Tödlicher AngriffTrotz Erdbebenkatastrophe: Erdogan bombardiert Kurdengebiete in Syrien

Recep Tayyip Erdogan, Präsident der Türkei, sitzt bei einem G20-Gipfel vor der türkischen Flagge.

Trotz der Erdbeben-Katastrophe greift der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, hier beim G20-Gipfel im Jahr 2022 zu sehen, Kurdengebiete in Syrien an.

Während in Syrien weiterhin zahlreiche Menschen nach dem Erdbeben auf Hilfe warten, fährt Türkei-Präsident Erdogan Angriffe auf dortige Kurdengebiete, die teilweise sogar tödlich endeten.

Trotz der Erdbebenkatastrophe greift die Türkei Aktivistinnen und Aktivisten zufolge weiterhin Ziele in Syrien an.

Ankara habe mit einer Drohne ein Fahrzeug der kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) attackiert und dabei einen Zivilisten getötet, teilte am Montag (13. Februar 2023) die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.

Nach Erdbeben: Erdogan greift Kurdengebiet in Syrien an

Bei dem Angriff am Sonntag in der Stadt Kobane nahe der türkischen Grenze wurden den Angaben nach auch mehrere Menschen verletzt. Den Aktivisten zufolge handelt es sich um den ersten türkischen Angriff mit einer Drohne, seit die heftigen Erdbeben die Region vor einer Woche erschüttert haben.

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Bereits am Dienstag (7. Februar 2023) hatte Ankara im Kampf gegen kurdische Milizen in Syrien Raketen eingesetzt und dabei vier Mitglieder des Militärrats von Manbidsch verletzt. Dieser wird von den Kurden unterstützt. Die Türkei, die im Norden Syriens Gebiete besetzt hält, geht dort schon seit langem gegen kurdische Milizen vor.

Kobane hat für viele Kurden einen symbolischen Charakter. Kurdische Kämpfer befreiten die Stadt einst mit internationaler Hilfe von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Auch Kobane ist stark von den Erdbeben betroffen.

Die Anwohner und Anwohnerinnen seien derzeit noch immer mit der Bergung von Leichen beschäftigt, sagte der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel-Rahman, der Deutschen Presse-Agentur. „Die Türkei sollte diese Angriffe stoppen und den Menschen erlauben, mit dieser Tragödie fertig zu werden.“ (dpa/kvk)