Ana de Armas auf den Spuren von Keanu ReevesDas sind die Kino-Highlights der Woche

Ana de Armas spielt die Hauptrolle im Spin-off „From the World of John Wick: Ballerina“. (Bild: 2025 Lionsgate)

Ana de Armas spielt die Hauptrolle im Spin-off „From the World of John Wick: Ballerina“. (Bild: 2025 Lionsgate)

„Akiko, der fliegende Affe“, „The Ugly Stepsister“ und „Ballerina“, ein mit Spannung erwartetes „John Wick“-Spin-off mit Ana de Armas in der Hauptrolle: Das sind die Kino-Neustarts am 5. Juni.

Es wird erst einmal der Name eines sehr bekannten Mannes vorausgeschickt, für die größten Knalleffekte sorgt hier aber eine Frau: „From the World of John Wick: Ballerina“ wurde von Action-Fans sehnsüchtig herbeigefiebert, viele rechnen mit dem spektakulärsten (und brutalsten) Genre-Beitrag des Jahres. Und wenn der Film die Erwartungen nur annähernd erfüllt, dürfte er auch der Hauptdarstellerin zum nächsten Karrieresprung verhelfen: Ana de Armas (“James Bond 007: Keine Zeit zu sterben“, „Blonde“), zuletzt schon eine der gefragtesten Frauen in Hollywood, gibt im „John Wick“-Spin-off die schießwütige Ballerina.

Damit sie eine noch bessere Killerin wird, möchte Eve (Ana de Armas) ein paar Tipps von John Wick (Keanu Reeves) einholen. (Bild: 2025 Lionsgate)

Damit sie eine noch bessere Killerin wird, möchte Eve (Ana de Armas) ein paar Tipps von John Wick (Keanu Reeves) einholen. (Bild: 2025 Lionsgate)

Außerdem neu auf der Leinwand: „Akiko, der fliegende Affe“ hält Stars wie Meret Becker und Heike Makatsch auf Trab, und in „The Ugly Stepsister“ wird die bekannte Aschenputtel-Geschichte als Body-Horror-Märchen neu erzählt.

From the World of John Wick: Ballerina

„Akiko, der fliegende Affe“ wurde beim Deutschen Filmpreis in der Kategorie „Bester Kinderfilm“ ausgezeichnet. (Bild: Veit Helmer Filmproduktion/Farbfilm Verleih)

„Akiko, der fliegende Affe“ wurde beim Deutschen Filmpreis in der Kategorie „Bester Kinderfilm“ ausgezeichnet. (Bild: Veit Helmer Filmproduktion/Farbfilm Verleih)

Vier Kinofilme, die in Summe über eine Milliarde US-Dollar einspielten, dazu eine Prequel-Serie (“The Continental“, 2023) - der Hype um die „John Wick“-Reihe war schon enorm in den letzten zehn Jahren. Und durchaus berechtigt: Mit zahllosen atemberaubend choreografierten Kampfszenen und vielen innovativen Ideen wurde das Franchise zum Nummer-eins-Aushängeschild des modernen Actionkinos. Jetzt also ein fünfter Film, erstmals nicht mit Keanu Reeves in der Hauptrolle.

Was der Titel soll, ist schnell erklärt: Eve Macarro (Ana de Armas) wollte als Kind eigentlich Tänzerin werden, dann aber nahm ihr Leben eine so düstere und absurde Wendung, wie es sie eigentlich nur im „John Wick“-Kosmos geben kann. Ihre Eltern wurden ermordet. Die Tränen über den Verlust kaum getrocknet, stand plötzlich Winston Scott (Ian McShane) im dunklen Mantel vor der jungen Eve und nahm sie mit, um das Mädchen an einer Killer-Akademie für junge Frauen zur Elite-Kämpferin ausbilden zu lassen. Jetzt, einige Jahre später und immer noch mit Ballerina-Spieluhr im Handgepäck, will Eve sich endlich an den Männern rächen, die ihr die Eltern nahmen. „Es ist erst vorbei, wenn sie tot sind ...“

Heike Makatsch führt in „Akiko, der fliegende Affe“ eine Polizeitruppe an, die den entflohenen Kapuzineraffen unbedingt wieder einfangen und zurück in den Zoo bringen möchte. (Bild: Veit Helmer Filmproduktion/Farbfilm Verleih)

Heike Makatsch führt in „Akiko, der fliegende Affe“ eine Polizeitruppe an, die den entflohenen Kapuzineraffen unbedingt wieder einfangen und zurück in den Zoo bringen möchte. (Bild: Veit Helmer Filmproduktion/Farbfilm Verleih)

Die Gegner einen nach dem anderen ausschalten, mit Schusswaffen, Schlittschuhen, fiesen Tritten in die Weichteile und allem, was dem Kreativteam um Len Wiseman (Regie) und Shay Hatten (Drehbuch) sonst so einfiel - das macht Eve von Beginn an sehr gut. Und damit sie als Killerin noch besser wird, bittet sie irgendwann auch noch John Wick (Reeves) um ein paar hilfreiche Tipps. Wer oder was sollte diese „Ballerina“ jetzt noch aufhalten ..? Im Hintergrund wird derweil schon an neuen „John Wick“-Projekten gearbeitet. Ein fünfter Teil der Hauptreihe befindet sich seit 2023 in Vorbereitung, darüber hinaus sind außerdem ein weiteres Spin-off (“Caine“) sowie ein animiertes Prequel geplant.

Akiko, der fliegende Affe

Elvira (Lea Myren, rechts) will schön sein - und wer schön sein will, muss bekanntlich leiden. (Bild: Lukasz Bak/Capelight Pictures)

Elvira (Lea Myren, rechts) will schön sein - und wer schön sein will, muss bekanntlich leiden. (Bild: Lukasz Bak/Capelight Pictures)

Meret Becker, Heike Makatsch, Benno Fürmann: Das könnte die Besetzung für einen erstklassigen Primetime-Krimi sein. Aber irgendwelche nennenswerten Verbrechen gibt's nicht in diesem Film und einen Mord schon gar nicht. Stattdessen ist da ein kleiner Affe in einem Modellflugzeug. Ein putziges Kerlchen mit großem Herzen, das sich im Familienfilm „Akiko, der fliegende Affe“ in ein „tierisches“ Abenteuer stürzt.

Akiko (gesprochen von Nellie Thalbach) wächst in einem Zoo auf und ist damit eigentlich recht zufrieden. Es ist da ja immer ordentlich was los zwischen all den anderen Tieren. Dann aber erfährt das aufgeweckte Kapuzineräffchen, dass seine Heimat eigentlich nicht der Zoo ist, sondern die Wildnis. Und so keimt ein großer Traum in dem kleinen Protagonisten: Akiko will raus in die weite Welt und, wenn irgendwie möglich, seine Familie finden. Der Beginn eines turbulenten Trips, bei dem Akiko auch viele neue Freunde kennenlernt.

Zwischen Schönheitswahn und Folter: „The Ugly Stepsister“ interpretiert die Aschenputtel-Erzählung als grausiges Body-Horror-Märchen. (Bild: Marcel Zyskind/Capelight Pictures)

Zwischen Schönheitswahn und Folter: „The Ugly Stepsister“ interpretiert die Aschenputtel-Erzählung als grausiges Body-Horror-Märchen. (Bild: Marcel Zyskind/Capelight Pictures)

Veit Hilmer (Regie und Drehbuch) konnte für seinen Film diverse prominente Schauspielstars gewinnen. Heike Makatsch etwa ist als Polizei-Chefin dabei, Meret Becker als Zoodirektorin und Benno Fürmann als Zoowärter. Die Lieder für den Soundtrack wurden unter anderem von Bürger Lars Dietrich und Annett Louisan eingesungen. Beim Deutschen Filmpreis gewann „Akiko, der fliegende Affe“ zuletzt in der Kategorie „Bester Kinderfilm“.

The Ugly Stepsister

Ja wem passt er denn, der goldene Schuh, mit dem der Prinz durch alle Lande zieht, um seine einzig wahre Prinzessin zu finden? Eigentlich nur dem Aschenputtel, das weiß ja jedes Kind. Es sei denn, man hilft mit dem Hackebeil nach und schneidet hier und da ein Stück vom Fuß ab. Bei den Gebrüdern Grimm hatte es die böse Stiefmutter ihren Töchtern schon genau so vorgeschlagen. In modernen Interpretationen des Aschenputtel-Märchens wurden diese brutalen Einfälle oft entfernt, aus nachvollziehbaren Gründen. „The Ugly Stepsister“ hält nun aber genau da, wo's richtig wehtut, voll drauf.

Bei „The Ugly Stepsister“ handelt es sich um den ersten Spielfilm von Emilie Blichfeldt, und nach den ersten Vorführungen hat die junge norwegische Regisseurin und Autorin bereits ordentlich Eindruck hinterlassen. „Cinderella trifft Cronenberg“, titelte etwa das „Slant“-Magazin. Und wenn man so darüber nachdenkt, erscheint das Konzept des Films durchaus recht pfiffig: Das Aschenputtel-Märchen, diese grimmige Erzählung zwischen Geltungssucht, Schönheitswahn, Missgunst und Folter - eigentlich ist es ja wie gemacht für verstörenden Body-Horror.

Im Zentrum der Geschichte steht Elvira (Lea Myren), die sehr unter ihrer vermeintlichen Unvollkommenheit leidet. Um endlich „schön“ zu sein, wäre ihr jedes Mittel recht. Und so lässt Blichfeldt ihre tragische Heldin mit voller Entschlossenheit auf die eigenen großen Zehen und Fersen losgehen, damit der vermaledeite Schuh endlich passt. Zwischendurch kommt auch mal eine große Feile zum Einsatz, um die Nase zu korrigieren. Aber nicht nur in die Horror-Sequenzen, auch in die Kostüme und die übrige Ausstattung dieses Grusel-Märchens (FSK 16) wurde einiges investiert. Viele schöne Kleider, die nur darauf warten, mit Kunstblut besudelt zu werden ... (tsch)