Emmy-VerleihungAutor von Erfolgsserie stichelt gegen König Charles – Siegerin mit Hammer-Dekolleté

Zendaya feierte ihren Erfolg bei den Emmys am 12.9.2022 in Los Angeles im roten Kleid mit langer Schleppe und Hammer-Dekolleté.

Zendaya feierte ihren Erfolg bei den Emmys im roten Kleid mit langer Schleppe und Hammer-Dekolleté.

Bei der 74. Verleihung der Emmys in Los Angeles gewann das Mediendrama „Succession“ gleich mehrere Preise. Drehbuchautor Jesse Armstrong erlaubte sich bei der Dankesrede einen Seitenhieb gegen das britische Königshaus. 

Bereits seit Monaten geht es in der US-Entertainment-Industrie drunter und drüber: Wer soll das eigentlich alles schauen? Bei diesem Meer an Streaming-Anbietern von Netflix über Disney bis hin zu Sendern über Antenne und Kabel. Stundenlang sitzen die Zuschauer und Zuschauerinnen vor den Angeboten und können sich nicht entscheiden, was sie anschauen sollen.

Durch die Emmy-Verleihung wurde sich in der Branche erhofft, eine Experten-Einschätzung zu erhalten. So könne sich in Zukunft auf das konzentriert werden, was das Publikum auch wirklich sehen möchte. Doch zu einem klaren Ergebnis kamen die knapp 20 000 Abstimmenden der Television Academy nicht. Die Gewinner der Verleihung sind ziemlich verstreut. Eine Serie sahnte bei der Verleihung trotzdem ordentlich ab.

Emmys: Autor von Erfolgsserie stichelt gegen König Charles

Bestes Drama, bester Drehbuchautor, bester Nebendarsteller: Die Mediensatire „Succession” (HBO) hat bei der 74. Emmy-Verleihung im Microsoft Theatre in Los Angeles mehrere wichtige TV-Preise gewonnen. Bereits 2020 siegte die Serie den Emmy als bestes Drama.

Doch bei seiner Dankesrede stößt der britische Drehbuchautor Jesse Armstrong der Serie nun auf viel Kritik. „Offensichtlich waren bei unserem Sieg etwas mehr Stimmabgaben beteiligt als bei Prinz Charles“, witzelt der Autor auf der Bühne. „Succession“– Zu deutsch: „Nachfolge“. Ein Thema, das auch das britische Königshaus durch den Tod von Queen Elizabeth II. aktuell sehr beschäftigt.

Es sei für Großbritannien eine wichtige Woche für „Successions“ (Nachfolgeregelungen) gewesen, erklärte Armstrong zweideutig. In der TV-Serie geht es um Intrigen in einer untergehenden Mediendynastie. Durch das Statement erntete Jesse Armstrong auf der Bühne reichlich Kritik.

Emmys: Zendaya feiert Sieg im Hammer-Dekolleté

Neben „Succession“ gab es auch zahlreiche weitere Gewinner, die für ihre Leistung ausgezeichnet wurden. In der Sparte für Miniserien und Fernsehfilme räumte „The White Lotus“ ordentlich ab. Mit gleich zehn Auszeichnungen gilt die Serie in der 74. Emmy Verleihung als absoluter Spitzenreiter. Die Urlaubssatire über einen Mord und viele Sonderwünsche von Superreichen in einem Luxusressort auf Hawaii ging unter anderem mit Preisen für die beste Miniserie, die beste Regie und das beste Drehbuch einer Miniserie nach Hause, genauso wie für die besten Nebendarsteller Murray Bartlett und Jennifer Coolidge.

In der Kategorie „Beste Hauptdarsteller“ konnte Schauspieler Jason Sudeikis in der „Ted Lasso“-Titelrolle als US-Footballtrainer einen Preis für sich entscheiden. Jean Smart als alternde Comedienne in „Hacks“ hatte auch schon 2021 gewonnen. Auch Zendaya siegte schon 2020 mit ihrer Hauptrolle als „Rue“ im Teenage-Drama „Euphoria“.

Sie konnte auch dieses Jahr die Jury erneut für sich begeistern – und feierte ihren Sieg im roten Kleid mit langer Schleppe und Hammer-Dekolleté. Die einzige Überraschung war der Südkoreaner Lee Jung-jae. Er wurde als bester Drama-Darsteller für seine Rolle in „Squid Game“ ausgezeichnet.

Jesse Armstrong nimmt am 12.09.2022 bei den 74. Primetime Emmy Awards im Microsoft Theater in Los Angeles den Emmy für das herausragende Drehbuch für die Dramaserie „Succession“ entgegen.

Jesse Armstrong nimmt am 12.09.2022 bei den 74. Primetime Emmy Awards im Microsoft Theater in Los Angeles den Emmy für das herausragende Drehbuch für die Dramaserie „Succession“ entgegen.

Die wichtigsten Gewinner im Überblick:

  1. Beste Drama-Serie: „Succession“
  2. Beste Comedy-Serie: „Ted Lasso“
  3. Beste Mini-Serie/Fernsehfilm: „The White Lotus“
  4. Bester Hauptdarsteller in einer Drama-Serie: Lee Jung-jae („Squid Game“)
  5. Beste Hauptdarstellerin in einer Drama-Serie: Zendaya („Euphoria“)
  6. Bester Hauptdarsteller in einer Comedy-Serie: Jason Sudeikis („Ted Lasso“)
  7. Beste Hauptdarstellerin in einer Comedy-Serie: Jean Smart („Hacks“)
  8. Bester Hauptdarsteller in einer Mini-Serie/Fernsehfilm: Michael Keaton („Dopesick“)
  9. Beste Hauptdarstellerin in einer Mini-Serie/Fernsehfilm: Amanda Seyfried („The Dropout“)
  10. Bester Nebendarsteller in einer Drama-Serie: Matthew Macfadyen
  11. Beste Nebendarstellerin in einer Drama-Serie: Julia Garner
  12. Bester Nebendarsteller in einer Comedy-Serie: Brett Goldstein
  13. Beste Nebendarstellerin in einer Comedy-Serie: Sheryl Lee Ralph
  14. Bester Nebendarsteller in einer Mini-Serie/Fernsehfilm: Murray Bartlett
  15. Beste Nebendarstellerin in einer Mini-Serie/Fernsehfilm: Jennifer Coolidge

Auch in den Nebenkategorien konnten einige bekannte Gesichter den Preis für sich entscheiden. Zum siebten Mal in Folge gewann John Oliver  für seine Sketch-Nachrichtensendung „Last Week Tonight“ als beste Unterhaltungs-Talkshow.

Und gegen Dauersieger „Saturday Night Live“ konnte die „Black Lady Sketch Show“ nichts ausrichten: „SNL“ gewann zum sechsten Mal in Folge die erst 2015 eingeführte Kategorie für die beste Unterhaltungs-Sketch-Serie. (dpa, js)