Feuertaufe für eine neue Super-Waffe: Die Ukraine meldet den ersten erfolgreichen Einsatz ihres Flamingo-Marschflugkörpers gegen ein Ziel auf der Krym.
Ukraine setzt Marschflugkörper einFlamingos machen Moskau nervös

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Dieser Videostandbildausschnitt aus einem von dem ukrainischen Medienunternehmen ZN.UA veröffentlichten Filmmaterial zeigt den Start eines Langstrecken-Marschflugkörpers namens Flamingo.
Aktualisiert01.09.2025, 09:38
Schlag gegen Putins Truppen! Bei einem Angriff auf die besetzte Halbinsel Krim ist offenbar erstmals der neue Marschflugkörper „Flamingo“ zum Einsatz gekommen. Das berichten ukrainische Medien unter Berufung auf Militärkreise und feiern den ersten öffentlich bekannten Einsatz der Waffe.
Ein auf Telegram veröffentlichter Clip soll den historischen Moment belegen: Mehrere Abschüsse der neuen Waffe aus ukrainischer Produktion sind zu sehen. Eine unabhängige Überprüfung der Aufnahmen ist derzeit zwar nicht möglich, doch die Botschaft aus Kijyw ist unmissverständlich.
Waffe versetzt Kreml in Aufregung
Die neue Waffe, erst Mitte August der Öffentlichkeit präsentiert, versetzt den Kreml in helle Aufregung. Der Grund: Mit einer Reichweite von bis zu 3.000 Kilometern könnte der Flamingo Ziele tief in Russland treffen. Schon vor dem ersten Einsatz sorgte das bei russischen Kriegsbloggern und Bloggerinnen für Nervosität. Selbst das russische Staatsfernsehen warnte vor der neuen Bedrohung.
Das erste Ziel war nun aber offenbar kein weit entferntes, sondern ein russischer Außenposten und Boote auf der Krim. Russische Quellen hatten zunächst einen Angriff mit Neptun-Raketen in der Nähe des Dorfes Woloschyne gemeldet. Dabei sollen am Samstag auch sechs Luftkissenboote zerstört worden sein.
Am Sonntag dann die Korrektur aus Kiew: Es waren keine Neptun-Raketen, es waren Flamingos! Satellitenbilder sollen den Erfolg beweisen. Berichten zufolge wurde das Hauptgebäude des russischen Stützpunktes mutmaßlich zerstört.
Und das soll erst der Anfang gewesen sein. Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte am Sonntag weitere Attacken auf Ziele in Russland an. Nachdem in den letzten Wochen bereits mehr als zehn russische Ölraffinerien mit Kampfdrohnen angegriffen wurden, könnten bald auch die weitreichenden Flamingos zum Einsatz kommen.
„Wir werden unsere Operationen genau so fortsetzen, wie es für die Verteidigung der Ukraine erforderlich ist“, schrieb Selenskyj auf der Plattform X. Die Mittel dafür seien vorbereitet. „Neue, tief ins Land reichende Angriffe sind ebenfalls geplant“, so die unmissverständliche Ansage des ukrainischen Präsidenten.
Gleichzeitig wies die Ukraine russische Behauptungen über angebliche Gebietsgewinne als „glatte Lügen“ zurück. Zuvor hatte der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow am Samstag geprahlt, Russland habe seit März mehr als 3.500 Quadratkilometer und 149 ukrainische Ortschaften erobert.
Aus Kiew kam der prompte Konter: „Trotz Gerassimows Behauptungen haben die russischen Truppen keine einzige größere Stadt vollständig unter ihre Kontrolle gebracht.“ Stattdessen habe Russland seit Jahresbeginn in sinnlosen Kämpfen „fast 210.000 Soldaten und Soldatinnen verloren.“
Die „falschen Berichte des Feindes“ seien nur ein Versuch, das eigene Scheitern und die enormen Verluste „zu vertuschen“, hieß es aus der Ukraine. Gerassimow selbst hatte zuvor den harten Kriegskurs des Kremls bekräftigt und angekündigt, die Angriffe „unaufhörlich“ fortzusetzen. (red)