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Ukraine bricht durchDeutsche Panzer überwinden russische Verteidigung – Putin macht schweren Fehler

Die Ukraine kann die „Surowikin-Linie“ offenbar erstmals mit schwerem Gerät überwinden. Auf diesem Symbolbild feuert ein ukrainischer Soldat Ende August mit einem Maschinengewehr auf russische Stellungen in der Nähe von Andrijewka in der Region Donezk.

Die Ukraine kann die „Surowikin-Linie“ offenbar erstmals mit schwerem Gerät überwinden. Auf diesem Foto feuert ein ukrainischer Soldat Ende August mit einem Maschinengewehr auf russische Stellungen in der Nähe von Andrijewka in der Region Donezk.

In der Südukraine setzen ukrainische Truppen Putins Armee immer weiter unter Druck. Offenbar hat es jetzt auch schweres Gerät hinter die russische „Drachenzahn“-Linie geschafft. Russland hat offenbar einen schweren Fehler gemacht – den nutzt Kyjiw nun aus.

von Martin Gätke (mg)

Vor rund drei Wochen kam die lang ersehnte Erfolgsmeldung: Die Ukraine hat das Dorf Robotyne im Süden des Landes befreit. Seitdem dringen die Streitkräfte weiter in Saporischschja vor, greifen russische Artillerie an. Die Soldaten haben es geschafft, eine Bresche in die Hauptverteidigungslinie zwischen Robotyne und Werbowe zu schlagen.

Mittlerweile scheint diese Bresche so groß zu sein, dass auch ein Vorstoß mit schwerem Gerät möglich ist. Wie auf geolokalisierten Aufnahmen zu sehen ist, die ein Mitarbeiter vom US-Thinktank „Institute for the Study of War“ (ISW) auf X geteilt hat, haben die Ukrainer einen Weg zwischen Robotyne und Werbowe errichtet, der eine Lücke in dem Schützengraben und den „Drachenzähnen“ darstellt.

Ukraine: Deutsche Marder durchbrechen „Surowikin-Linie“

Über diese Lücke soll es nun der Ukraine gelungen sein, US-amerikanische Stryker- und deutsche Marder-Panzer zu bringen. Im ISW-Bericht vom 21. September heißt es, dies sei der erste bestätigte Fall von Panzern, die hinter der russischen Verteidigungslinie operieren – mit ihnen könnte ein weiterer Vorstoß vorbereitet werden. Mit der Offensive, die seit dem Sommer läuft, will die Ukraine bis zum Asowschen Meer durchbrechen, um die Landverbindung zwischen Russland und der völkerrechtswidrig besetzten Halbinsel Krym zu kappen.

Bereits vor Wochen ist es den ukrainischen Truppen laut ISW gelungen, die ersten Elemente der wichtigsten russischen Befestigungsanlagen, der Hunderte Kilometer langen „Surowikin-Linie“, zu durchbrechen.

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Die russischen Bollwerke, über Monate errichtet, sollten die ukrainische Gegenoffensive stoppen. Sie bestehen aus unzähligen Schützengräben, Minenfeldern, Bunkern und Panzersperren, auch „Drachenzähne“ genannt, die das Vorrücken mit Militärfahrzeugen so schwierig machen sollen.

Deutschland will der Ukraine in den kommenden Monaten weitere 40 Schützenpanzer vom Typ Marder zur Verfügung stellen.

Deutschland will der Ukraine in den kommenden Monaten weitere 40 Schützenpanzer vom Typ Marder zur Verfügung stellen.

Sowohl Stryker als auch Marder sind Schützenpanzer, die feindliche Infanterie bekämpfen – mit einer Bordmaschinenkanone und einem Maschinengewehr. Auch gegen gepanzerte Fahrzeuge kann er eingesetzt werden, eine Panzerabwehrwaffe ist auch an Bord.

Ukraine: Abnutzungskrieg der Ukraine zeigt Wirkung

Deutschland hat der Ukraine mittlerweile weitere 20 Marder zur Verfügung gestellt, zudem zwei weitere Minenräumpanzer Wisent. Das geht aus der Liste der Bundesregierung über Militärhilfe für die Ukraine hervor, die in der vergangenen Woche aktualisiert wurde. Zum Paket gehören 1,2 Millionen Schuss Munition, Artilleriemunition, 20 Drohnen sowie schwere und leichte Fahrzeuge. 

Hier mehr lesen: Hier entscheidet sich die Gegenoffensive - Soldaten schon hinter Putins „Drachenzähnen“

Der gezielte Abnutzungskrieg der Ukraine scheint indes Wirkung zu zeigen: Nicht nur kann die „Surowikin-Linie“ erstmals mit schwerem Gerät überwunden werden, ukrainische Drohnen und Marschflugkörper treffen zudem weit hinter den Kontaktlinien den Nachschub der russischen Armee, die Luftverteidigung sowie Basen der Bodentruppen und der Marine. Bestätigten Angaben zufolge konnte die Ukraine zudem in der Region Bachmut gleich zwei strategisch wichtige Ortschaften zurückerobern.

Ukraine: Für Russland könnte es gefährlich werden

Neuste Drohnenaufnahmen zeigen, dass die Ukraine an der Saporischschja-Front offenbar noch weiter auf dem Vormarsch ist. Das Ziel: Tokmak – eine strategisch wichtige Stadt auf dem Weg zum Asowschen Meer. Für Russland könnte diese Entwicklung gefährlich werden. 

Der Kreml sollte also demnächst Verstärkung in das Gebiet verlegen, allerdings schreibt das britische Verteidigungsministerium in seinem jüngsten Update, dass „fast alle Einheiten höchstwahrscheinlich dramatisch unterbesetzt“ seien.

Ukraine: Kyjiw nutzt russischen Fehler aus

Zudem hätte Russland einen schweren Fehler gemacht, urteilt der bekannte US-amerikanische Militäranalytiker Michael Kofman in einem Interview mit dem ukrainischen Nachrichtenportal „Kyiv Independent“.

Denn das Land habe die Verteidigungslinien nicht richtig genutzt, um die Angreifer systematisch zu zermürben, sagt er. Anstatt sich auf rückwärtige Linien zurückfallen zu lassen und den Gegner bei immer neuen Angriffen ausbluten zu lassen, habe Russland den ersten Befestigungswall vehement verteidigt und sogar eigene Gegenattacken durchgeführt.

Das Ergebnis: „Das russische Militär hat bei diesen Gegenangriffen erhebliche Mengen an gepanzerten Kampffahrzeugen verloren, um zu verhindern, dass die ukrainischen Streitkräfte an Fahrt gewinnen“, so Kofman. Dementsprechend schwer war es zwar für die Ukraine, die erste Linie zu durchbrechen. Nun aber, davon gehen die ukrainischen Generäle aus, sollten weitere Linien einfacher zu überwinden sein.