Darum schaut Pierce Brosnan seine eigene Serie „ganz klassisch, mit Werbepausen“

Für Schauspieler Pierce Brosnan ist die Serie „MobLand“ wie nach Hause zu kommen. (Bild: 2025 Getty Images/Theo Wargo)

Für Schauspieler Pierce Brosnan ist die Serie „MobLand“ wie nach Hause zu kommen. (Bild: 2025 Getty Images/Theo Wargo)

Pierce Brosnan steht auch mit über 70 Jahren noch vor der Kamera. In der Serie „MobLand“ kehrt der Ex-Bond dorthin zurück, wo alles begann: nach London, als Gangster. Im Gespräch erzählte der Schauspieler, wie er die Heimkehr erlebt hat.

Pierce Brosnan kennt das Rampenlicht wie kaum ein anderer - als James Bond rettete er einst die Welt, als charmanter Gentleman verzauberte er Generationen. Doch in der neuen Serie „MobLand“, die aktuell exklusiv bei Paramount+ (auch über WOW empfangbar) zu sehen ist, zeigt sich der 72-Jährige von einer ganz anderen Seite.

Als Conrad Harrigan taucht er ein in die düstere Welt eines Mannes, der Macht gewohnt ist - und sich trotzdem immer wieder selbst verliert. Eine Figur mit Narben, Abgründen und vielschichtigen Widersprüchen. Und genau das hat Brosnan gereizt.

„Ich bin wieder da, wo alles begann“, erzählt er im Gespräch mit der Nachrichtenagentur teleschau. Gemeint ist London - der Drehort von „MobLand“, aber auch der Ort, an dem seine Karriere vor fast 50 Jahren ihren Anfang genommen hatte. „Es war fast wie ein Heimkommen - beruflich wie privat.“

„MobLand“ ist ein Heimkommen für Pierce Brosnan: „Ich wollte nach Hause“

Das neue Kapitel begann mit einem Anruf von Regisseur Guy Ritchie, während Brosnan auf Hawaii war - seinem heutigen Lebensmittelpunkt. „Ich war sofort dabei“, erinnert sich der Schauspieler. „Ich wollte nach Hause.“ Und das meint er im doppelten Sinn: London ist nicht nur der Geburtsort seiner Karriere, sondern dort lebt auch ein Teil seiner Familie. Die Rückkehr fühlte sich richtig an. Fast wie ein Kreislauf, der sich schließt.

Doch „MobLand“ wurde mehr als nur eine Rolle. Es wurde ein Gefühl. Ein Ritual. „Ich habe jede Folge am Sonntagabend geschaut. Nicht vorher, nicht durchgebingt - ganz klassisch, mit Werbepausen“, so Brosnan. Und warum? „Weil ich dieses Gefühl wollte. Sonntag. 'MobLand'. Gemeinsam mit der Familie. Das hat etwas Echtes.“ Seine Frau Keeley war jede Woche an seiner Seite, nur Sohn Dylan stieß erst zum großen Staffelfinale dazu. Sohn Paris fehlte, weil er gerade seinen eigenen ersten Film dreht. „Ich bin so stolz auf ihn“, sagt Brosnan leise.

In „MobLand“ wird Brosnan nach 50 Jahren wieder zum Gangster

Die Dreharbeiten waren intensiv. „Du wusstest nie, wer die nächste Episode überlebt - oder eben nicht.“ Doch statt Nervosität verspürte Brosnan eine tiefe Dankbarkeit. Dafür, dass er mit Größen wie Helen Mirren drehen durfte. Dafür, dass er in dieser neuen Rolle wieder etwas von sich selbst entdecken konnte. Und dafür, dass die Schauspielerei ihm erlaubt, zu wachsen - auch mit über 70.

Rückblickend bleibt ein Moment besonders präsent: „Mein erster Drehtag 1976 bei 'The Long Good Friday'. Ich war Anfang 20, völlig neu, aber ich wusste sofort: Das ist mein Weg.“ Fast 50 Jahre später spielt er wieder einen Gangster - doch diesmal ist alles anders. „Ich bin nicht dieser Mann“, betont er über Conrad. „Aber ich darf ihn spielen. Und das ist ein Geschenk.“

Übrigens: MobLand war für Brosnan nicht nur eine Herzensrolle - die Serie entwickelt sich auch zum weltweiten Hit. Kein Wunder also, dass bereits eine zweite Staffel offiziell bestätigt wurde. (tsch)