Legendäre Rolle in Kult-FilmWas macht eigentlich Oskar aus „Die Blechtrommel“?

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Legendär: David Bennent als Oskar Matzerath in „Die Blechtrommel“.

Münster – Die eisblauen Augen. Der furchteinflößende Blick. Und dann dieser Schrei, der alle Fenster und Gläser zerplatzen lässt. Wer „Die Blechtrommel“ gesehen hat, wird Oskar Matzerath nicht mehr vergessen.

13 Jahre ist David Bennent alt, als er die Rolle seines Lebens verkörpert. 1980 gewinnt „Die Blechtrommel“ als erster deutscher Film den Auslands-Oscar und macht den Jung-Schauspieler damit der ganzen Welt bekannt.

David Bennent: Rolle in „Die Blechtrommel“ war „Segen und Fluch“

40 Jahre nach dem Mega-Erfolg feiert Bennent sein Debüt im Münsteraner „Tatort“ – als undurchsichtiger Gegenspieler von Kriminalhauptkommissar Frank Thiel (Axel Prahl) und Rechtsmediziner Prof. Dr. Dr. Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers).

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Zwischen „Blechtrommel“ und „Tatort“ war es um Bennent vergleichsweise ruhig geworden.

Die Rolle als Oskar Matzerath sei „Segen und Fluch“ gewesen, sagt Bennent im Interview mit der „Bild“. „Gegen die Festlegung auf die Rolle habe ich mich lange gewehrt. Das wird einem dann oft als Arroganz ausgelegt, die es nie sein sollte. Heute bin ich aber versöhnt.“

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David Bennent im Jahr 2017.

David Bennent: Nach „Die Blechtrommel“ lockte das Theater

Nach dem großen ersten Erfolg spielt Bennent vor allem im Theater. „Irgendetwas“ habe ihn dort hin gezogen. „Ich bin da nicht bewusst hingegangen“, sagte Bennent 2009 in einem Interview. Vor allem in Frankreich genießt er hohes Ansehen.

„Aber wenn Du aus dem Fokus der Medien bist, dann wird es mit den Rollen nicht einfacher“, sagt der Schauspieler. „Du sagst ein paar Mal ab, irgendjemand ist beleidigt und schon stehst Du auf der schwarzen Liste.“

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David Bennent kehrt mit „Tatort“ und „Schuld“ ins deutsche TV zurück

Erst 2019 spielt sich Bennent zurück ins Gedächtnis des deutschen TV-Zuschauers. In der Verfilmung des Romans „Schuld“ von Ferdinand von Schirach mimt er den unscheinbaren Supermarkt-Angestellten Bernhard Strelitz.

Und jetzt der Münsteraner „Tatort“. Bennett resümiert: „Manchmal zahlt sich Geduld aus. Das musste ich auch lernen.“ Die Ausstrahlung möchte der heute 53-Jährige übrigens in einer Berliner Kneipe schauen.

Und wie sieht es mit Heiligabend aus? „Weihnachten wird auch sehr besinnlich. Ich habe mit meiner Schwester bereits vorgefeiert und verbringe Heiligabend allein. Ich werde in einen schönen Klub gehen und Menschen treffen, die aus ihren Gründen dort sein werden.“ (mah)