Verstörende AufnahmenUkraine-Krieg: Video von Soldat aus Schützengraben schockiert die Welt

Ein Video zeigt die Gräuel des Ukraine-Krieges. Ein Soldat soll es aus einem Schützengraben im Osten der Ukraine aufgenommen haben.

von Jan Voß (jv)

Das Video eines ukrainischen Soldaten aus einem Schützengraben schockiert die Welt. Die Aufnahmen zeigen die Grauen des Krieges hautnah.

Das ukrainische Verteidigungsministerium veröffentlichte das Video per Twitter, das die Lage bei Bachmut zeigen soll. Der Clip mit einer zerfurchten Landschaft sei kein Filmmaterial über die Schlacht von Verdun, sondern zeige Schützengräben der ukrainischen Infanterie, die seit Monaten unter schwerem russischen Beschuss liege, hieß es.

Ukraine-Krieg: Video aus Schützengraben zeigt Zerstörung überall

Ein 360-Grad-Schwenk mit der Handy-Kamera des Soldaten zeigt die schrecklichen Folgen des Ukraine-Krieges. Verkohlte Bäume, zerfurchte Landschaften – Zerstörung, so weit das Auge reicht.

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Wie erbarmungslos der russische Angriffskrieg in der Ukraine wütet, zeigen die Szenen wie kaum ein anderes Video. Hier die Aufnahmen in der Original-Quelle auf Twitter ansehen:

Die Ukraine hat die russische Armee für weitere Angriffe auf zivile Ziele verantwortlich gemacht. Allein in Nikopol im Süden des Landes seien mehr als 30 Geschosse eingeschlagen, teilte der stellvertretende Chef des Präsidialbüros, Kyrylo Tymoschenko, am Sonntag per Telegram mit. Sechs Menschen wurden verletzt, mehr als 20 Häuser sowie mehrere Stromleitungen wurden beschädigt, hieß es.

Ukraine-Krieg: Selenskyj berichtet von „sehr schwieriger Situation“

Berichte aus den Kampfgebieten können nicht unabhängig geprüft werden. Nikopol liegt dem zuletzt mehrfach beschossenen Atomkraftwerk Saporischja gegenüber - am anderen Ufer des hier zum Stausee geformten Fluss Dnipro.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuletzt von einer „sehr schwierigen Situation“ in den Gebieten Donezk und Luhansk gesprochen. Am schwierigsten sei sie wie in Tagen zuvor bei der Stadt Bachmut. Der Militärgouverneur des Gebiets Donezk, Pawlo Kyrylenko, berichtete am Sonntag von einem Toten und drei Verletzten in der Stadt Bachmut.

Ukraine-Krieg: Baerbock sichert Unterstützung zu

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hält die Unterstützung der ukrainischen Luftabwehr derzeit für wichtiger als die Lieferung deutscher Kampfpanzer. „Wir haben gerade Anfang der Woche gesehen, wie wichtig die Luftverteidigung ist. Es konnten zum Glück die Hälfte der Raketenangriffe auf Kiew abgefangen werden, auch dank unserer Waffenlieferungen vor Ort“, sagte die Grünen-Politikerin dem Fernsehsender Phoenix. Daher werde es „gerade im Luftverteidigungsbereich weitere Unterstützung geben“.

Die Ausstattung der Ukraine mit Panzern sieht Baerbock hingegen als zweitrangig an. Derzeit „haben wir mit dem Ringtausch gerade durch andere Länder die Panzer, die die Ukraine dringend brauchte“, sagte sie. „Zusätzlich konnten aufgrund dessen, dass die ukrainischen Truppen im Osten weiter vorgezogen sind, sehr viele russische Panzer übernommen werden, die jetzt genutzt werden. Deswegen drängt die Panzerfrage derzeit nicht so, sondern vor allen Dingen die Luftverteidigungsfrage.“ (mit dpa/afp)