„Der kleine Lord“ auf AbwegenWas macht Ex-Kinderstar Ricky Schroder heute?

Fester Bestandteil des TV-Weihnachtsprogramms: In "Der kleine Lord" spielte Ricky Schroder "Ceddie", der eines Tages den Titel als Lord Fauntleroy erben soll. Quelle: ARD Degeto

In „Der kleine Lord“ spielte Ricky Schroder „Ceddie“, der eines Tages den Titel als Lord Fauntleroy erben soll.

Er war „Der kleine Lord“: Alle Jahre wieder verzaubert Ricky Schroder das TV-Publikum an Weihnachten. Doch was wurde aus dem einstigen Kinderstar?

Er ist bis heute der jüngste Gewinner eines „Golden Globe“-Awards: Gerade mal neun Jahre alt war Ricky Schroder, als er 1980 für seine Rolle in „The Champ“ den Preis für den besten Nachwuchsdarsteller entgegennahm. In Franco Zeffirellis Boxerdrama hatte er an der Seite von Jon Voight und Faye Dunaway sein Filmdebüt gegeben, nachdem er zuvor bereits in zahlreichen Werbespots zu sehen gewesen war.

Sendetermin: „Der kleine Lord“ am 17. Dezember 2021 in der ARD

Im selben Jahr spielte er dann die Hauptrolle, für die er - zumindest hierzulande - bis heute am bekanntesten ist: Als Cedric, der in „Der kleine Lord“ (Freitag, 17.12., ARD, 20.15 Uhr) die Liebe seines hartherzigen Großvaters gewinnt, ist er jedes Jahr Stammgast im TV-Weihnachtsprogramm.

Schroder schaffte es auch, sich später eine Karriere jenseits des Daseins als blonder, süßer Kinderstar aufzubauen, seit einigen Jahren bleiben Rollenangebote jedoch aus. Wahrscheinlich auch, weil er zuletzt nur noch als Maskengegner und Verschwörungstheoretiker Schlagzeilen machte.

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Ricky Schroeders Rollen nach „Der kleine Lord“

Zugegeben: Eine große Hollywood-Karriere machte der junge Senkrechtstarter nicht. Nach „Der kleine Lord“ spielte Ricky Schroder aber eine der Hauptrollen in der Sitcom „Silver Spoons“ (1982-1986) und war in der Folge auch als junger Erwachsener in zahlreichen TV-Filmen zu sehen. 1995 ergatterte er sogar eine kleine Rolle im starbesetzten U-Boot-Actionfilm „Crimson Tide - In tiefster Gefahr“. Doch die Polizeiserie „NYPD Blue“, in der er von 1998 bis 2001 mitspielte, und eine Gastrolle in der sechsten Staffel der Echtzeit-Action „24“ sind danach bis heute die nennenswertesten Einträge in seiner Filmografie.

Wie viele seiner Kollegen versuchte sich Schroeder auch hinter der Kamera - und konnte einige Achtungserfolge feiern: Sein Debüt „Black Cloud“, für das er auch das Drehbuch schrieb, erhielt wohlwollende Kritiken, für das Country-Musikvideo „Whiskey Lullaby“ erhielt er 2005 sogar den Preis als bester Regisseur bei den renommierten CMT Music Awards. Seit 2013 machte er sich zudem mit seiner eigenen Produktionsfirma einen Namen mit diversen Kriegsdokumentationen.

„Der kleine Lord“: Ricky Schroeder am ganz rechten Rand angekommen

Die Bildkombo zeigt den Schauspieler Ricky Schroder im Jahre 1980 in seiner Rolle als Ceddie Erroll im Film "Der kleine Lord" (l) und als Gast der Filmpremiere "Street Kings" in Los Angeles am 03.04.2008.

Die Bildkombo zeigt Ricky Schroder im Jahre 1980 in seiner Rolle als Ceddie Erroll im Film „Der kleine Lord“ (l) und als Gast der Filmpremiere „Street Kings“ in Los Angeles am 03.04.2008.

Zuletzt machte der vierfache Vater nur noch mit seinem Privatleben Schlagzeilen: 2016 ging seine Ehe nach 24 Jahren zu Ende, 2019 wurde er zweimal wegen des Verdachts auf häusliche Gewalt verhaftet. Große Aufmerksamkeit erregte seine großzügige Spende für die Zwei-Million-Dollar-Kaution von Kyle Rittenhouse, der bei den Protesten in Kenosha - angeblich in Notwehr - zwei Menschen erschossen hatte und kürzlich freigesprochen wurde. Schroder begrüßte das Urteil dementsprechend auch: „Möge sich die Gerechtigkeit durchsetzen“, postete er bei Facebook.

Dass er bekennender Republikaner ist, daraus hatte Schroder nie einen Hehl gemacht. In der Corona-Pandemie rückte er aber offensichtlich weiter an den rechten Rand: 2021 lud er ein Video in den sozialen Medien hoch, in dem er einen Supermarktmitarbeiter angriff, als der ihn an die Maskenpflicht erinnerte. Auf seiner Facebook-Seite verbreitet er zudem gängige Verschwörungstheorien, die die Pandemie nur als „Probelauf“ für eine „Bevölkerungsreduktion“ sehen. (tsch)