+++ EILMELDUNG +++ A4 Richtung Köln dicht Kleintransporter fährt in Stauende – Toter noch nicht identifiziert

+++ EILMELDUNG +++ A4 Richtung Köln dicht Kleintransporter fährt in Stauende – Toter noch nicht identifiziert

FriedensgesprächeSpekulationen um Giftanschlag auf Oligarch und ukrainische Unterhändler

In Istanbul wollen Vertreter Russlands und der Ukraine am Dienstag erstmals seit fast drei Wochen wieder direkt über einen Waffenstillstand verhandeln. Vor den Gesprächen wurde bekannt, dass Unterhändler möglicherweise Opfer eines Giftanschlags wurden.

Die Blicke der Welt richten sich am Dienstag (29. März 2022) gen Istanbul. Dort sollen Vertreter Russlands und der Ukraine über einen Waffenstillstand in der Ukraine verhandeln. Die Gespräche, die bis Mittwoch dauern sollen, werden nun von einem unfassbaren Vorwurf überschattet. Doch stimmt das?

Laut einem US-Medienbericht sind der russische Milliardär Roman Abramowitsch und zwei ukrainische Unterhändler möglicherweise Ziel eines Giftanschlags geworden. Das „Wall Street Journal“ berichtete am Montag (28. März 2022, Ortszeit) unter Berufung auf informierte Kreise, Abramowitsch und die Ukrainer hätten in diesem Monat nach einem Treffen in der ukrainischen Hauptstadt Kyjiw „Symptome einer mutmaßlichen Vergiftung“ aufgewiesen.

Die drei Männer litten demnach unter geröteten Augen, schmerzhaftem Tränenfluss und sich ablösender Haut an Gesicht und Händen. Die Symptome hätten sich dann aber wieder verbessert. Die Quellen des „Wall Street Journal“ verdächtigen der Zeitung zufolge Hardliner in Moskau, hinter dem Vorfall zu stehen. Diese wollten demnach die Gespräche zwischen Russland und der Ukraine für ein Ende des Ukraine-Kriegs sabotieren.

Alles zum Thema Russland

Friedensverhandlungen: Vergiftung? Ukraine dementiert die Berichte

Ein Vertrauter Abramowitschs sagte dem „Wall Street Journal“ aber, es sei unklar, wer hinter dem Vorfall stehen könnte. Außerdem hätten westliche Experten keine Erklärung für die Symptome liefern können.

Abramowitsch reist der Zeitung zufolge derzeit zwischen Russland und der Ukraine hin und her und versucht, in dem Konflikt zu vermitteln. Der Milliardär mit guten Verbindungen zum russischen Präsidenten Wladimir Putin war nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine von der EU und Großbritannien mit Sanktionen belegt worden - nicht aber von den USA.

Das „Wall Street Journal“ berichtete in der vergangenen Woche, der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj habe US-Präsident Joe Biden gebeten, den als Besitzer des englischen Fußballclubs Chelsea bekannten Oligarchen von den Sanktionen auszunehmen, weil er eine wichtige Vermittlerrolle einnehmen könnte.

Unterhändler und Abramovic vergiftet? Ukraine spricht von Verschwörungsversionen

Inzwischen haben die ukrainischen Teilnehmer der Verhandlungen Berichte zurückgewiesen, sie seien vergiftet worden. Alle Mitglieder der Verhandlungsgruppen würden normal arbeiten, sagte der ukrainische Unterhändler Mychajlo Podoljak örtlichen Medien zufolge am Montag. „Im Informationsbereich gibt es gerade viele Spekulationen, unterschiedliche Verschwörungsversionen und Elemente des einen oder anderen Informationsspiels.“

Das Rechercheteam Bellingcat hatte mitgeteilt, es könne bestätigen, dass drei Mitglieder der an den Friedensverhandlungen in der Nacht zum 4. März 2022 beteiligten Delegation Symptome gezeigt hätten, wie es sie bei der Vergiftung mit Chemiewaffen gebe. Ein „Opfer“ sei Abramowitsch gewesen.

Ukrainischer Vertreter erschossen

Bereits am Morgen hatte der im „Wall Street Journal“ als Opfer erwähnte Rustem Umjerow bei Facebook geschrieben, dass mit ihm alles in Ordnung sei. „Mir geht es gut. Dies ist meine Antwort auf all die Klatschnachrichten, die sich verbreiten. Bitte vertrauen Sie keiner nicht verifizierten Information. Auch bei uns läuft ein Informationskrieg.“ Von Abramowitsch sind ebenfalls keine öffentlichen Äußerungen zu einem möglichen Giftanschlag bekannt.

Unter ungeklärten Umständen wurde aus der ersten ukrainischen Delegation von Anfang März der Vertreter Denys Kirjejew erschossen. In ersten Medienberichten hatte es geheißen, er solle für Russland spioniert haben. Später wurde er offiziell als Mitglied des ukrainischen Militärgeheimdienstes geehrt. (afp/dpa)