Mit „Two and a Half Men“ wurde er zum Superstar, danach folgte der Totalabsturz: Am 3. September feiert Charlie Sheen seinen 60. Geburtstag - und meldet sich pünktlich zu seinem Jubiläum zurück.
Charlie Sheen wird 60Was macht der „Two and a Half Men“-Star heute?

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Nicht nur sein schelmisches Grinsen machte ihn zum Star: Charlie Sheen feiert am 3. September seinen 60. Geburtstag. (Bild: Concorde Home Entertainment)
03.09.2025, 06:30

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Pünktlich zu seinem 60. Geburtstag legt Charlie Sheen mit „aka Charlie Sheen“ eine Netflix-Doku (Bild, ab 10. September abrufbar) vor, in der er und zahlreiche Weggefährten „schonungslos“ über sein Leben erzählen. (Bild: Netflix)

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Eine seiner ersten großen Rollen: Charlie Sheen (Bild, links, mit Michael Douglas“ in Oliver Stones „Wall Street“. (Bild: Twentieth Century Fox)
Wohl kaum ein Schauspieler pendelte in den vergangenen Jahrzehnten so sehr zwischen Triumph und Absturz wie er: Charlie Sheen feiert am 3. September seinen 60. Geburtstag - und überraschte vor Kurzem mit einer Art Comeback-Ankündigung. Am 10. September startet mit „aka Charlie Sheen“ eine zweiteilige Doku bei Netflix, in der er und zahlreiche Wegbegleiter (bis hin zu seinem Drogendealer!) angeblich schonungslos und „ohne Tabus“ über seinen Aufstieg und Fall erzählen. Parallel dazu erscheint in den USA auch mit „The Book of Sheen“ seine Autobiografie. Sheen ist mittlerweile wohl bereits länger „trocken“ - doch will heute noch jemand mit dem Skandal-Star arbeiten?

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Eine wunderbare Parodie auf „Top Gun“ und andere Actionfilme: In „Hot Shots“ spielte Charlie Sheen die Hauptrolle. (Bild: 20th Century Studios)
In den 80er-Jahren war Charlie Sheen ein vielversprechender Shootingstar. Er hatte eine kleine Rolle im Kultfilm „Ferris macht blau“, drehte gemeinsam mit Regisseur Oliver Stone „Platoon“ und „Wall Street“, war im Neo-Western „Young Guns“ zu sehen und galt als durchaus ernstzunehmender Schauspieler mit Charisma.

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Ein Symbolbild aus dem Film „Good Advice“ von 2001: Charlie Sheen sitzt vor einer Reihe leerer Alkoholflaschen. (Bild: RTL II)
Die 1990er führten ihn stärker ins komische Fach - mit „Die Indianer von Cleveland“, „Hot Shots!“, und später natürlich „Two and a Half Men“. Die Sitcom machte ihn ab 2003 zu einem der bestbezahlten TV-Stars der Welt und brachte ihm weltweite Bekanntheit. Der abrupte Bruch mit Serienmacher Chuck Lorre im Jahr 2011 - begleitet von chaotischen Interviews und ausschweifenden Partynächten markierte jedoch den Wendepunkt: Sheens Karriere implodierte, seine privaten Probleme und seine exzessive Drogensucht wurden zum öffentlichen Spektakel.
Charlie Sheen: Seit Vorfall mit seiner Tochter trocken

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Sein größter Erfolg: In der Sitcom „Two and a Half Men“ spielte Charlie Sheen (Bild, links, mit Vater Martin Sheen) den Womanizer Charlie. (Bild: Warner Bros. Entertainment Inc.)

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Geständnis im Fernsehen: Charlie Sheen machte 2015 seine HIV-Diagnose öffentlich. (Bild: Screenshot „Today“-Show)
Doch nicht etwa seine 2015 öffentlich gemachte HIV-Diagnose sorgte für den endgültigen Wendepunkt. Laut Sheen brachte ihn erst ein Erlebnis mit seiner Tochter dazu, nicht nur den Drogen abzuschwören, sondern auch mit dem Trinken aufzuhören. Eines Tages „hatte ich vergessen, dass meine Tochter einen Termin hatte, zu dem ich sie fahren wollte, und ich hatte an diesem Tag schon ein paar Drinks gehabt“, erzählte er 2021 in einem „Yahoo“-Interview. Er habe dann einen Freund anrufen müssen, der das Auto gefahren habe: „Wir brachten sie pünktlich hin, aber es brach mir das Herz, weil sie auf dem Rücksitz saß und ich einfach merkte, dass sie dachte: 'Warum fährt Papa nicht?' Als ich nach Hause kam, beschäftigte mich das den Rest des Tages. Und am nächsten Morgen hörte ich einfach auf.“

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Inzwischen versöhnt: Charlie Sheen und Serienproduzent Chuck Lorre arbeiteten bei „Bookie“ (abrufbar bei RTL+) wieder zusammen. (Bild: HBO / Max)
Seitdem arbeitet an einem Comeback. Für die Serie „Ramble On“ tat er sich mit „Entourage“-Schöpfer Doug Ellin zusammen und spielte sich selbst: Charlie Sheen, einen gefallenen Star, der verzweifelt nach neuen Projekten sucht. Abnehmer fand das Projekt allerdings bislang keinen, eine TV-Ausstrahlung steht bislang aus. Mit einem weiteren Cameo-Auftritt klappte es allerdings: In der Serie „Bookie“ spielte Sheen ebenfalls eine fiktionalisierte Version seiner selbst. Und mehr noch: Er versöhnte sich auch mit „Two and a Half Men“-Erfinder Chuck Lorre, den er auf dem Höhepunkt seiner Eskapaden als „dummen, dummen Menschen“ und „kleine Made“ bezeichnet hatte.
Parallel dazu hat sich Sheen gesundheitlich stabilisiert. Seit seiner HIV-Diagnose 2015 spricht er regelmäßig über Aufklärung und Prävention. Damit machte er sich sogar einen neuen Namen: Seine TV-Beichte sorgte für den später sogenannten „Charlie-Sheen-Effekt“. Sein Auftritt, so stellten Forscher fest, habe dafür gesorgt, dass unmittelbar nach dieser Erklärung verstärkt Informationen im Internet zum HI-Virus, HIV-Prävention und HIV-Testverfahren gesucht wurden. (tsch)