn wir plötzlich mit dem Mittelfinger auf sie zeigen.“

Arnold Schwarzenegger appelliert an US-Politik: „Lasst es uns legal machen!“

Diese Verfehlungen in der Politik frustrieren Arnold Schwarzenegger, wie er betonte: „Wir haben diese Politiker nach Washington geschickt, um die Probleme zu lösen. Aber statt Diener des Volkes zu sein, sind sie Diener der Parteien.“ Für ihn persönlich sei das Thema Abschiebungen ein sensibles, beschrieb der 77-Jährige angesichts seiner Auswanderergeschichte. Der gebürtige Österreicher witzelte über sein einstiges „Leben in Angst“: „Ich habe einen so schlechten Film gemacht, dass ich dachte, die Kritiker würden mich zurück nach Österreich schicken.“

Anschließend aber wurde der Schauspieler wieder ernst und bezeichnete es als „eine Schande“, dass in der Immigrationspolitik nichts vorangehe. Dabei seien die USA ein Land, „in dem Arbeitskräfte gebraucht werden“. Jenseits der Grenze zu Mexiko gäbe es zudem genügend Menschen, die arbeiten wollen, so Schwarzenegger: „Es passt perfekt zusammen.“ Deshalb appellierte er an die Politik: „Lasst es uns legal und auf einheitliche Weise machen, anstatt es so zu machen, wie es jetzt ist, was eine Katastrophe ist.“ Demokraten und Republikaner müssten „zusammenkommen, statt immer nur mit dem Finger aufeinander zu zeigen“. (tsch)