Nach 26 Jahren ist SchlussDieses Angebot wird es bei Tchibo bald nicht mehr geben

Blick auf eine Filiale von Tchibo in der Hamburger Innenstadt.

Blick auf eine Filiale von Tchibo in der Hamburger Innenstadt. Ab Ende Oktober stampft Tchibo ein Angebot ein. 

Wer an Tchibo denkt, denkt nicht zwingend an Kaffee, sondern an die Vielfalt an Produkten, die es dort gibt: von Möbeln über Helferlein im Alltag bis hin zu Autozubehör. Eines der Angebote wird jedoch alsbald verschwinden. 

von Martin Gätke (mg)

Tchibo ist seit jeher ein Sammelsurium an unterschiedlichsten Produkten und Angeboten: Wer sich auf der Online-Seite des Unternehmens umblickt, entdeckt wenig, was es nicht gibt. Baumwoll-Bettwäsche, Alltagshelfer wie der „Nicer Dicer Quick“, Deko-Artikel, Smartphones.

Seit 1997 werden bei Tchibo auch Reisen verkauft – unter „Tchibo Reisen“. Von der Skireise über die Wellnessreise läst sich dort alles auch online buchen. Doch damit ist nun Schluss, wie Tchibo mitteilt. 

Tchibo: Unternehmen stellt Verkauf von Reisen ein

Wer auf der Seite von „Tchibo Reisen“ einen Urlaub buchen möchte, liest auf der Homepage: „Danke und Adieu“. Ende Oktober 2023 werde das Reisegeschäft eingestellt, teilt das Unternehmen dort mit. Noch bis zum 30. Oktober könnten demnach aber Urlaube gebucht werden, der Ausstieg von „Tchibo Reisen“ habe keinen Einfluss auf neue oder bereits bestehende Reisebuchungen. 

Tchibo weiter: „Wir bedanken uns von Herzen für Ihr Vertrauen und Ihre Treue in den letzten 26 Jahren!“

Höhere Kosten und die Kaufzurückhaltung der Verbraucherinnen und Verbraucher haben den Handelskonzern 2022 im laufenden Geschäft in die roten Zahlen gedrückt. Bei einem stabilen Umsatz von 3,25 Milliarden Euro sprang vor Zinsen und Steuern (Ebit) ein Verlust von 167 Millionen Euro heraus, wie die Tchibo-Holding Maxingvest Ende August mitteilte. 

Tchibo: 2022 rote Zahlen im Non-Food-Bereich

Tchibo erklärt die roten Zahlen mit dramatisch gestiegenen Rohstoff-, Energie- und Frachtkosten sowie der weltweiten Lieferkettenkrise. Ein weiterer Faktor: Der geplante Umsatz im Handelsgeschäft abseits von Lebensmitteln konnte „aufgrund der inflationsbedingten Kaufzurückhaltung der Kundinnen und Kunden nicht realisiert“ werden.

Kurzum: Das Geschäft mit Kleidung, Möbeln und Alltagsutensilien läuft aktuell weniger gut. Dass der Umsatz trotzdem stabil bleibt, erklärt Tchibo mit einer positiven Entwicklung beim Kaffee-Geschäft.

Nimm hier an der Tchibo-Umfrage von EXPRESS.de teil:

Nun will das Unternehmen sein Kerngeschäft stärken, hat andere Angebote auf den Prüfstand gestellt. Mit dem Ergebnis, dass Reisen bald nicht mehr auf dem Portfolio stehen werden.

„Es ist richtig, dass wir künftig keine Reisen mehr vermitteln werden. Ende Oktober werden wir die Vermarktungen beenden“, erklärte Andreas Engelmann, der stellvertretende Unternehmenssprecher, auf Anfrage von „T-Online“.

Der Grund: „ein zu geringes Wachstumspotenzial“ im Reisebereich. Das Geschäft habe sich zwar im Laufe der Jahre „gut entwickelt“, die Aussichten seien aber nicht gut genug. „Wir haben daher beschlossen, uns auf unsere anderen Geschäftsfelder zu fokussieren.“