Problem bei „Downton Abbey“-DrehPlötzlich war „Lord Granthams“ Hose weg

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2013 flackerte die sechste Staffel „Downton“ Abbey über die Bildschirme.

Los Angeles – Vor vier Jahren verabschiedete sich „Downton Abbey“ vom Bildschirm. Millionen Fans fragten sich nach 6 Staffeln und 52 Folgen, ob es ein Wiedersehen mit Lord und Lady Grantham, ihrer blaublütigen Familie und ihrem Stab von Bediensteten geben würde.

Die Frage können wir jetzt beantworteten: Ja! Wenn auch nicht in einer neuen Serie, dafür aber im Film. Und da gibt es einen Knaller für alle, die es mit den Royals haben. König Georg V. und Königin Mary haben ihren Besuch auf Downton Abbey angesagt.

Als die „Granthams“ alias Hugh Bonneville und Elizabeth McGovern uns zum Interview im Londoner „Ham Yard Hotel“ (Kategorie Grand Luxury) begrüßen, da scheinen die Stars schon auf das Hochadels-Treffen vorbereitet zu sein: Hugh trägt einen eleganten Westenanzug. Elizabeth einen Blazer in Purpur royal.

„Downton Abbey“ plagen Geldsorgen. Wird der Besuch des Königspaars nicht zu teuer für seine Lordschaft? 

Hugh Bonneville: „Damit haben Sie die Wurzel des Dramas erfasst. Der King und die Queen mit Entourage zu beherbergen, das wird ein echtes Chaos.“

Elizabeth McGovern: „Für Cora wird es ein Drama, weil sie nicht weiß, was sie anziehen soll (lacht).“

Wie war es für Sie, wieder zurück an den Set, pardon, ins Schloss zu kommen?

Elizabeth McGovern: „Als wäre ich im Film „Täglich grüßt das Murmeltier“ gelandet. Nichts hatte sich verändert, Vom kleinsten Grashalm bis zum antiken Möbelstück. Ich habe mich sofort wie zuhause gefühlt.“

Hugh Bonneville: „Das stimmt, es war so wie immer. Mit einer Ausnahme. Ich hatte neue Anzüge. Meine Original-Kostüme befanden sich nämlich auf einer Requisiten-Ausstellung.“

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Schauspielerin Elizabeth McGovern

Elizabeth McGovern: „Jetzt weiß ich endlich, warum ich diese Hose, die du im Film trägst, noch nie gesehen habe.“

Hugh Bonneville: „Und du wirst sie auch nie wieder an mir sehen (lacht).“

Was neu ist, ist Ihr Hof-Hund.

Hugh Bonneville: „Nein es ist noch derselbe. Tia. Sie war in der Serie noch ein Welpe. Sie sieht jetzt etwas älter aus. In meinem Fall ist das natürlich etwas anderes (grinst).“

Elizabeth McGovern: „Ich wünschte, ich könnte das auch sagen.“

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Passiert es, dass Sie als Schauspieler mit Ihrer „Downton Abbey“-Rolle verwechselt werden?

Elizabeth McGovern: „Ja. Indirekt jedenfalls. Ich war mit Brendon Coyle (er spielt den Kammerdiener Mr. Bates) auf dem Wochenmarkt in Los Angeles einkaufen und eine Frau erkannte ihn. Nicht mich! Lord Grantham war ihr egal, aber beim Anblick von Mr. Bates fiel sie vor Entzücken beinahe in Ohnmacht. Wir mussten Wasser für sie besorgen. Wie ein Kammerdiener.“

Bekommt man für einen Film genau so viel Gage wie für eine Serie?

Hugh Bonneville: „Lassen Sie uns später über Finanzen sprechen.“

Elizabeth McGovern: „Er ist Engländer. Er redet nicht gerne über Geld.“

Der Hochadel hat seine eigene Etikette. Was davon hat sich bei Ihnen am meisten eingeprägt?

Elizabeth McGovern: „Ich habe gelernt, dass man Spargel mit der Hand essen durfte.“

Hugh Bonneville: „Ich fand die Konversationsregeln der High Society bei Tisch super interessant. Die Gäste orientieren sich dabei an der Gastgeberin. Wenn diese mit der Person zu ihrer Linken sprach, tat man das auch. Dasselbe, wenn sie sich nach rechts wandte. So wurde niemand während eines Dinners ignoriert. Interessanterweise habe ich das seitdem auch schon einmal in echt erlebt. Erst war mir das nicht bewusst. Aber dann kam die Erleuchtung: „Oh ja, genau wie in Downton“.“

Gibt es Verhaltensformen von damals, die Sie sich für die heutige Zeit auch wünschen würden?

Elizabeth McGovern: „Ja! Einfach gute Manieren an den Tag legen. Heutzutage scheint es für Leute viel wichtiger zu sein, das Gegenüber mit einer gegenteiligen Meinung zu in die Ecke zu treiben. Das ist aber nicht hilfreich, wenn man andere überzeugen will. Wenn man den Anderen mit Respekt behandelt dann ist es leichter, Differenzen zu überbrücken.“

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Schauspieler Hugh Bonneville

Hugh Bonneville: „Da gebe ich dir total recht. Das ist so wie am Filmset. Die besten Regisseure sind die, die anderen zuhören und die Sicht von Leuten, mit denen sie zusammenarbeiten, respektieren. Kooperation ist immer besser, als etwas allein laut brüllend durchzusetzen.“

Haben Sie im täglichen Leben Eigenheiten Ihrer Serien-Blaublüter übernommen?

Hugh Bonneville: „Ich stecke meine Hände nicht mehr automatisch in die Hosentaschen. Das galt damals als schlechte Manieren.“

Elizabeth McGovern: „Wirklich? Also bei mir gibt es da ehrlicherweise nichts.“

Wie sehr hat die Serie Sie und die anderen Schauspieler zusammen geschweißt? Haben Sie auch privat Kontakt gehalten?

Hugh Bonneville: „Klar, wir haben eine Whatsapp-Gruppe. Allerdings ohne Elizabeth. (lacht)“

Elizabeth McGovern: „Ich habe mich gerade schon sehr gewundert…“

Hugh Bonneville: „Es ist ein Scherz! Es gibt aber eine Video-App, die glaube ich Marco Polo heißt. Einige der anderen sind darauf und man kann sich miteinander verbinden. Ich wurde bereits angehauen, sie mir auch runterzuladen.“

Elizabeth McGovern: „Was? Das ist ja cool. Wie geht das?“

Hugh Bonneville: „Vergiss es! Du kannst ja noch nicht einmal dein Handy bedienen.“

Elizabeth McGovern (lacht): „Stimmt leider.“

Der Film spielt 1927 und damals war Königin Elizabeth II. bereits auf der Welt. Warum sind die Menschen auf der ganzen Welt bis heute von der britischen Monarchie so fasziniert?

Elizabeth McGovern: „Meiner Meinung nach hat sich die königliche Familie nach außen geöffnet. Nicht zuletzt dadurch, dass mit Meghan auch eine Amerikanerin Teil von ihr geworden ist.“

Hugh Bonneville: „Genauso sehe ich es auch. Sie haben sich selbst modernisiert, insbesondere die jüngere Generation. Sie arbeiten alle hart, sind weltoffen und setzen sich für andere ein. Das kommt an.“