„Der weiße Äthiopier“Jürgen Vogel: „Afrikaner sind die nettesten Menschen der Welt“

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Spaß: Jürgen Vogel mit äthiopischen Kindern.

Vom Halunken zum Bekehrten…

Jürgen Vogel (48) ist „Der weiße Äthiopier“ (Mittwoch, 20.15 Uhr) in der ARD. In dem Film gibt er einen deutschen Aussteiger in Afrika. Doch dieser Film ging weiter – im echten Leben.

Der beliebte Schauspieler verlängerte seinen Aufenthalt, reiste weiter nach Südafrika, blieb mehrere Monate, sog das dortige Lebensgefühl auf. Diese Reise inspirierte ihn ganz persönlich - erzählt er.

Im global gesehen ziemlich schlimmen Jahr 2016 war es sein Highlight. „Für mich persönlich war Äthiopien die schönste Erfahrung, die ich im letzten Jahr gemacht habe“, erzählt Vogel im Interview. „Was die Menschlichkeit, den Umgang miteinander angeht, habe ich noch nie so freundliche Menschen kennengelernt wie dort.“

Er war für den Dreh zum ersten Mal überhaupt in Afrika. „Äthiopien war meine erste Erfahrung mit dem Kontinent. Ich will aber unbedingt nochmals hin.“

Wir Deutsche könnten was von den Afrikanern lernen, glaubt der Schauspieler: „Vor allem Gastfreundschaft, glaube ich. Die Äthiopier sind bereit, auch noch das Letzte, das sie haben, mit anderen zu teilen. Sie sind aber auch ein stolzes Volk. Ich bin ganz begeistert, das waren mit die nettesten Menschen, die ich je getroffen habe.“

Er lernte in Äthiopien außerdem, dass an dem Spruch „Tue Gutes und dir wird Gutes widerfahren?“ was dran sei. „Das ist so“, bestätigt Vogel. „Wie sagt man so schön: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.“

Er selbst wolle aber trotzdem nicht auswandern. „Deutschland ist meine Heimat, ganz klar. Ich finde an dem Land vor allem gut, dass man sagen darf, was man denkt. Ich komme ja viel rum in der Welt, bin aber immer wieder froh, wenn ich den deutschen Zoll sehe“, erklärt der beliebte Schauspieler.

„Berlin ist meine Heimat, weil ich dort schon sehr lange lebe. Ich bin aber auch Hamburger, weil ich von dort komme. Ich bin zwar Wahl-Berliner, aber meine «Mudder-Stadt« ist natürlich Hamburg.“

Mit Film-Frau Sayat Demissie, einer Äthiopierin, freundete er sich aber auch persönlich an. „Ich schätze Sayat sehr. Wir mailen uns seitdem.“