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Anne GesthuysenWie Hund „Freddy“ ihre Ehe mit Frank Plasberg strapazierte

Anne Gesthuysen mit ihrem neuen Buch „Wir sind schließlich wer“.

Anne Gesthuysen zeigt uns stolz ihr neues Werk „Wir sind schließlich wer“, mit dem Roman stürmt sie gerade die Bestsellerlisten.

Moderatorin und Autorin Anne Gesthuysen erzählt, was Ehemann Frank Plasberg sich tatsächlich traute, ihr einmal zum Fest zu schenken.

Köln. Alle drei Jahre gibt sie uns den Blick frei ins Leben am Niederrhein, und alle drei Jahre landet sie damit in den Bücher-Charts: TV-Lady Anne Gesthuysen (52), Ehefrau von „hart aber fair“-Moderator Frank Plasberg (64), ist damit fester Bestandteil des deutschen Literatur-Lebens geworden.

Jetzt ist sie wieder in den Bestseller-Listen – diesmal mit „Wir sind schließlich wer“ (Kiepenheuer & Witsch, 22 Euro). Und natürlich geht es auch jetzt wieder ums Geschehen am Niederrhein.

Anne Gesthuysen im EXPRESS-Interview

Wie war’s beim Schreiben: War das vierte Buch schwerer als das erste?

Anne Gesthuysen: Jedes Buch nach dem ersten war schwerer. Das erste habe ich ganz unbeschwert ins Blaue geschrieben, ohne Erwartungen. Ich war vom Verlag angesprochen worden und sogar zögerlich, denn ich war mir nicht sicher, ob ich diese „Marathon-Distanz“ von einigen hundert Seiten durchhalten würde. Das war beim vierten Buch natürlich schon Mindestvoraussetzung.

Sie haben sich zum Schreiben schon in einem Hotel eingemietet oder bei Ihrer Familie am Niederrhein gearbeitet. Wo diesmal?

Anne Gesthuysen: Da das Buch in der Corona-Zeit entstanden ist, habe ich die ganze Zeit an einem kleinen, extra aufgebauten Schreibtisch im Schlafzimmer geschrieben. Anders ging es ja nicht: Mein Mann arbeitete im Büro im Haus, unser Sohn hatte das Wohnzimmer beschlagnahmt. Wir waren in der Corona-Zeit ständig beieinander. Das war mal schön, mal anstrengend – aber nicht so wahnsinnig produktiv fürs Buch, wenn ich ehrlich bin.

Horst Stellmacher (Express) und Anne Gesthuysen sitzen gemeinsam am Tisch.

EXPRESS-Reporter Horst Stellmacher und Anne Gesthuysen.

Wie erleben sie die Corona-Zeit?

Anne Gesthuysen: Corona war und ist schlimm! Ich habe die Schnauze voll von Corona! Ich will, dass es vorbei ist! Wenn es nach mir ginge, gäbe es die Impflicht. Jeder, bei dem es geht, soll sich impfen lassen, damit wir endlich durch sind mit dem Thema.

Warum kommen Sie nicht weg vom Niederrhein?

Anne Gesthuysen: Es ist doch immer so – der Ort, an dem man seine Kindheit verbrachte und die Menschen, die einen damals umgeben haben, prägen einen. Das ist bei mir definitiv so. Ich habe eine sehr ländliche Kindheit genossen mit Vorzügen, später auch die Nachteile erlebt.

Was waren die Vorteile?

Anne Gesthuysen: Es war schon ein bisschen Bullerbü. Wir konnten rauslaufen, uns ein Pony schnappen und durch Wald und Feld galoppieren. Ein Traum für Kinder, ein Albtraum für besorgte Eltern. Der Umgang miteinander war anders. Wir sind mit unterschiedlichsten Kindern zusammengetroffen, von denen keines perfekt war. Eines hatte abstehende Ohren, eines eine Zahnlücke, eines lispelte, eines trug eine superdicke Brille. Natürlich wurde auch gehänselt, aber es wurde nie ausgegrenzt.

Die Schauspielerin Hildegard Schmahl (Hiltrud Janssen, l-r), die Autorin Anne Gesthuysen, und die Schauspielerinnen Jutta Speidel (Betty Janssen) und Gertrud Roll (Martha Peters, l-r) stehen nebeneinander und blicken in die Kamera.

Gesthuysens Roman „Wir sind doch Schwestern“ wurde für die ARD verfilmt, vielleicht passiert das auch mit Anne Gesthuysens (2.v.l.) neuem Buch.

Was war besonders an Ihnen?

Anne Gesthuysen: Wenn man mich ansprach, wurde ich knallrot, bekam eine Bombe. Die anderen riefen mir deshalb „Emily Erdbeer!“ nach, und wenn ich das hörte, wurde ich noch roter. Aber das war alles nicht so böse und mobbend, wie es heute in den Sozialen Medien stattfindet.

Was haben Sie später als Nachteil erlebt?

Anne Gesthuysen: Dass das alles sehr begrenzt war. Ich war neugierig auf die Welt außerhalb, mal über den Tellerrand gucken. Das kleine Dorf und die kleine Nachbarstadt haben mir nicht gereicht.

Leben auf dem Lande ist eine Idee, die heute wieder aktuell ist – viele wollen raus aus der Hektik der Stadt, rein ins Besinnen. Verstehen Sie das?

Anne Gesthuysen: Ich würde es für mich zwar nicht wollen, aber ich verstehe das. Auf dem Land kann man sich rausziehen aus dem Ehrgeiz und Druck, die in der Stadt herrschen. Es ist für Kinder toll, sie haben weniger Zeit und Lust, nur rumzusitzen und auf dem Handy zu daddeln. Kinderleben auf dem Land bedeutet viel Freiheit, unendlich viel Abenteuerspielplatz.

Und die Nachteile, wenn man aufs Land zieht?

Anne Gesthuysen: Der Raum für Fantasie ist unendlich, die reale Welt aber klein. Mir würden die urbanen Möglichkeiten wie Kino, Restaurant und kulturellen Einrichtungen fehlen. Für jemanden, der aus der Stadt kommt, ist es außerdem nicht leicht, in eine Dorfgemeinschaft reinzukommen. Das sieht man auch am Leben meiner Protagonistin. Die hadert, bis sie den Rat des Grundschullehrers bekommt: „Ab in die Vereine!“ Man muss aktiv am Dorfleben teilnehmen, sonst klappt’s nicht mit den Nachbarn.

Anne Gesthuysen und Frank Plasberg beim Vorempfang zur 70. Verleihung des Medienpreises Bambi im Stage Theater

Mit ihrem Mann Frank Plasberg tritt Anne Gesthuysen, hier beim Vorempfang zur 70. Verleihung des Medienpreises Bambi, auch mal in Quizshows zusammen an. Sie sehen sich aber nicht als „Promi-Paar“.

Im Roman taucht der liebevoll beschriebene Hund „Freddy“ auf. Selbst „Hunde-Mama“?

Anne Gesthuysen: Ja, endlich. „Freddy“ ist seit 2018 in unserem Leben. Allerdings war es ein schwerer Start. Er hat sogar unsere Ehe ein bisschen strapaziert.

Erzählen Sie bitte mal…

Anne Gesthuysen: Ich wollte schon lange einen Hund, mein Mann war strikt dagegen. Doch da es manchmal klug ist, einem Mann das Gefühl zu geben, er habe eine Entscheidung selbst getroffen, hat es doch geklappt. Das lag an einem überaus wohlerzogenen Hund, den wir mal zur Pflege hatten, und bei dem er merkte, wie glücklich Sohn und Frau waren: Happy Wife, happy Life. Und so sagte er eines Tages: „Ich will einen Hund!“

Gibt es noch andere Übereinstimmungen zwischen realer Welt und Roman?

Anne Gesthuysen: Es gibt noch einige Dinge, die real sind. Z. B. spielt ein Rheinschiff eine Rolle, ein uraltes Stahlschiff. So eins hat mein Mann. Sein Traum war es immer, mit so einem Flussschiff durch Europa zu fahren. Den Wunsch hat er sich erfüllt.

Mit dem Traumschiff durch Europa?

Anne Gesthuysen: Nein. Wir reden hier von einem Camper mit Kiel. Also ein Boot mit Camping-Küche, Camping-Dusche und Camping-Klo, was mir nicht passte: Camping ist so gar nicht mein Ding. Ich habe so viel gemeckert, bis mein Mann mir zu Weihnachten vor versammelter Familie ein toll verpacktes Geschenk überreichte – eine handgeschnitzte Klobrille fürs Schiff. Das war extrem überzeugend!

Sie leben als bekanntes Paar in Köln. Mal dran gedacht, über die Promi-Welt von Köln zu schreiben?

Anne Gesthuysen: Nein! Über Köln schreiben können andere besser. Und ein besonderes Leben führen wir auch nicht, wir sind relativ bodenständig, haben kein Glitzer und Glamour, laufen morgens mit Badeschlappen und Hund durch die Gegend, holen die Zeitung rein, gehen einkaufen, sehen dann auch nicht anders aus als andere.

Den größten Teil Ihres Lebens haben Sie in Köln verbracht. Sind sie echte Kölnerin geworden?

Anne Gesthuysen: Ich würde niemals sagen, ich sei Kölnerin. Ich bin Niederrheinerin. Egal wo ich wohne – dabei wird es einfach bleiben! Aber immerhin bin ich ja Rheinländerin – das kommt den Kölnern doch schon sehr entgegen.

Anne Gesthuysen: „Aktuelle Stunde“ und das Morgenmagazin

Anne Gesthuysen (geboren am 2. Oktober 1969 in Geldern) wuchs in Alpen am Niederrhein auf. Sie machte ihr Abitur in Xanten, studierte Journalistik und Romanistik. 1986 sammelte sie erste journalistische Praxiserfahrungen als WDR-Hörfunkreporterin, war später Reporterin für WDR, ZDF und VOX .

Von 2002 bis 2014 moderierte sie das „ARD-Morgenmagazin“, zurzeit auch die „Aktuelle Stunde“ im WDR. 2012 erschien ihr Roman „Wir sind doch Schwestern“. Es folgten „Sei mir ein Vater“ (2015) und „Mädelsabend“ (2018) – und jetzt „Wir sind schließlich wer“. Sie lebt seit 2007 mit TV-Moderator Frank Plasberg (64, „hart aber fair“) zusammen, die beiden sind seit 2012 verheiratet und haben einen Sohn (10).