„Zum Ko...!“Gabriel stellt sich hinter Katar-WM – und rügt die „deutsche Arroganz“

Sigmar Gabriel stellt sich weiterhin hinter die umstrittene WM in Katar. Hier ist er Mitte Oktober bei einem Festakt anlässlich des 70. Jahrestages der Gründung des Vereins Atlantik-Brücke in Berlin zu sehen.

Sigmar Gabriel stellt sich weiterhin hinter die umstrittene WM in Katar. Hier ist er Mitte Oktober bei einem Festakt anlässlich des 70. Jahrestages der Gründung des Vereins Atlantik-Brücke in Berlin zu sehen.

Mit seinem Tweet zur Katar-WM hatte Ex-Außenminister Sigmar Gabriel am Wochenende für Aufsehen gesorgt. Jetzt verteidigt der SPD-Politiker seine Aussagen zu dem massiv umstrittenen Gastgeberland.

Der frühere Außenminister und SPD-Politiker Sigmar Gabriel beklagt deutsche Arroganz im Umgang mit dem WM-Gastgeberland Katar. Er ärgere sich seit „geraumer Zeit über die Überheblichkeit“, sagte er dem Magazin „Stern“ und verteidigte scharfe Äußerungen auf Twitter vom Wochenende.

Gabriel hatte unter anderem geschrieben: „Die deutsche Arroganz gegenüber Qatar ist "zum Ko..."! Wie vergesslich sind wir eigentlich?“

Auch Deutschland habe Jahrzehnte gebraucht, um ein liberales Land zu werden. „Fortschritt kommt nicht über Nacht, sondern Schritt für Schritt.“ Statt Katar für Reformen zu loben, beleidigten die Deutschen das Land jeden Tag.

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Es sei keineswegs so, dass er nicht auch die Probleme in Katar sehe, sagte Gabriel dem „Stern“ – ohne konkreter zu werden. „Ich sehe aber ebenso, was sich dort in den letzten Jahren alles zum Besseren getan hat. Und speziell in Deutschland wird das komplett ausgeblendet.“

Die Weltmeisterschaft beginnt am 20. November in dem Emirat auf der arabischen Halbinsel.

Die für den Spitzensport zuständige Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will bei einem Besuch in Katar über die dortige Menschenrechtslage und die Lebensbedingungen ausländischer Arbeiter sprechen. (dpa/mg)