Mit zehn neuen Folgen setzt Paramount+ „Star Trek: Strange New Worlds“ fort, während Netflix in „Untamed“ von einem mysteriösen Mordfall im Yosemite-Nationalpark erzählt. Welche Streaming-Highlights die kommende Woche noch bereithält, verrät die Übersicht.
Die USS Enterprise setzt ihre Reise fortDas sind die Streaming-Tipps der Woche

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Gespannt auf neue Welten in Staffel drei (von links): Ethan Peck als Spock, Babs Olusanmokun als M'Benga und Carol Kane als Pelia in „Star Trek: Strange New Worlds“. (Bild: Marni Grossman/Paramount+)
Nur wenige wissen vermutlich, dass Gene Roddenberrys Originalserie „Star Trek“, die von 1966 bis 1969 vom amerikanischen Sender NBC produziert wurde, zu Beginn kein großer Erfolg war. Die Weltraumabenteuer von Kirk, Spock und „Pille“ waren ihrer Zeit in vielerlei Hinsicht voraus. Nicht jeder Amerikaner der 60-er konnte mit den zutiefst humanistisch und weltoffenen, aber auch recht kühnen Science Fiction-Erzählungen etwas anfangen. NBC setzte das Programm nach drei Staffeln ab. Erst durch Wiederholungen und eine stetig wachsende Fangemeinde wurde „Star Trek“ zum Hit und zu einer der großen Science Fiction-Marken der Filmgeschichte und Popkultur. Mit „Star Trek: Strange New Worlds“ geht nun eine Nachfolge-Produktion in die dritte Staffel. Was die Streamer in den nächsten Tagen noch zu bieten haben, erfahren Sie in der Übersicht.
„Star Trek: Strange New Worlds - Staffel drei“ - Paramount+

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Nina (Amara Okereke) ist nackt und ausgeraubt am Strand von Kapstadt aufgewacht und braucht jetzt nicht Spott, sondern Hilfe. (Bild: SWR/Both Worlds Produktion)
Unter all den Nachfolge-Produktionen (14 Spielfilme und elf Serien gibt es) ist „Star Trek: Strange New Worlds“ wohl jene, die den Geist des Originals am besten einfängt. Ab Donnerstag, 17. Juli, zeigt Paramount+ Staffel drei mit zehn neuen Episoden. Zum Starttermin gibt es eine Doppelfolge. Dass es noch eine vierte und fünfte Staffel geben wird, ist ebenfalls fix. Allerdings auch, dass die Abenteuer von Captain Pike (Anson Mount), dem jungen Spock (Ethan Peck) und dem Rest der Crew mit Staffel fünf enden. Schade eigentlich, denn den nostalgischen und gleichzeitig klugen Ton dieser Serie wird man vermissen.
Die zweite Staffel von „Star Trek: Strange New Worlds“ endete im August 2023 mit einem üblen Cliffhanger. Im Gefecht mit den Gorn stand es schlecht um die Crew der USS Enterprise. Einige Besatzungsmitglieder waren in Gefangenschaft der „Alien“-Gedächtniswesen geraten. Direkt an jener Stelle, wo man mit Staffel zwei aufhörte, setzt nun Staffel drei an. Also mit Action und Weltraumdrama. Wer jedoch „Strange New Worlds“ kennt, weiß, dass es danach ganz anders weitergehen könnte. Die Serie verfolgt nämlich das gute alte „Planet der Woche“-Prinzip des 60er-Originals: In jeder Folge wird eine neue Geschichte erzählt, auch wenn die Charakterbögen der Crewmitglieder über die Serie weitergezeichnet werden, wie man es heutzutage gewohnt ist.
Was bei „Star Trek: Strange New Worlds“ anders ist als früher: Heute spielen die Macher schon mal famos mit den Genres. So erleben wir gleich in der zweiten Episode der neuen Staffel eine romantische Komödie mit Fantasy- und Märchenreferenzen. Die originellen Dialoge, für welche die Serie bekannt ist, trauen sich hier besonders keck aus der Deckung.
„The Morning After“ - ARD Mediathek

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Die drei Schwestern Tamara (Camille Lou, von links), Alexia (Claire Romain) und Sylia (Constance Labbé) wollen den mysteriösen Tod ihres Vaters aufklären. Um die Wahrheit ans Licht zu bringen, werden sie zu Kunstdiebinnen. (Bild: ZDF /caroline dubois)
Die junge Britin Nina (Amara Okereke ) ist in eine verzwickte Lage geraten: Nach einer wilden Partynacht wacht sie nackt und ohne ihre Wertsachen an einem Kapstädter Strand auf. Ihre Klamotten sieht sie gerade so noch in der Ferne auf dem Wasser davontreiben ... „The Morning After“ ist eine deutsch-südafrikanische Mini-Serie, deren acht Folgen ab Freitag, 18. Juli, in der ARD Mediathek abrufbar sind.
Bekleidet mit einem Stück Müll, das sie am Strand gefunden hat, macht sich Nina auf die Suche nach dem Typen, der sie abgefüllt und beklaut hat. Glücklicherweise muss sie das nicht allein, denn Cleo (Tarryn Wyngaard) und Mandisa (Gaosi Raditholo) haben Mitleid und nehmen sie mit in ihre schräge, aber herzliche Strandhaus-WG. Gemeinsam mit Vermieterin Michaela (Carmen Pretorius) machen die drei jungen Frauen Jagd auf den Dieb. Sie sind auf Rache aus. Mit der lieben, aber chaotischen und manchmal etwas befremdlichen Freundesgruppe an ihrer Seite könnte Ninas Leben in der Kapstädter Strand-WG kaum besser sein, wären da nicht ihre Alkoholprobleme, die drohen ihr auch dieses Paradies zu zerstören.

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Als Special Agent des National Parks Service muss Kyle Turner (Eric Bana) einen mysteriösen Todesfall aufklären. (Bild: Netflix / Ricardo Hubbs)
„The Morning After“ wurde von der Initiative FabFiction, einer Kooperation von NDR, SWR und WDR, koproduziert. Das Ziel von FabFiction ist, ein breiteres Angebot international koproduzierter Serien auf die deutschen Bildschirme zu bringen. „The Morning After“ ist die erste deutsch-südafrikanische Koproduktion dieser Initiative. Das hat sich auch gelohnt, denn die Serie würde einiges an Charme einbüßen, wenn sie ihren Kapstädter Backdrop mit wunderschönen Strand- und Stadtszenerien verlieren würde. Generell würde man am liebsten mit den Charakteren durch die Kapstädter Partyszene ziehen (natürlich ohne danach unbekleidet am Strand zu erwachen). Auch wenn hier und da ernstere Themen angerissen werden, verliert die Dramedy nie ihre Leichtigkeit.
„Cat's Eyes“ - ZDFmediathek
Bereits die erste Folge der achtteiligen ZDFneo-Action-Krimiserie „Cat's Eyes“ (ab Freitag, 18. Juli, in der ZDFmediathek) macht klar: Paris ist nicht bloß romantische Kulisse. Die Stadt selbst wird zur vibrierenden Bühne der Handlung. Der Auftakt zieht sofort in den Bann: Die Kamera schwenkt über den Eiffelturm hinweg, dann folgt ein rasanter Einstieg - mittendrin eine entschlossene Frau auf der Flucht vor der Polizei. Eine Heldin, die keine Angst vor Risiken kennt. Doch es wird nicht nur actionreich, sondern auch humorvoll.
Im Mittelpunkt der französischen Serie steht Tamara Chade (Camille Lou), genannt Tam. Nach fünf Jahren kehrt sie zurück nach Paris - nicht nur zu ihren Schwestern Sylia (Constance Labbé) und Alexia (Claire Romain), sondern auch zu einem ungelösten Rätsel: dem mysteriösen Tod ihres Vaters Michaël Heinz (Grégory Fitoussi). Er kam vor zwölf Jahren bei einem Brand in seiner Kunstgalerie ums Leben.
Für Tam steht fest: Das war kein Unfall. Doch das Wiedersehen mit den Schwestern ist kühl. Mit der Zeit versöhnen sich Tam, Sylia und Alexia und wollen nur noch eins wissen: Warum musste ihr Vater sterben? Bald entdecken die drei Schwestern, dass alle Werke ihres Vaters gestohlen sind. Was als Spurensuche beginnt, entwickelt sich zu einem gefährlichen Plan: Sie wollen die Kunstwerke zurückholen. Um jeden Preis. Und so werden die drei Frauen zu Kunstdiebinnen - nicht aus Gier, sondern im Namen der Wahrheit. „Cat's Eyes“ ist eine moderne Interpretation des gleichnamigen Achtzigerjahre-Manga-Klassikers (deutscher Titel: „Ein Supertrio“) von Tsukasa Hōjō. Regie führte Alexandre Laurent. Vor der Kamera sind unter anderem der Beatboxer MB14, Élodie Fontan, Cindy Bruna und Simon Ehrlacher zu sehen.
„Untamed“ - Netflix
„Die Leute wollen die Natur entdecken, aber sie sehen vielleicht zehn Prozent des Parks“, sagt Kyle Turner (Eric Bana). Als Special Agent des National Parks Service kümmert er sich in den Weiten der Wildnis des Yosemite-Nationalparks um die Einhaltung des menschlichen Rechts. Als sich ein grausamer Todesfall ereignet, muss Kyle in der Netflix-Mystery-Serie „Untamed“ (sechs Folgen, ab Donnerstag, 17. Juli) immer tiefer in die schwer erreichbaren, abgeschiedenen Weiten des Parks vordringen. Unterstützt von der jungen Parkrangerin Naya Vasquez (Lily Santiago) stößt er dabei schon bald auf Geheimnisse, die unweigerlich auch mit seiner Vergangenheit verknüpft sind.
Die Drehbücher zu „Untamed“ wurden von Mark L. Smith (“The Revenant“) und Elle Smith (“Das Erwachen der Jägerin“) geschrieben. Regie führten Thomas Bezucha (“Die Familie Stone“), Neasa Hardiman (“Happy Valley - In einer kleinen Stadt“) und Nick Murphy (“The Awakening“). In weiteren Rollen sind unter anderem Wilson Bethel (“Inherent Vice“) und Rosemarie DeWitt (“La La Land“) zu sehen. (tsch)