Bundesregierung besorgtWegen Ukraine-Krieg: Weltweite Hungerkrise „dramatischen Ausmaßes“ droht

Annalena Baerbock spricht im Plenarsaal im Bundestag.

Die Bundesregierung plant eine internationale Konferenz, um gegen die drohende Hungerkrise vorzugehen. Das Foto vom 3. Juni 2022 zeigt Annalena Baerbock in Berlin.

Steht uns bald eine weltweite Hungerkrise bevor? Die Bundesregierung plant eine internationale Konferenz, um entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Die Bundesregierung will mit einer internationalen Konferenz gegen die sich anbahnende Hungerkrise in der Welt als Folge der Blockade von ukrainischem Weizen durch Russland vorgehen.

Die Ampel-Regierung soll bei dem am 24. Juni 2022 im Auswärtigen Amt in Berlin geplanten Treffen mit den Ministerinnen Annalena Baerbock (Außen, Grüne), Svenja Schulze (Entwicklung, SPD) sowie Cem Özdemir (Ernährung und Landwirtschaft, Grüne) vertreten sein. Zuerst hatten am Dienstag (14. Juni) die Zeitungen der Funke Mediengruppe über die Konferenz berichtet.

Weltweite Hungerkrise droht: Bundesregierung plant Konferenz

Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine stellt die Welt vor eine Hungerkrise von dramatischen Ausmaßen“, heißt es nach Angaben der Mediengruppe in der Einladung. Um rechtzeitig Hilfe und Konzepte gegen die sich anbahnende Katastrophe einleiten zu können, sollten Ministerinnen und Minister der G7-Länder sowie der wichtigsten Geberstaaten und die der am stärksten betroffenen Länder zusammenkommen.

Zur Gruppe der führenden demokratischen Industrienationen (G7) gehören neben den USA und Deutschland auch Japan, Großbritannien, Frankreich, Italien und Kanada. Deutschland hat derzeit den G7-Vorsitz.

Bei dem Treffen seien auch Vertreter und Vertreterinnen der Vereinten Nationen und der Zivilgesellschaft eingeladen, „um gemeinsame Maßnahmen zu erörtern“, schreibt die Funke Mediengruppe weiter.

Schon vor dem russischen Krieg gegen die Ukraine sei die Lage durch bewaffnete Konflikte, die menschengemachte Klimakrise, Biodiversitätsverlust und die andauernde Covid-19-Pandemie ohnehin höchst angespannt gewesen. Nun sei es wichtig, die Reaktionen auf die Ernährungskrise abzustimmen.

Die russische Marine blockiert seit Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine vor mehr als drei Monaten die ukrainischen Schwarzmeer-Häfen. Die Ukraine, weltweit der viertgrößte Getreideexporteur, sitzt deshalb auf den eigenen Vorräten fest. Nach ukrainischen Angaben können mehr als 23 Millionen Tonnen Getreide und Ölsaaten nicht exportiert werden. (dpa/gr)