Die neue Staffel „Big Brother“ läuft seit Montag (4. März 2024) bei Joyn und Sat.1. Nach vierjähriger Pause geht das Format in eine neue Runde, EXPRESS.de hat bereits vorab einen besonderen Einblick erhalten.
Das sieht niemand im TVEntdeckung im „Big Brother“-Klo sorgte für einen echten Schock
„Bewohner!“ Es ist dieses dunkle, tiefe und bestimmte Wort, was aus dem Container hängen bleibt. Fast schon traumatisch dröhnt es immer wieder in den Kopf. Sieben Stunden Probewohnen im „Big Brother“ Container machen mehr mit einem, als man denkt – nicht auszudenken, was nach 100 Tagen dort passiert.
Einen Tag lang durfte EXPRESS.de kurz vor dem Start der neuen Staffel (läuft aktuell auf Joyn) in den „Big Brother“-Container einzuziehen und den großen Bruder ganz persönlich kennenzulernen. Soviel sei direkt verraten: Es wurden wahnsinnig intensive 420 Minuten mit 15 weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmern in den Original-Räumlichkeiten.
Leben im „Big Brother“-Container: Handy weg und kuriose Toilettensituation
Vor der Begegnung mit „Big Brother“ müssen alle Handys und Uhren abgelegt werden, damit kein Kontakt mit der Außenwelt möglich ist. Für mich fühlt sich das erstmal komisch an, schließlich habe ich mittlerweile ja fast das ganze Leben auf dem Handy: Fotos, Bankkarten und Nachrichten. Der emotionale Wert des Geräts wird allen Teilnehmenden nochmal ziemlich deutlich.
Dann geht es endlich los: Eintritt in die Welt von „Big Brother“, rein in den Container. Anfangs bin ich ziemlich neugierig und schaue mich um, nach wenigen Minuten muss ich aber der Realität ins Auge schauen und die Vorfreude schlägt recht schnell in Ernüchterung um. Man realisiert, wie trist es in den drei Container-Abschnitten eigentlich ist.
Was zumindest am Anfang auch immer im Hinterkopf bleibt: Die 60 Kameras, welche einen rund um die Uhr bewachen. Dazu ist jeder von uns mit einem Mikro verkabelt, sollte das mal ausfallen, sorgen zwölf Umgebungs-Mikrofone dafür, dass „Big Brother“ nichts entgeht.
Nach und nach füllt sich der Wohnbereich. Die ersten Gespräche kommen quasi von selbst – da niemand in sein Handy flüchten kann, ist man gezwungen, sich zu unterhalten. Wie uns allen im Laufe der Zeit auffällt, ist die Handy-Abstinenz in Wahrheit eine wirklich angenehme Erleichterung.
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Irgendwann meldet sich auch meine Blase und ich gehe in Richtung Toilette, doch zunächst heißt es: In der Schlange warten. Für alle 16 Bewohnerinnen und Bewohner gibt es insgesamt nur eine Toilette. Dann kommt ein Mitbewohner aus der Toilette und zeigt sich entsetzt: „Da hängt ’ne Kamera im Klo.“ Eine andere Person in der Schlange sagt: „Das kann doch gar nicht sein.“
Ich will mich selbst davon überzeugen, gehe hinein und tatsächlich: Da hängt sie, in der Ecke über der Toilette. Ist das nicht etwas zu intim? Es gibt einen einfachen Grund dafür, dass „Big Brother“ auch diesen Raum überwacht. Die Sicherheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer muss zu jeder Zeit gewährleistet sein. Immerhin: Die Kamera filmt uns nur von hinten.
Schnell finde ich mich in Gesprächen wieder und habe alle mehr oder weniger kennengelernt, phasenweise vergisst man Kameras und Mikrofone. Die Kennenlernrunde wird von „Big Brother“ jäh unterbrochen. Wir müssen sofort einen Containerchef wählen.
Die Mitbewohnerinnen und -bewohner aus dem Reality-TV bringen sich recht schnell und gekonnt in Stellung, Gewinner der Abstimmung ist am Ende Sanijel „Sani“ Jakimovski (34). Der YouTuber wird quasi einstimmig gewählt und wird nun die nächsten sechs Stunden unser Chef sein.
Es werden vier Teams gewählt, ich werde (Gott sei Dank nicht als letzter) von Team-Kapitän Max Richard Lessmann (32, Promi-Podcaster) in ein Team mit Lina Westphal (28, bekannt aus „Are You The One“) und „Sani“ Jakimovski gewählt.
Recht schnell wird mir klar, dass ich damit definitiv Glück hatte, die drei sind wirklich sehr sympathisch und unsere Gruppe scheint sehr homogen zu sein.
Wir treten in einem Spiel gegen das Team von Ex-„Bachelor“-Teilnehmerin Stephie Stark (32) an. Das Spiel ist uns eigentlich egal, denn der Spaß steht im Vordergrund, unsere Gegner waren da eindeutig ambitionierter, was uns ziemlich amüsiert. Als Sieger-Team aus dem Spiel gehen dennoch wir hervor, was später noch zu einigen Kontroversen führen und vom gegnerischen Team heiß diskutiert wird. Da wurden wohl ein paar Regeln missverstanden...
Schock-Moment für Bewohnerinnen und Bewohner
Zurück im Wohn- und Essbereich haben die anderen beiden Gruppen währenddessen bereits gekocht und es wird gemeinsam gegessen. Dann schreitet die berühmte tiefe Stimme ein weiteres Mal ein: „Bewohner! Geht in den Wohnbereich“. Es ist Zeit für die Auszugs-Nominierung, als wäre das nicht schon schlimm genug, erfolgt das auch noch öffentlich, inklusive ausführlicher Zeit für Argumentationen.
Die Stimmverteilung ist ziemlich eindeutig und trifft einen weiteren Pressevertreter, dem auch ich meine Stimme gebe. Aber auch mir wurde eine Stimme von der „Temptation Island“-Teilnehmerin Lena Schiwiora gegeben – ein komisches Gefühl. Was habe ich falsch gemacht? Aber so ist das Spiel, eine Stimme kann ich verkraften und böse sein kann man irgendwie nicht.
Entgegen der ursprünglichen Ansage durften doch alle bis zum Ende bleiben, ein Mitbewohner sagt sarkastisch zum – eigentlich – Rausgewählten: „Was machst du noch hier? Du wurdest doch herausgewählt.“ Zum Ende des Tages bekommt jeder und jede doch noch ihre ganz persönliche Verabschiedung von der tiefen „Big Brother“-Stimme.
Fazit des „Big Brother“-Experiments: Die Kameras vergisst man sehr schnell
Für die meisten geht es nach dem Verlassen des Containers wieder ganz schnell ans Handy, um Freundinnen und Freunden sowie Followern ein Update zu geben. Der generelle Tenor im Container war aber eindeutig: „Sehr angenehm, mal ein paar Stunden ohne Handy zu verbringen und sich nur kreativ zu beschäftigen.“
Mein Fazit: Ein einmaliges und sehr interessantes Experiment. Es ist beeindruckend, wie schnell man die Kameras im Haus vergisst, sich mit anderen „connectet“ und auch gewisse Gruppendynamiken entstehen.
Für sieben Stunden eine sehr coole Erfahrung – aber 100 Tage im Container wirken unvorstellbar viel für die 378 Quadratmeter Lebensraum, auf denen man sich mit 16 Personen aufhält. Und von denen nicht alle immer zugänglich sind. Fest steht: Für die echten Teilnehmerinnen und Teilnehmer wird das eine richtige Herausforderung!